2025-09-21

PINK TANK Open Air 2025 • mit BURNPILOT, LOST MOON, MOEWN, PFUND und SUBMARINE ON MARS • 20. September im Freibad Osterrönfeld


Letztes Jahr konnte ich clashbedingt nicht dabei sein, doch gestern ging es mal wieder zur rosa Labelfamilienfeier von Pink Tank Records, diesmal nicht indoor, sondern als Open Air im Freiband von Osterrönfeld.

Als ich mir bei bestem Freiluftmusikwetter mein Festivalarmband und ein mit dem Ticket vorbestelltes T-Shirt am Einlass abholte, gab es leider eine schlechte Nachricht: Mit Camel Driver fiel ausgerechnet einer meiner größten Lieblinge gesundheitsbedingt aus. Zum Glück bedeutete das nicht, dass wie auf dem Esbjerg Fuzztival die Pausen in die Unendlichkeit gedehnt wurden, sondern tatsächlich, dass die meisten der restlichen fünf Bands zum Ausgleich einfach ein bisschen länger auftraten.

Ich hingegen will mich hier lieber kurz fassen: Wenig Gelaber, viel Digital Harinezumi-Spielzeugkamerabilder. Let's go!




SUBMARINE ON MARS
Das aus dem Ruhrpott angereiste Trio Submarine On Mars war tatsächlich die einzige Gruppe des Tages, die ich in den letzten zehn Jahren nicht schon zwei bis ein halbes Dutzend mal gesehen hatte.

Zum Besten gab man so ziemlich genau den Sound, den ich angesichts des Bandnamens erwartet hatte: langformatigen instrumentalen Space Rock mit Fuzzgefühl und einem Hauch von Doom. Vor allem schob die Gitarre immer eine Wand von geloopten Effektsounds vor sich her, der das Ganze vielschichtig klingen ließ, mir persönlich allerdings manchmal etwas zu dominant war. Ich hätte manchmal schon gerne etwas besser gehört, was eigentlich aktuell für Leadgitarren und Soli gespielt wurden.

Coole Musik. In Sachen Abwechslung und Originalität durchaus noch steigerungsfähig, aber ich nehme mal stark an, dass da noch was kommt.








PFUND
So ein bisschen Regen kam dann während der Show von Pfund leider doch auf. Es hielt sich allerdings den gesamten restlichen Tag lang im Rahmen von erträglichen Schauern - und wir sind ja nicht aus Zucker.

Die vier Kieler waren in bester Spiellaune und lieferten ein fettes Brett aus immer wieder überraschend progressivem psychedelischen Stoner Rock mit geschmackvollen Metaleinflüssen und kräftigem Gesang. Nach wie vor eine geile Band, die das Publikum auch wenn's mal ein wenig ungerader und hirnschmalziger wird, immer mitzunehmen versteht.








LOST MOON
Der Auftritt von Lost Moon brauchte ein, zwei Songs um richtig anzulaufen, da das Wetter halt gerade in einer mauen Phase war und etwas Unklarheit bestand, ob man sich noch im Soundcheck oder doch schon in der Show befand.

Danach allerdings hatte das italienische Stoner/Psych-Powertrio, das - wenn man's glaubt - statt Merchandise angeblich einen Foodtruck mit Pasta dabei hatte, Aufmerksamkeit und Sympathie des Publikums gewonnen und überzeugte mit seinen gut abgehenden Songs und der indiviuellen spielerischen Klasse, die ihr Veteranenstatus mit sich bringt. Nie verkehrt!








MOEWN
Keine Frage: Auf keinen anderen Auftritt hatte ich mich so vorgefreut wie auf die einmalige Rückkehr der maritimen Post-Rocker Moewn, die sich nach zwei Alben und der brillianten Split-LP mit Camel Driver ja leider aufgelöst hatten. Anlässlich des zehnjährigen Jubiläums des Debüts "Acqua Alta" hat es Pink Tank Records jedoch geschafft drei Viertel der Band plus einen neuen Keyboarder auf die Bühne zu betteln, um noch einmal einen Querschnitt der viel zu kleinen Diskographie darzubieten.

Und Junge, bin ich froh, dabei gewesen zu sein! Kann es sein, dass diese Art instrumentaler Riff- und Sehnsuchtsmusik auf Open Airs dieser Größenordnung irgendwie besonders gut funktioniert? Ich fühlte mich jedenfalls gefühlsmäßig zu Where Mermaids Drown auf dem Woodbunge Open Air 2023 zurückversetzt. Traumhaft großartig!








BURNPILOT
Und zu guter Letzt erbrachten Burnpilot wieder einmal den Bielefeld-Beweis. Die Stadt existiert und rockt offenbar ohne Ende. Ich habe mir nicht genau gemerkt, wann es los ging, aber eine gute Stunde hat das Trio, deren singender Drummer Sidney an sich ja schon eine eigene Show in der Show ist, wohl ohne Anschnallgurt heavy gestonert, gegroovt, gekrautet, psychedelisch eskaliert, punkig anarchiert und tanzbar disco-tiert, dass es einfach nur eine reine Freude war.

Als Nebenschauplatz gab es am rechten Bühnenrand währenddessen das Organisieren einer funktionierenden Verstärker/Boxen-Kombi zu beobachten, was sich ganz am Schluss als Erfolg herausstellte, als nicht nur Bassist und Gitarrist ihre Instrumente tauschten, sondern auch die Sechssaiterin von Submarine On Mars mit ihrem Effektboardraumschiff zurück auf die Bühne kam, ehe auch noch der Bass an den als Stagehand bis dahin schon reichlich aktiven Arne (Oakfarm/ex-Bone Man) weitergereicht wurde.

Monsterjam zum Abschluss einer exzellenten Liveparty. Und ein würdiger Abschluss für einen tollen Open-Air-Tag.








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