"Default: Groundbreaking"
(Track 2, "Consequence")
Dreizehn Jahre nach ihrer Livereunion und zweiunddreißig Jahre nach dem Meisterwerk "Grin" ist die schweizer Thrash-Metal-Legende Coroner nun endlich tatsächlich wirklich - ich reibe mir vorsichtshalber lieber noch einmal meine Augen und Ohren - mit einem neuen Studioalbum zurück!
CORONER - Dissonance Theory (LP) (2025)
Nachdem Gerüchte um neue Aufnahmen ja schon über zehn Jahre kursierten und sogar der Originaldrummer das Reunions-Line-Up verließ, da er an neuem Material nicht interessiert war, begruben Fans ihre Hoffnungen irgendwann und vergaßen das potenziellen Coroner-Album Nummer sechs schon beinahe wieder. Diese Ausgangssituation schuf natürlich - als sich abzeichnete, dass es nun tatsächlich geschehen würde - einen nicht unerheblichen Druck: Nach all der Zeit und dem hin und her war einfach eine gewaltige Erwartungshaltung zu erfüllen. Ein nur gutes oder gar halbgares Album wäre im Grunde katastrophal für die Reputation der Gruppe - dann lieber gar keines.
Doch keine Sorge! Ich will gar nicht um den heißen Brei herumreden: "Dissonance Theory" ist ein Killer geworden!
Acht Songs voller fantastischem technischen Thrash Metal mit Tommy Vetterlis unverwechselbaren Gitarrenspiel in all seinen Facetten, Ron Broders irgendwo zwischen Tom Warrior und Mille gurgelnder Stimme, Brutalität, Präzision und packenden Grooves - plus das Intro "Oxymoron" und der dreiminütige Rausschmeißer "Prolonging", welcher tatsächlich aber nur eine coole Verängerung (deswegen der Titel) des vorhergehenden Stücks "Renewal" mit einem fetzenden Gast-Orgelsolo ist.
Es gibt kein Stück, welches nicht einen eigenen Rezensionsabsatz wert wäre - weil ich faul bin, stelle ich also fairerweise gar keinen Track besonders heraus. Das Gesamtniveau ist einfach zu überragend.
Um die Qualität innerhalb der Diskographie vielleicht besser einordnen zu können, habe ich das Album einfach mal zusammen mit den beiden Frühneunzigerwerken "Mental Vortex" und "Grin" im Shufflemodus gehört. Doch diese Methode bringt leider nur begrenzten Aufschluss. Zum einen befinden sich alle drei Alben vom Mastering her auf ganz unterschiedlichen Stufen der Loudness-Skala. Und es ist einfach unmöglich, sich die Jahrzehnte lange Verbindung mit Stücken wie "Sirens", "Son of Lilith", "Serpent Moves" oder "The Lethargic Age" einfach wegzudenken.
Doch wenn ich höre, wie Coroner alle angesammelten Trademarks nicht nur pflegen, sondern auch weiterentwickeln (man achte z.B. auf die moderne Produktion dissonanter Riffs oder die gelegentlichen bombastischen Passagen, die in neueren Kreator-Stücken manchmal wohl ähnlich gewollt, aber beinahe unhörbar schlimm umgesetzt worden sind), dann kann ich mir eigentlich kaum vorstellen, dass meine aktuelle Begeisterung nur ein vorübergehender Rausch ist.
Denn ganz gleich, welchen der saustarken Songs ich welchem Klassiker gegenüberstelle: "Dissonance Theory" muss sich einfach niemals in irgendeiner Weise verstecken. Ganz im Gegenteil, ein besseres Ausrufezeichen hätte das Trio gar nicht setzen können!
Die LP kommt selbstverständlich im vertrauten Coverdesign mit dunkler Binde, auch wenn der alte Tripleschädel am unteren Ende eingemottet wurde. Zumindest auf dem LP-Label selbst wurde er allerdings durch ein neues DNA-Dreifaltigkeitssymbol ersetzt. Ein Lyricsheet ist auch dabei, ich fühle mich rundum versorgt... naja fast, wie leider immer bei Century Media wäre ein Downloadcode wohl zu viel der Großzügigkeit.
Das ändert aber nichts daran, dass Coroner bei der Kür der Metal-Highlights das Jahres ganz vorne mit dabei sein sollten.
Doch keine Sorge! Ich will gar nicht um den heißen Brei herumreden: "Dissonance Theory" ist ein Killer geworden!
Acht Songs voller fantastischem technischen Thrash Metal mit Tommy Vetterlis unverwechselbaren Gitarrenspiel in all seinen Facetten, Ron Broders irgendwo zwischen Tom Warrior und Mille gurgelnder Stimme, Brutalität, Präzision und packenden Grooves - plus das Intro "Oxymoron" und der dreiminütige Rausschmeißer "Prolonging", welcher tatsächlich aber nur eine coole Verängerung (deswegen der Titel) des vorhergehenden Stücks "Renewal" mit einem fetzenden Gast-Orgelsolo ist.
Es gibt kein Stück, welches nicht einen eigenen Rezensionsabsatz wert wäre - weil ich faul bin, stelle ich also fairerweise gar keinen Track besonders heraus. Das Gesamtniveau ist einfach zu überragend.
Coroner live at Roadburn 2012 |
Doch wenn ich höre, wie Coroner alle angesammelten Trademarks nicht nur pflegen, sondern auch weiterentwickeln (man achte z.B. auf die moderne Produktion dissonanter Riffs oder die gelegentlichen bombastischen Passagen, die in neueren Kreator-Stücken manchmal wohl ähnlich gewollt, aber beinahe unhörbar schlimm umgesetzt worden sind), dann kann ich mir eigentlich kaum vorstellen, dass meine aktuelle Begeisterung nur ein vorübergehender Rausch ist.
Denn ganz gleich, welchen der saustarken Songs ich welchem Klassiker gegenüberstelle: "Dissonance Theory" muss sich einfach niemals in irgendeiner Weise verstecken. Ganz im Gegenteil, ein besseres Ausrufezeichen hätte das Trio gar nicht setzen können!
Die LP kommt selbstverständlich im vertrauten Coverdesign mit dunkler Binde, auch wenn der alte Tripleschädel am unteren Ende eingemottet wurde. Zumindest auf dem LP-Label selbst wurde er allerdings durch ein neues DNA-Dreifaltigkeitssymbol ersetzt. Ein Lyricsheet ist auch dabei, ich fühle mich rundum versorgt... naja fast, wie leider immer bei Century Media wäre ein Downloadcode wohl zu viel der Großzügigkeit.
Das ändert aber nichts daran, dass Coroner bei der Kür der Metal-Highlights das Jahres ganz vorne mit dabei sein sollten.
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