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2019-08-25

KIKAGAKU MOYO + WAX MACHINE live im Kampnagel, Hamburg (23.08.2019)

Kikagaku Moyo

Vorgestern spielten Kikagaku Moyo nicht einmal ein Jahr nach dem ausverkauften Konzert im Hafenklang schon wieder in Hamburg, diesmal auf der KMH-Bühne im Rahmen des Sommerfestivals im Kampnagel.
Für mich war dies also schon das dritte reguläre Konzert der japanischen Krautrocker seit dem Roadburn Festival 2018. (plus der gemeinsame Jam mit Earthless)

Ab wann es langweilig wird, kann ich allerdings noch nicht sagen. 


Es wäre für mich sicherlich langweilig geworden, hätte ich die Einlasszeit des Konzerts nicht beachtet, ging es doch erst kurz nach zehn los. Reichlich Zeitfenster also für die mal wieder sehr mühsame Parkplatzsuche und eine Dönerspeisung zur Selbstbelohnung, bevor der Abend mit einem Quartett aus England begann. Sag nix über die Hose des Bassisten!


Wax Machine


Drummer, Bassist, Gitarrist, dessen Instrument so hoch hing, dass er fast mit zum Himmel gestreckten Armen spielen musste und Querflötistin. Sag nix über die Hose des Bassisten! Das waren Wax Machine, und sie beglückten den sich noch immer füllenden Saal mit zumeist sehr entspannten Blumenkinderpsychedelicrock, welcher von starken Einflüssen sowohl aus Folk auch als Jazz geprägt war. Sag nix über die Hose des Bassisten!

Der Gesang war hier bewusst eher eine hintergründig eingebettete harmonische Klangfarbe, also ähnlich sanft leise wie beim Headliner. Vor allem rhythmisch oft interessant bis abenteuerlich war der Auftritt von Wax Machine insgesamt ein betont relaxt friedfertiges Ereignis. Fast schon ein bisschen zuviel des Guten, aber eben - Sag nix über die Hose des Bassisten! - nur fast.

Hat mir als Einstimmung gut gefallen.




Kikagaku Moyo


Kikagaku Moyo touren nach wie vor mit dem aktuellen Album "Masana Temples" im Schlepptau, von daher war natürlich keine radikal neue Show zu erwarten. Von wenigen Ausnahmen abgesehen teilten sich also wieder die Stücke von eben jenem Album und dem Vorgänger "House In The Tall Grass" das Set.

Doch schon dass die Band neben dem eh schon reichhaltigen Instrumentarium aus zwei Gitarren, Bass, elektrischer Sitar, Keyboard und Drums nun noch mehr Percussiongeklötere dabei hatte, deutete auf leichte Modifikationen hin. So glaube ich, dass der einleitende, zunächst die Atmosphäre definierende und dann funkige Jam letztes Mal so nicht im Programm gewesen ist.

Vor allem aber war das Cello diesmal nicht nur anwesend, sondern wurde auch benutzt!
Denn mittendrin bauten Kikagaku Moyo einen Miniblock aus zwei Stücken (inkl. "Old Snow, White Snow") ein, bei denen der Schlagzeuger mit akustischer Gitarre nach vorne kam. Eine schöne Abwechslung - klar, als ob es daran im normalen Ablauf mangeln würde. 

Wie die fünf Japaner Krautrock, Folklore, Eastern, Western und Indien miteinander vermengen und in meisterhafter Dynamik zwischen lässiger Zurückhaltung und ekstatischer Sitar-Shredding-Rockexplosion präsentieren, das hat einfach eine Klasse, die vergebens ihresgleichen sucht. Die Hafenklang-Show war bedingt durch den kleineren Raum vielleicht noch eine Ecke frenetischer abgefeiert wurden, doch das ist Haarspalterei, denn auch im Kampnagel räumte die Band wieder verdient ab.

Status als eine meiner aktuellen Lieblings-Livebands mühelos verteidigt.


Einzige Wermutstropfen: 1. Asiatische Gruppen bringen offenbar nach vor selten T-Shirts in meiner Größe mit. 2. Ich hätte die eine LP vom Merchtisch, die mir fehlte, vor dem Konzert kaufen müssen. Aber immerhin freut sich die Geldbörse über den unfreiwilligen Sparkurs.   




Wax Machine:




Kikagaku Moyo:





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