Mit nach aktuellem Stand voraussichtlich nur noch einem Konzert vor mir ist die Livemusiksaison 2025 so gut wie abgeschlossen. Aber man kann ja auch zu Hause Musik hören, habe ich mal irgendwo mitbekommen, z.B. auf Alben, die man sich nach der Show gekauft hat.
In diesem Sinne hier meine letzten drei Merch-Table-Einkäufe:
In diesem Sinne hier meine letzten drei Merch-Table-Einkäufe:
KUKANGENDAI x KRIKOR - Commuters (CD) (2025)
Auf diesem aus dem Hafenklang mitgenommenen Album hat sich das japanische multimetapolyrhythmische Trio Kukangendai mit dem französischen Elektronikkünstler Krikor zusammengetan, wodurch sich "Commuters" schon sehr deutlich von der speziellen Mathematikrockvariante von Albem wie "Palm" oder "Tracks" unterscheidet.
In Stücken wie "Sub Express Suffering" findet das verwirrend mit sich selbst verknotete und doch irgendwie wundersam funkige Spiel der Band zwar durchaus vor elektronischer Ambientkulisse statt, doch ist es - relativ gesehen, z.B. im Titeltrack - schon ein bisschen straighter geradeaus als sonst. Oftmals rücken die Beteiligten auch bewusst stilistisch noch dichter zusammen, so dass Kukangendai andere Wege finden, sich auszudrücken. Und so wirkt dieses Album fragmentarischer, soundtrackartiger als ihr normales Schaffen, kommt atmosphärisch aber auch eine Ecke dichter daher. Die experimentellere Seite der Taiwanesen Mong Tong kommt mir hier zum Beispiel in den Sinn.
Der Sound flasht einen vielleicht nicht so unmittelbar und offensichtlich mit irren Schauwerten wie Kokangendais Normalbetrieb, bewegt sich letztendlich aber auf demselben Niveau, welches man im Grunde gar nicht einzuordnen vermag, weil man es bei so vielen Ideen einfach für so unvorstellber hält, dass sie irgend jemand anderem als genau diesen Typen einfallen könnten.
Sehr faszinierend. Ein wirklich starkes Experimentalmusikwerk!
In Stücken wie "Sub Express Suffering" findet das verwirrend mit sich selbst verknotete und doch irgendwie wundersam funkige Spiel der Band zwar durchaus vor elektronischer Ambientkulisse statt, doch ist es - relativ gesehen, z.B. im Titeltrack - schon ein bisschen straighter geradeaus als sonst. Oftmals rücken die Beteiligten auch bewusst stilistisch noch dichter zusammen, so dass Kukangendai andere Wege finden, sich auszudrücken. Und so wirkt dieses Album fragmentarischer, soundtrackartiger als ihr normales Schaffen, kommt atmosphärisch aber auch eine Ecke dichter daher. Die experimentellere Seite der Taiwanesen Mong Tong kommt mir hier zum Beispiel in den Sinn.
Der Sound flasht einen vielleicht nicht so unmittelbar und offensichtlich mit irren Schauwerten wie Kokangendais Normalbetrieb, bewegt sich letztendlich aber auf demselben Niveau, welches man im Grunde gar nicht einzuordnen vermag, weil man es bei so vielen Ideen einfach für so unvorstellber hält, dass sie irgend jemand anderem als genau diesen Typen einfallen könnten.
Sehr faszinierend. Ein wirklich starkes Experimentalmusikwerk!
MONO - Forever Home: Live in Tokyo with Orchestra Pitreza (2CD + BluRay) (2025)
Einmal nachgeschaut: 2021. Es ist also wirklich noch nicht lange her, dass Mono mit "Beyond The Past" ihr letztes monumentales Livealbum inklusive Orchester veröffentlicht haben. Und nun schon wieder? Muss das sein? Antwort: Es muss zwar nicht sein, aber es macht schon sehr glücklich.
Mono live sind ja immer phänomenal - und mehr Mono ist ohnehin nie verkehrt.
Klar, vieles ist vertraut. Orchesterbegleitung ist für die japanischen Instrumental-Postrocker ohnehin nichts neues und oftmals ja sogar Teil der Studioalben. Auf dieser Aufnahme von 2024 war es ein elfköpfiges Ensemble, also ein Musiker mehr als auf dem letzten Livealbum. Geschenkt.
Entscheidend ist aber, dass das Quartett sicherlich bewusst darauf geachtet hat, sich nicht zu wiederholen. Dabei hilft natürlich das Material vom zwischenzeitlich erschienenen Album "Oath". Doch auch sonst ist trotz angemessen langer Shows tatsächlich einzig ihr Pflicht-Epos "Ashes In the Snow" auf beiden Alben vertreten. Die beiden Live-Doppelalben ergänzen sich also exzellent.
Dazu passt dann auch, dass zumindest die CD-Versionen, obwohl auf verschiedenen Labels erschienen, mit ihren Digipaks plus reichlich bebildertem Booklet auch sehr ähnlich gestaltet sind. Einmal extra kann man die Hülle von "Live In Tokyo" allerdings aufklappen, da das Konzert neben den Audio-CDs auch noch als Video auf BluRay mitgeliefert wird. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich mir dies häufig anschaue, ist zwar wie bei fast allen Konzertfilmen generell nicht riesig, aber solide mit vielen Kameras gefilmt sage ich zu diesem zusätzlichen Dokument natürlich nicht nein.
Alles in allem eine Veröffentlichung, die keine Wünsche offen lässt. Habe ich gerne aus dem Knust mitgenommen. Überlebensgroß schön!
Mono live sind ja immer phänomenal - und mehr Mono ist ohnehin nie verkehrt.
Klar, vieles ist vertraut. Orchesterbegleitung ist für die japanischen Instrumental-Postrocker ohnehin nichts neues und oftmals ja sogar Teil der Studioalben. Auf dieser Aufnahme von 2024 war es ein elfköpfiges Ensemble, also ein Musiker mehr als auf dem letzten Livealbum. Geschenkt.
Entscheidend ist aber, dass das Quartett sicherlich bewusst darauf geachtet hat, sich nicht zu wiederholen. Dabei hilft natürlich das Material vom zwischenzeitlich erschienenen Album "Oath". Doch auch sonst ist trotz angemessen langer Shows tatsächlich einzig ihr Pflicht-Epos "Ashes In the Snow" auf beiden Alben vertreten. Die beiden Live-Doppelalben ergänzen sich also exzellent.
Dazu passt dann auch, dass zumindest die CD-Versionen, obwohl auf verschiedenen Labels erschienen, mit ihren Digipaks plus reichlich bebildertem Booklet auch sehr ähnlich gestaltet sind. Einmal extra kann man die Hülle von "Live In Tokyo" allerdings aufklappen, da das Konzert neben den Audio-CDs auch noch als Video auf BluRay mitgeliefert wird. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich mir dies häufig anschaue, ist zwar wie bei fast allen Konzertfilmen generell nicht riesig, aber solide mit vielen Kameras gefilmt sage ich zu diesem zusätzlichen Dokument natürlich nicht nein.
Alles in allem eine Veröffentlichung, die keine Wünsche offen lässt. Habe ich gerne aus dem Knust mitgenommen. Überlebensgroß schön!
MARISSA NADLER - New Radiations (Smokey Marble vinyl LP) (2025)
Nach diesem japanischen Doppel fliegen wir nun rüber nach Nashville, Tennessee, zum neuesten Album von Marissa Nadler, erdacht und eingespielt nur von der Künstlerin selbst plus Milky Burgess, der neulich ja auch in der Christianskirche als Multiinstrumentalist und Backgroundsänger mit von der Partie gewesen ist.
Man kann "New Radiations" vielleicht vorwerfen, insgesamt etwas einseitig zu klingen. Denn im Prinzip bieten alle elf Lieder - von "Bad Dreams Summertime" über "Smoke Screen Seelene", "Weightless Above The Water" zu "Sad Satellite" - Variationen desselben Prinzips: Mit sehnsüchtig säuselnder bis schwebender Stimme zwischen Angel Olsen und Lana Del Rey, oftmals in feenhafter Harmonie gedoppelt, singt Marissa Nadler gekonnt gedichtete Poesie zum eleganten, sanften Fingerpicking ihrer Gitarre. Um diesen Kern herum bewegen sich atmosphärische Texturen aus Synthesizer- und Gitarrenklängen, die den Stücken eine zusätzliche Note von wahlweise Ambient, Gothic, moderner Klassik oder Americana geben.
Aber darf man ernsthaft meckern, wenn die konsequent umgesetzte Idee so wunderschön ist und der Mix von Randall Dunn dem Ganzen auch noch zusätzliche Substanz spendet?
Abzüge gibt es allerdings leider bei der mit vielen Oberflächengeräuschen knackenden Pressung, was gerade bei so filigraner Seelenmassagenmusik natürlich ziemlich stark stört. Schade, da die marmorierte Vinylfarbe opisch durchaus etwas hermacht und gut zur rundum schick gestalteten Hülle passt.
Man kann "New Radiations" vielleicht vorwerfen, insgesamt etwas einseitig zu klingen. Denn im Prinzip bieten alle elf Lieder - von "Bad Dreams Summertime" über "Smoke Screen Seelene", "Weightless Above The Water" zu "Sad Satellite" - Variationen desselben Prinzips: Mit sehnsüchtig säuselnder bis schwebender Stimme zwischen Angel Olsen und Lana Del Rey, oftmals in feenhafter Harmonie gedoppelt, singt Marissa Nadler gekonnt gedichtete Poesie zum eleganten, sanften Fingerpicking ihrer Gitarre. Um diesen Kern herum bewegen sich atmosphärische Texturen aus Synthesizer- und Gitarrenklängen, die den Stücken eine zusätzliche Note von wahlweise Ambient, Gothic, moderner Klassik oder Americana geben.
Aber darf man ernsthaft meckern, wenn die konsequent umgesetzte Idee so wunderschön ist und der Mix von Randall Dunn dem Ganzen auch noch zusätzliche Substanz spendet?
Abzüge gibt es allerdings leider bei der mit vielen Oberflächengeräuschen knackenden Pressung, was gerade bei so filigraner Seelenmassagenmusik natürlich ziemlich stark stört. Schade, da die marmorierte Vinylfarbe opisch durchaus etwas hermacht und gut zur rundum schick gestalteten Hülle passt.














