Puh, ich weiß gar nicht, was ich mir als Einleitung aus den Fingern saugen soll... Gestern gab es edle dröhnende Töne auf meinem liebsten Konzertschiff. Das muss als guter Grund reichen, dass ich meinen Hintern nach Hamburg bewegt habe. Und auch wenn es an Bord nicht brechend voll war, sahen dies für einen Mittwoch Abend doch eine stattliche Anzahl mit exzellentem Musikgeschmack gesegnete Besucher ähnlich.
Und nun ist es auch schon halb neun, die erste Künstlerin wartet auf der Bühne.
Und nun ist es auch schon halb neun, die erste Künstlerin wartet auf der Bühne.
THE NAUSEA |
Anju Sing spielt in ihrem Soloprojekt The Nausea was man am einfachsten wohl als "Teufelsgeige" beschreiben könnte. Das bedeutet allerdings nicht, dass sie in Lichtgeschwindigkeit mit Bogen und Fingern über die Saiten ihrer Violine flitzt, sondern vielmehr, dass sie mit Loops und Effekten einen sowohl von Klassik als auch extremen Metalspielarten inspirierten Industrial/Drone/Harsh Noise-Koloss schmiedet, über den gelegentlich wenig lieblich stimmlich performt wird.
"Pharmakon mit Geige" wäre vielleicht auch eine treffende Beschreibung dieses ersten Auftritts der experimentellen Kanadierin in Europa gewesen. Das war mitunter ganz schon sperrig und zermalmend - aber so muss das ja auch. Ein mächtiger ununterbrochener Wumms mit Momenten cineastischer Pracht, der vom Publikum wohlwollend angenommen wurde und eine passende Einstimmung auf den Headliner darstellte.
"Pharmakon mit Geige" wäre vielleicht auch eine treffende Beschreibung dieses ersten Auftritts der experimentellen Kanadierin in Europa gewesen. Das war mitunter ganz schon sperrig und zermalmend - aber so muss das ja auch. Ein mächtiger ununterbrochener Wumms mit Momenten cineastischer Pracht, der vom Publikum wohlwollend angenommen wurde und eine passende Einstimmung auf den Headliner darstellte.
NADJA |
Zwar war das Pult der Supportkünstlerin von der Bühne verschwunden, Anju Sing jedoch setzte sich nur ein paar Meter nach hinten, denn Nadja spielen auf dieser Tour nicht als reines Duo aus Leah Bukareff am Bass und Aidan Baker an Gitarre und zumeist nur maximal erahnbarem Shoegaze-Gesang, sondern haben tatsächlich auch ein echtes Schlagzeug im Gepäck.
Nur eine Handvoll langer langsamer, im Schiffsbauch gewaltig dröhnender Doomstücke stand auf der Setlist der Band, die ich bisher nur mit oft weit in den Hintergrund gemischter Drummaschine erlebt hatte. (2022 mit My Disco im Hafenklang und zuvor 2019 mit Esben And The Witch im Molotow)
Der Effekt war beide Male gewesen, dass man aktiv in die unwirklich entrückt wirkende Musik eintauchen musste, um dann den Eindruck einer viel größeren Lautstärke als tatsächlich vorhanden zu gewinnen.
Diesmal war das Volumen von Anfang an zweifellos im großzügigen Maße, mit gröberer, organischerer Energie vorhanden. Bestimmt wurde Nadjas Sound nach wie vor vom in die Unendlichkeit wachsenden Berg aus zähflüssigen Zeitlupen-Godflesh- und -Postrockgitarren. Die diesmal etwas andere Note durch den menschlicheren Unterbau gefiel mir allerdings ausgesprochen gut.
Der Auftritt bot ein gelungenes Gleichgewicht zwischen Unmittelbarkeit und Transzendenz. Und da es auch in dieser Show keine wirkliche Pause gab, sondern alles miteinander verbunden war, hatte man bis ganz zum Ende auch viel Zeit sich innerlich in dieser magischen Dröhnmasse auszubreiten, ohne sich mit Anstrengungen wie Applaudieren abzulenken. Den finalen Jubel hatte sich die Band dann aber auch redlich verdient!
Ich freue mich jetzt schon darauf Aidan Baker (und viele andere Musiker) in einem Monat mit dem Hypnodrone Ensemble hier wiederzusehen. Und auf die MS Stubnitz geht es schon in einer Woche mit der nächsten meisterlichen Bebrummung weiter...
Nur eine Handvoll langer langsamer, im Schiffsbauch gewaltig dröhnender Doomstücke stand auf der Setlist der Band, die ich bisher nur mit oft weit in den Hintergrund gemischter Drummaschine erlebt hatte. (2022 mit My Disco im Hafenklang und zuvor 2019 mit Esben And The Witch im Molotow)
Der Effekt war beide Male gewesen, dass man aktiv in die unwirklich entrückt wirkende Musik eintauchen musste, um dann den Eindruck einer viel größeren Lautstärke als tatsächlich vorhanden zu gewinnen.
Diesmal war das Volumen von Anfang an zweifellos im großzügigen Maße, mit gröberer, organischerer Energie vorhanden. Bestimmt wurde Nadjas Sound nach wie vor vom in die Unendlichkeit wachsenden Berg aus zähflüssigen Zeitlupen-Godflesh- und -Postrockgitarren. Die diesmal etwas andere Note durch den menschlicheren Unterbau gefiel mir allerdings ausgesprochen gut.
Der Auftritt bot ein gelungenes Gleichgewicht zwischen Unmittelbarkeit und Transzendenz. Und da es auch in dieser Show keine wirkliche Pause gab, sondern alles miteinander verbunden war, hatte man bis ganz zum Ende auch viel Zeit sich innerlich in dieser magischen Dröhnmasse auszubreiten, ohne sich mit Anstrengungen wie Applaudieren abzulenken. Den finalen Jubel hatte sich die Band dann aber auch redlich verdient!
Ich freue mich jetzt schon darauf Aidan Baker (und viele andere Musiker) in einem Monat mit dem Hypnodrone Ensemble hier wiederzusehen. Und auf die MS Stubnitz geht es schon in einer Woche mit der nächsten meisterlichen Bebrummung weiter...
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