2025-06-03

WORMROT, BLEACHDRINKER und LEIDEN live im Logo, Hamburg (01. Juni 2025)


Mein Konzertkalender in Hamburg scheint dieses Jahr hauptsächlich zwischen MS Stubnitz und Logo zu wechseln. Sonntag ging es wieder in den Club formerly known (man hat ja nun Klima eingebaut) as lauteste Sauna der Stadt. Und es stand eine herrlich brutale Abreibung auf dem Programm.





LEIDEN
Den Anfang machten die uelzener Black/Death Metaller Leiden, die den wohl konventionellen Sound des Abends spielten, dies aber sehr ordentlich taten. Bis auf einige besonders schön herausstechende kleine Blastbeatattacken und launige Ansagen blieb dabei jetzt nicht überragend viel bei mir hängen. Aber hey, dies war meine erste Begegnung mit der Band, zumal ich für diesen Abend auch keine Hausaufgaben gemacht hatte. Ernsthaft zu meckern gab es tatsächlich nichts, niemand musste unter diesem Auftritt leiden. Ganz im Gegenteil spendete das schon zahlreich anwesende Publikum der Band reichlich Applaus.







BLEACHDRINKER
Grindcorebands spielen keine Mammutshows. Und so war das vierköpfige schwedische Powerviolencekommando Bleachdrinker nach (gefühlt oder sogar real?) zwanzig Minuten ranzbassigster Systemfickerei auch schon durch mit seinem kompletten Programm und musste als Zugabe ein Stück nochmals spielen. Wie eine viel zu schnelle Extremzufuhr einer Überdosis harter Drogen hinterließ die Gruppe aber einen bemerkenswert kaputt kranken Eindruck. Das hat gut gescheppert!








WORMROT
Doch machen wir uns nichts vor: Sie mögen zwar nur ein Trio aus Gitarre, Drums und Gesang sein, doch Wormrot, die Grindcoreinstitution aus Singapur, operierte auf einer komplett anderen Ebene. Und vor allem setzten sie auch auf die beiden Shows von ihnen, die ich seit 2023 gesehen hatte, noch ein deutliches Zeichen obendrauf.

Klar, sowohl die Headlinershow im Hafenklang als auch der Supportgig vor Napalm Death waren mehr als amtliche Abrisse gewesen, doch diesmal stand die Band ohne Gastsänger und mit neuem alten Drummer auf der Bühne, sprich: in der Originalbesetzung, die vor fünfzehn Jahren zuletzt durch Europa getourt ist. Das machte die Geschichte jetzt nicht spielerisch Lichtjahre besser, zumal der irrsinnige Standard, den Wormrot in Tempo, Technik und Brutalität gesetzt haben, ja eh kaum zu toppen ist.

Die Chemie war jedoch spürbar eine andere. Zwischen dem unterhaltsam anzuschauenden Drummer Fitri und dem dann noch ausdrucksstärkeren und charismatischeren Frontmann Arif und Gitarrist Rasyid merkte man einfach, dass eine richtige BAND auf der Bühne stand. Und was für eine! Da passte kein Millimeter zwischen.

Es war eine herrlich ohrenzerfetzende Grindcore-Dresche der absoluten Oberklasse. Besser gehr der Scheiß nicht. Das Logo drehte entsprechend am Rad und die neue "TNT"-Livesession auf zehnzölligem Vinyl slamdancte danach direkt in meinen Mercheinkaufsbeutel. Saugeil!









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