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2013-07-07

tamstephan (redscale / colour edition II)

Nach unserem  im April von beiden Seiten belichteten Holga-Film haben Tamara und ich diese Technik im Mai mit anderen Belichtungswerkzeugen wiederholt.

Film: Lomography Redscale XR 50-200

Format: 6 x 9 cm Mittelformat


1. Belichtung:
Tamara, Redscale-Seite mit Lomography Belair X 6-12 City Slicker

2. Belichtung:
meinereiner, "normale" Seite mit Lomography Belair X 6-12 Jetsetter










2013-07-01

AUTOPSY - The Headless Ritual

Fleißig wie die Made im Kadaver sind sie, die Herren Reifer, Trevisano, Cutler und Coralles. Seid ihrer Wiederauferstehung als Autopsy haben sie nun schon die EP "The Tomb Within", das Album "Macabre Eternal", die Compilation "All Tomorrow's Funerals" und die "Born Undead"-DVD ins leichenwasserdurstige Volk gesplattert.

Und hier kommt der nächste Schlag in die erschrockene Zombiefresse:


AUTOPSY - The Headless Ritual (2013)

Ich glaube, in meinen letzten vier Autopsy-Reviews habe ich meinen kompletten Wortschatz der Themenbereiche Gore, Leichen, Friedhof, Geblubber, Gestank und Liebe ja schon verbraucht - und mich auch schon selbst zitiert. Was soll ich zu "The Headless Ritual" also noch schreiben?

Wieder einmal stimmt einen ein wunderschönes Covergemälde auf den Hörgenuss ein. Und natürlich bleiben die Amis ihrem Sound und ihrem Konzept treu. Alle vorherigen Beschreibungen ihrer Musik behalten somit ihre Gültigkeit. Das kranke Geschleiche ist da, das beinahe chaotisch wirkende Geknüppel, die gurgelnde bis krächzende Stimme von Drummer Chris Reifert (in einem Song übernimmt wieder mal Eric Cutler) und die fantastischen Doppelleads von Cutler/Coralles, dem nach Jeff Hannemans (R.i.P.) Dahinscheiden nunmehr großartigstem Gitarrenduo im extremen Metal. 

All dies packen Autopsy wieder aus dem Sarg - aber:  sie machen es tatsächlich so gut wie selten zuvor!
Als ich "The Headless Ritual" zum ersten Mal gehört habe, war mir schon nach anderthalb Songs klar, dass das Teil noch frischer, brutaler und untoter als "Macabre Eternal" daherkommt und einfach nur schweinegeil ist. Der Sound ist ranzig und direkt, alle Regler stehen auf elf, die Band tritt unglaublich Arsch. Besonders stechen vor allem die zahlreichen, prominenten und teilweise extrem fiesen Leadgitarren heraus.

Auf einzelne Songs möchte ich gar nicht weiter eingehen (siehe auch Anspieltipps), überall stecken liebevolle, mit viel Herzens- und Gedärmwärme eingespielte Details, auch vermeintliche Füller entpuppen sich schnell als großartige Kracher.

Wer auf kranken Death Metal steht, der hat "The Headless Ritual" zu lieben!


Anspieltipps: Kennt ihr die Simpsons-Folge, in der Homer seinen namen in "Max Power" ändert und beim Bestsicken eines Polohemdes darauf besteht, dass sich "Max Power" nicht abkürzen lässt, weil jeder Buchstabe gleich wichtig ist? So geht es mir, wenn ich dieses Album laufen habe und mir überlege, was denn ein idealer Anspielltipp wäre...

In diesem Sinne: Arch Cadaver, Coffin Crawlers, Flesh Turns To Dust, Mangled Far Below, Running From The Goathead, She Is A Funeral, Slaughter At Beast House, The Headless Ritual, Thorns And Ashes, When Hammer Meets Bone

DEAD CAN DANCE - In Concert

Eine Sache war da ja noch, die mich neulich am Konzert von Iron Maiden mächtig gewurmt hat: der Termin.

Am selben Tag spielten nämlich im Stadtpark Dead Can Dance, die ich so leider leider nicht sehen konnte. Als kleines Trostpflaster bleibt mir aber immerhin von einem früheren Konzert der Tour eine hervorragendes Live-Doppelalbum mit dem erfrischend konventionellen Titel "In Concert".


DEAD CAN DANCE - In Concert (2013)

Nachdem Lisa Gerrard und Brendan Perry sich mit ihrem letztjährigen, ihre ganze Laufbahn auf einen Punkt bringenden Comebackalbum "Anastasis" schon in  Bestform zeigten, haben sie ihren Sound mit fünfköpfiger Band sehr breitwandig und klar auf die Bühne gezaubert und auf diesen Tonträger gebannt.

Alle neuen Songs sind vertreten und bilden so etwa die Hälfte des Programms, in dem auch Klassiker wie "Song To The Siren", "Nierika" oder Gerrards Paradestück "The Host Of Seraphim" vertreten sind.
Insgesamt kommen so über anderthalb Stunden eskapistischer Traumklang zusammen, über den meistens abwechselnd, manchmal auch zusammen die sonore Schamenstimme Perrys oder das in katebushen Sphären schwebende Organ Gerrards schweben.

Die Produktion ist über jeden Zweifel erhaben. Sauber, voll, jede Nuance ist zu erkennen und zu genießen. Allein die Percussions könnten gar nicht besser klingen. Was man von Maiden neulich ja nicht behaupten konnte, grmpf...

"In Concert" ist ein phantastisches Livealbum, das ich auch jedem, der noch nie von Dead Can Dance gehört hat, als Einstieg empfehlen würde. Einzig die Pausen/Ansagen sind manchmal etwas seltsam geschnitten. Aber besser, man kürzt hier, als dass am Ende auf ein Lied verzichtet werden muss.


Anspieltipps: Kiko, The Host Of Seraphim, Amnesia, Ubiquitous Mr. Lovegove