Sometimes German, sometimes English. • The title of this blog used to change from time to time. • Interested in me reviewing your music? Please read this! • I'm also a writer for VeilOfSound.com. • Please like and follow Audiovisual Ohlsen Overkill on Facebook!

2017-12-31

DEAD NEANDERTHALS - Organ Donor

Everyone's drinking a toast to the new year.

Everyone is happy. All is fine.

But all of the sudden, while you're watching the fireworks, something's terribly wrong!

It's like a sting to your heart, an unknown terrifying feeling. Your friends are worried, someone yells. They are fading away. Or are you? All is a daze.

In the distance you can hear sirens. Coming closer and closer. Coming for you?



DEAD NEANDERTHALS - Organ Donor (download) (2017)

That's where the EP / track "Organ Donor" starts and describes the following seconds, maybe minutes, magnified to fifteen minutes of drone and panic at the same time.

Well, that's at least my spontanous story, which I heard in this latest piece of meat my favorite drums/sax duet just threw at us a few hours ago. And man, you wouldn't believe the unexpected crazy plot twist in my imaginary screenplay, but of course I don't want to spoil you here.

Ok, the Dead Neanderthals own introduction, which I've only just read by now, is a bit more sinister. However this is some more good "classic" Neanderthals shit.

So shun those shitty fireworks and enjoy this!




Highlight: Organ Donor


CARPENTER BRUT - Carpenterbrutlive

2012: EP "Carpenter Brut" - yeah

2013: EP "Carpenter Brut II" - Ooh yeah!

2015: EP "Carpenter Brut III" - Ooh yeah, Baby!

2016: all EPs combined to glorious triple-LP "Trilogy" - Ooh yeah yeah yeah, Baby, yeah!!!


CARPENTER BRUT - Carpenterbrutlive (CD) (2017)

2017: "Trilogy" songs + "Maniac" on a live album - Oooooh, yeah yeah yeah sweet baby Jesus Wake Up The President for this Turbo Killer Zombi Disco, yeah!!!!!!

Over-the-top Eighties synthwave hypergasm!

Run to the party, Sally, chew bubble gum, meet Matt Stryker there and hang'em all on this anarchy road!

Yeah, this live album is just great fun.

Fuck, I just realized that their live show at Roadburn doesn't appear in my best concerts list for 2017. Fucked that one up for sure.

However get this live album, it's as partylicious as it gets!



Highlights: Sexkiller On The Loose, Looking For Tracy Tzu, Roller Mobster, Escape From Midwich Valley, Maniac, Turbo Killer


#LBS 52|52 - there will never be light again



At least this year.

So that was my 52 weeks of Lensbaby photos thing for this year. It didn't really motivated me to experiment with all of its possibilities, mostly I just cranked out something on the last day - just like this one. But I also did some cool stuff in the process, so all in all it was some good fun.

Will there be some other series of that kind in 2018?
I guess I should have thought about that earlier... probably not, but I'll think about it during the week.


2017-12-30

SANKT HELL Festival • 28. Dezember 2017 (mit DOOL, THE PICTUREBOOKS, KARMA TO BURN u.a.)

Dool

Zum Glück hatte ich mir für das Sankt Hell Festival im Grünspan kein Zwei-Tages-Ticket besorgt.

Am Mittwoch nämlich hat mich gerade noch rechtzeitig vorm Jahreswechsel die Seuche erwischt. Nach mit kurzen Pausen achtzehnstündigem Fieberausschwitzen war ich Donnerstag zwar immer noch ziemlich fertig, aber immerhin in der Lage, mich für den Fall, dass ich mein Tagesticket nicht mehr loswerden würde, auf den Weg nach Hamburg zu machen.
Zwar meldete sich kurz nach sechzehn Uhr noch ein Interessent, weil aber sechs Gruppen an einem Abend frühen Einlass bedeuteten, hatte ich mich da auch gerade schon ins Auto geschleppt.

Anderthalb Stunden später in der Location angekommen, schaltete ich auf Energiesparmodus und klebte ich mich gleich oben am mittigen Geländerplatz fest. Deswegen sind die Perspektiven meiner Bilder diesmal auch so super vielfältig. Man kann ein Konzert zur Abwechslung aber auch mal so verfolgen. Zumal ich gerade die beiden Gruppen, die ich beide heute zum dritten Mal in diesem Jahr sehen sollte, vorher stets aus der ersten Reihe verfolgt hatte.

Es gäbe zwar im folgenden Text ein paar Stellen, an denen ich den Sound im Grünspan bemängeln könnte, doch angesichts meines nach wie vor recht verstopften Kopfes bin ich mir gar nicht sicher, ob meine Wahrnehmung überhaupt relevant ist, deswegen halte ich mich diesbezüglich mal lieber zurück.


Helhorse

"Shirtless Man Near Stage Absorbed Into Hardcore Band"

Ich musste ja unmittelbar an diesen Artikel denken, als die Dänen Helhorse vor noch ziemlich luftdurchlässiger Kulisse die Bühne betraten.

Zumindest bis der Sänger dazukam, der offenbar vom oberkörperfreien Dresscode ausgenommen ist. Demnach gab es dann auch keinen hundertprozentigen Hardcore auf die Ohren.
Breitbeinig wie der Manspreader in der U-Bahn war die Mucke aber dennoch. Ein Mix aus Punk, Metal, Rock'n'Roll, der für das was er sein wollte auf jeden Fall gut gemacht war, an dem ich auf einem Festival mit mehreren Bühnen aber wahrscheinlich nicht allzulange hängengeblieben wäre. Einfach nicht meine Baustelle. Voller Respekt aber an den kurzfristig eingesprungenen Aushilfsgitarristen, der von heute auf morgen das ganze Set lernen musste!


Steak Number Eight

Mit Steak Number Eight wurde es nun ganz irre. Die Belgier spielen einen aggressiven und nicht immer ganz leicht zugänglichen Post Metal mit Spuren von Mathcore. Nicht nur der Spagat zwischen panischem Geschrei und Melodie, sondern auch das destruktiv zappelige Stageacting legte eine Seelenverwandschaft zu The Hirsch Effekt nahe. Zum Glück hat der Frontmann sich nicht mit seinem Mikroständer erschlagen. Ganz klar die verrückteste Wundertüte des Abends.

Mir war es teilweise fast schon zu anstrengend, doch das muss ich wohl meiner Verfassung zuschieben.


Dool

Wer mein Blog dieses Jahr auch nur beiläufig verfolgt hat, den wird nicht überraschen, dass ich mir diesen musikalischen Jahresabschluss in erster Linie gegönnt habe, um nach dem Hell Over Hammaburg und dem Prophecy Fest hier mein Dool-Triple zu feiern.
Zu oft kann man die diesmal wieder in normaler Besetzung mit Drums, Bass und drei Gitarren auftretenden Holländer um Ryanne van Dorst ja ohnehin nicht sehen.

Natürlich war ihr epischer Dark Rock'n'Roll phänomenal. Vom riffwalzigen "The Alpha" über ein paar kürzere Stücke, zum Gänsehauthöhepunkt im Finale von "Vantablack" bis zum Abschließenden Übersong "Oweynagat" stimmte erneut alles.
Da alles, was ich im Zusammenhang mit dieser Band bisher erlebt habe, auf wunschlos glücklich machendem Höchstniveau stattgefunden hat, kann ich trotzdem festhalten, dass dies wohl bisher die "schlechteste" Show von ihnen war (kürzer und soundtechnisch nicht perfekt), ohne das dies tatsächlich eine Kritik darstellt.

Immer wieder gerne! Bin schon gespannt, was da in hoffentlich nicht allzu ferner Zukunft für neue Töne kommen.


The Picturebooks

Ebenfalls zum dritten Mal in 2017, zuletzt erst kürzlich in Kiel, sah ich nun The Picturebooks, zu deren ursprünglichen Garagenbluesrock in extralaut ich mir im Grunde auch nicht mehr viel neues aus den Fingern saugen kann.

Mögen drei Besuche für mich schon viel sein; für das Duo selbst war es tatsächlich bereits die einhundertsiebzigste Show des Jahres! Mittlerweile zeigen sich aber auch schon ernsthafte Verschleißerscheinungen. Also nicht im Spiel, aber durchaus in der Hardware.

Dass Trommelungetüm Philipp nebenbei auf seinem beckenlosen Spezialkit auch gegen das Material - z.B. in Form des ständig der Schwerkraft nachgebenden Gesangsmikrofons - kämpft, gehört im Grunde zur normalen Performance.
An diesem Abend jedoch nahm es schon fünfzig Prozent der Show ein. Ein vergniesgnaddelter Snareständer, der ausgetauscht werden musste, der neue Ständer, der sich nicht auf die richtige Höhe stellen lassen wollte, ein Mikrofon, das einen ganzen Song lang auf einer Tom herumtanzte, herausfallendes In-Ear-Monitoring, ein absackender Trommelfuß... Der gute Mann war wirklich fast jede Minute des Sets mit mindestens einer Bonus-Challenge neben der Musik beschäftigt.

Das war zum einen an sich schon lustig anzuschauen, anderseits aber auch beeindruckend, weil es die Show nicht im geringsten beeinträchtigt hat. Eher im Gegenteil. Die Picturebooks haben zurecht richtig dick abgeräumt.

Über die Winterferien gibt es nun zwei Hausaufgaben: Philipp bringt bitte seine Hardware auf Vordermann! Und Fynn denkt sich nach erledigter Hochzeit (Herzlichen Glückwunsch!) mal ein, zwei neue Ansagen aus. Danke schön!


Karma To Burn

Als nächstes kam nun das Riff zu Wort. Denn die Amis Karma To Burn bestehen aus kaum etwas anderem als eben jenem.
Instrumentaler Stoner / Hard Rock / Metal mit Premiumpowerdrumming, direkt und ungefiltert. Gerade für eine Instrumentalgruppe fand ich's sehr erfrischend, dass der Gitarrist seine Klampfe einfach mal ohne vom eigenen Kohlekraftwerk angetriebenen Rieseneffektboard direkt in den Amp gepluggt hat.

Ziemlich cool war das. Ich hätte mir eigentlich nur noch gewünscht, dass sie zumindest einmal so richtig schön auf die Doom-Bremse getreten wären.
Nebenbei hatten Karma To Burn auch ein paar der lässigsten T-Shirts dabei.  Das Girlie mit den fickenden Einhörnern - ja, warum denn nicht?


Mantar

Nach fünf Gruppen fehlte nur noch der Headliner.

Warum Mantar ein Shirt im "Beavis & Butthead"-Design dabei hatte, erklärte sich durch die comicfigurhafte Gestalt und spätestens die erste Ansage des Krächzers / Gitarristen sehr schnell.

Ich geh mal davon aus, dass ihr räudiger Black Metal Punk'n'Roll bei mir von der Tageslaune ist. Zu anderen Gelegenheiten hätte ich den stumpfbrutalen Scheiß der beiden wahrscheinlich abgefeiert. Im Moment brauchte ich aber eher etwas zu Essen und ein Bett, als mich von diesem Silvesterböller der schlechten Laune verkloppen zu lassen. Nee, ich musste nach ein paar Songs dann doch mal los...


Insgesamt ein interessanter Festivaltag. Es war eine bunte Mischung, in der nicht alles mein Metier war, dafür aber jede Band einen eigenen Kopf hatte. Einen Tagessieger mag ich nicht einmal küren. Doch gerade die dieses Jahr schon so brilliant erlebten Dool und The Picturebooks hintereinander zu sehen, das war schon ein toller Deckel auf 2017.

Zur Strafe für mein Erscheinen muss ich jetzt zwar den Rest des Wochenendes (und Jahres) ruhig angehen lassen, aber das war's durchaus wert, denn music matters nun mal supreme!

Und Hölle sowieso.





























 

2017-12-27

KING GIZZARD AND THE LIZARD WIZARD - Flying Microtonal Banana

Es ist schon erstaunlich was man manchmal für Brücken vom einem Review zum nächsten schlagen kann. Zuletzt schrieb ich hier über Yazz Ahmed, die sich für ihre Fusion aus Jazz und bahrainischem Folk auf "La Saboteuse" extra ein Flügelhorn anfertigen ließ, mit dem sich die Mikrotonalität der arabischen Musik besser umsetzen lässt.

Und nun ist also ein Psychedelic-Rock-Album an der Reihe, für die Band genau dasselbe getan hat, also auch mit extra modifizierten Instrumenten in Erscheinung tritt.
Anders als die Jazzmusikerin machen King Gizzard And The Lizard Wizard allerdings ein viel größeres Gewese um diese Tatsache, wie nicht nur Hinweise auf dem Cover und ein polemischer Klappentext über die harmonische Unterlegenheit der westlichen Tonleiter dezent verraten, sondern auch der Albumtitel "Flying Microtonal Banana".    




KING GIZZARD AND THE LIZARD WIZARD - Flying Microtonal Banana (LP) (2017)

König Gizzard ist allerdings durchaus berechtigt, bezüglich der Mikrotonalität eine größere Welle zu machen. Zum einen natürlich, weil Yazz Ahmed sie einfach nur als Mittel zum Zweck benutzt - und es natürlich blöde aussehen würde, wenn sie arabischstämmige Musikerin so elitär daherfaseln würde. So eine weiße, australische Beklopptentruppe ist in dem Fall natürlich unverdächtiger, tatsächlich eine todernste Agenda zu pushen.

Die siebenköpfige Band um Stu Mackenzie macht die erweiterte Tonleiter hier zum zentralen Dreh- und Angelpunkt. In jedem einzelnen Song ist sofort zu hören, dass Gitarre, Gesang, Mundharmonica, alle Melodieinstrumente hier etwas spielen, das man gerade in der Rockmusik normalerweise nicht zu hören bekommt.

Das ist zwar sehr abgefahren, wird hier aber in extrem eingängigen, ohrwurmigen Songs verpackt.
Wo ihr - nach aktuellem Stand - letztes Album "Polygondwanaland" kompositorisch über alle Stränge schlägt, da ist "Flying Microtonal Banana" nicht nur rhythmisch, sondern auch strukturell leichter nachvollziehbar.

Die speziellen Melodien, aber auch der prominenten Einsatz sehr charakteristischer Sounds - vor allem die Zurna, ein türkisches Holzblasinstrument, sticht hier heraus - bedingen, dass die Grundstimmung der Songs sich durchgehend relativ stark ähnelt. Wer sich also innerhalb der ersten drei Stücke warmgehört hat, der kommt sicherlich auch mit den folgenden sechs Tracks klar.

Insgesamt klingt dies alles wie eine Mischung aus einer geradeaus alternativrockenden Phase von Motorpsycho und den skurrilsten Eskapaden von The Claypool Lennon Delirium. Man stelle sich nun nur noch vor, Norwegen läge am Persischen Golf und Yoko Ono käme aus dem Nahen statt dem Fernen Osten mit dem entsprechenden musikalischen Einfluss auf ihren Sohn Sean, dann haben wir ungefähr das Bild.

"Flying Microtonal Banana" ist ja das erste von fünf Alben, die King Gizzard And The Wizard Lizard für 2017 versprochen haben, von denen ich bisher ansonsten nur Nummer 4 kenne und Nummer 5 nach wie vor geteast wird. Wahrscheinlich hauen sie das noch Silvester kurz vor Mitternacht in Melbourne raus.

Bisher fegt mich "Polygondwanaland" zwar mit seinem Wahnwitz noch mehr um, die Banane hat allerdings die größere Hitdichte und wächst und wächst in meinen Ohren. Daneben gibt es natürlich Pluspunkte sowohl für den bereits vorhandenen Tonträger (mein Exemplar von "Polygondwanaland" kommt voraussichtlich im Januar) und das extrem erfolgreich umgesetzt Konzept, welches dem Album eine sofort spürbare Frische verleiht.

Wenn es jedoch ein Argument gibt, welches mich vollkommen auf die Seite von "Flying Microtonal Banana" zieht, dann ist es der Rubbelduftsticker auf dem Cover - selbstverständlich mit Bananenaroma! Mmmh, lecker.



So, fertig. Haben sie das fünfte Album inzwischen gedroppt?





Highlights: Anoxia, Open Water, Rattlesnake, Flying Microtonal Banana


2017-12-25

YAZZ AHMED - La Saboteuse

Wer die Liste meiner zweiundzwanzig Lieblingsalben 2017 gelesen hat, der ist für dieses Review bereits gespoilert und weiß, dass ich zwar sowohl die Künstlerin als auch ihr aktuelles Albem erst seit sehr kurzer Zeit kenne, sie aber trotzdem gleich mal auf Platz 12 meiner Jahrescharts untergebracht habe.

Ich finde "La Saboteuse" also etwas mehr als nur in Ordnung.




YAZZ AHMED - La Saboteuse (2LP) (2017)

Yazz Ahmed ist eine britisch-bahrainische Trompeterin und Hornistin, die auf diesem Doppelalbum ihre Erfahrungen aus Jazz - und den Kooperationen mit Künstlern aus anderen Genres - mit der musikalischen  Tradition ihrer arabischen Wurzeln verbindet.

Über beinahe die gesamte Spielzeit führt sie diese beiden Pole ganz im Geiste großer Jazz Fusionisten wie Herbie Hancock oder - als Trompeter sowieso die zwangsläufige Referenz - Miles Davis auf Augenhöhe zusammen, reproduziert aber keinesfalls deren Ansatz, sondern ist mit der Einbindung von Einflüssen aus moderneren Rockmusikströmungen, Ambient, soundtrackartiggen Elementen und Spuren von Klassik ganz der Zukunft zugewandt.

In einer sehr großen, professionellen Produktion spielen, gebettet auf einem breiten, von Bass, Drums und Percussions bereiteten Rhythmusteppich neben der Bandleaderin vor allem das Vibraphon und die Bassklarinette eine prägende Rolle. Und wie schon der Titel des These New Puritans-Coversongs "Organ Eternal" verrät, hinterlassen auch die Tasten (obwohl nur in vier von dreizehn Tracks präsent) einen bleibenden Eindruck.

Ganz klar im Mittelpunkt steht aber Ahmed selbst, die jeneseits von reiner Soloperformance auch gerne elekronisch trickst und großflächige Harmonien mit sich selbst orchestriert. Neben der Tatsache, dass sie an sich schon einen wunderbaren Ton spielt, ist es vor allem ihr speziell angefertigtes Flügelhorn, welches eine besondere Betonung der in der orientalischen Musik unverzichtbaren Viertelnoten ermöglicht, welches ihre Darbietung zu etwas besonderem macht.

Ausnahmen wie das rhythmisch sehr frei fließende "Belielle" mal beiseite lassend, verschiebt sich grob betrachtet in der zweiten Albumhälfte die Stimmung von wüstenmusikalischer Komplexität etwas zu eher an Post Rock erinnernden Klängen.

Dazu trägt bei, dass sich hier die beiden Fremdkompositionen befinden. Neben dem bereits erwähnten Artrock-Song "Organ Eternal" (sehr viel wilder als das Original) ist vor allem Radioheads "Bloom", an dem Yazz Ahmed 2011 auch schon im Original als Gastmusikerin mitgewirkt hatte, ein Höhepunkt.

"La Saboteuse" ist ereignisreicher Spitzenjazz, der sich von einem Highlight zum nächsten angelt, alles andere als puristisch, sehr anspruchsvoll und doch durch seine Fülle an tollen Melodien und mitreißenden Grooves leicht nachzuvollziehen.

Auf jeden Fall ist es ein Werk, dass ich auch Hörern, die mit dieser Musikrichtung ansonsten (noch) gar nichts am Hut haben, als Einstieg empfehlen würde.

Neben dem musikalischen Inhalt ist auch die Präsentation des Albums ein unbedingter Kaufanreiz. (Auch wenn ich persönlich leicht bereue, ein paar Euros mit einer Discogs-Version gespart zu haben, deren Zustand dann doch etwas suboptimaler als erwartet war.)

Das Gatefold wird von teilweise eingestanzten Illustrationen geziert, die es zu einem optischen wie haptischen Schatz in der Sammlung machen. Ein großformatiges Booklet stellt ausführlich alle mitwirkenden Musiker, aber auch Soundtechniker, Produzent und Ilustratorin und ihre Rolle für "La Saboteuse" vor. Edel mit Sternchen.

 
 


Das Fazit zu "La Saboteuse" kann nur eines sein:

Klar, auch wenn ich immer wieder an seiner Erweiterung arbeite, ist mein persönlicher Jazzhorizont nach wie vor nicht gewaltig. Somit vetraue ich hiermit also nicht nur meinem eigenen Geschmack, sondern auch anderen, mit mehr Fachwissen ausgestatteten Rezensenten, wenn ich sage, dass es sich - noch vor der EP von Kamasi Washington - wohl um das Genre-Highlight des Jahres handelt.


Highlights: Belielle, Bloom, El Emadi, Organ Eternal, Jamil Jamal, La Saboteuse




#LBS 51|52 - fidget christmas


You know it's Christmas when you're reminded of your favorite Youtube clip of the year:



2017-12-23

AUTOPSY vs BLOODBATH - Blood Bath vs Fuck You!!!

Abgesehen vom Grave Miasma-Liveinferno war bei mir dieses Jahr echt wenig Death Metal.

Dafür macht diese kleine, aber feine Ladung, die kurz vor Weihnachten noch bei mir eingetroffen ist, aber mal richtig Spaß:





AUTOPSY vs BLOODBATH - Blood Bath vs Fuck You!!! (Split 7″) (2017)

Die Beschreibung, wer auf dieser Split-Single welches Lied spielt, reicht im Grunde schon, um meinen Anspruch an die Mindestlänge dieses Reviews zu erfüllen.

Autopsy, von denen auch gerade ein neues Mini-Album erschienen ist, welches ich mir allerdings noch nicht zugelegt habe, spielen einen stumpf "Fuck You!!!" betitelten Coversong der kalifornischen Achtziger-Jahre-Thrash-Metal-Band Bloodbath, in der ihr eigener Gitarrist Danny Coralles früher gespielt hat.

Auf der B-Seite erinnert mich dann Nick Holmes daran, dass ich das neue Paradise Lost-Album auch irgendwann mal kaufen sollte. Hier allerdings growlt er in der schwedischen Death-Metal-Supergroup, die ebenfalls Bloodbath heißt. Gespielt wird der Song, nach dem die Band sich benannt hat, (Überraschung!) "Blood Bath" von Cancer.

Das alles ist herrlich roh räudige Death-Metal-Unterhaltung oberster Kajüte, an der man - das Medium lässt es erahnen - eigentlich nur die kurze Spielzeit von insgesamt gerade mal fünfeinhalb Minütchen bemängeln kann.


Dafür macht sich das gute Stück mit seiner B-Movie-Aufmachung aber auch gut in der Sammlung:





Highlights: *bloooöööaaaaääärrrgghhh*



2017-12-22

LANA DEL REY - Lust For Life

Ok, das etabliert sich dann wohl als der normale Ablauf, wenn ein neues Album von Lana Del Rey ansteht:

Die ersten eins, zwei Songs werden veröffentlicht und machen mich skeptisch. Nee, ich weiß nicht. Ich glaube, das ist mir zu mainstreamig, zu poppig. Naja, die LP erscheint ja eh erst Wochen später, da kann ich ja noch etwas nachdenken. Zeit vergeht, das Album kommt raus, ich lasse es links liegen. Mehr Zeit vergeht. Irgendwann höre ich dann doch mal ein paar weitere Tracks. Aha... Hmm... Hui... Dann kommt das jetzt doch mal in den Warenkorb!
 
Es bleibt zwar dabei, dass nicht alle Stücke das allerhöchste Niveau teilen, aber trotzdem schließe ich im Gesamteindruck dann auch Frieden mit den Stücken, die mir zuerst nicht so gefallen haben. Review Ende.





LANA DEL REY - Lust For Life (2LP) (2017)

Aber um das Ganze dann doch ein bisschen detaillierter aufzurollen:

Schon beim ersten Durchlauf erschließt sich, dass "Lust For Life" im Grunde aus vier Teilen besteht, die (beinahe) deckungsgleich mit den vier Schallplattenseiten sind.

Seite A geht auf Nummer sicher und beginnt mit "Love", dem Titeltrack und "13 Beaches" gleich mit einer ganzen Reihe eingängiger Standard-Del Rey-Stücke, die die grundsätzliche Ausrichtung des Albums verrät. Im Vergleich zum noch konsequenteren Downtempo von "Honeymoon" erschließt es sich für Otto Normalhörer sicherlich leichter. Generell ist offensichtlich, dass noch mehr als zuletzt an das Debüt "Born To Die" erinnert werden soll.
Im Gegensatz zu jenem ist "Lust For Life" jedoch zum Glück weitaus weniger durchwachsen. Und vor allem ist es exzellent und mit viel Liebe zum Detail produziert. Ich kann mir kaum vorstellen, was hier noch besser klingen könnte.

Natürlich textet Lana hin und wieder etwas kitschig und schreckt auch nicht vor abgedroschen Billigreimen zurück, doch irgendwie schafft sie doch immer wieder, gerade diese naiveren Elemente, über die andere Sänger/innen schmerzhaft stolpern würden, als Teil ihrer Persona überzeugend zu verkaufen.

Nach dem soliden ersten Viertel folgt nun aber der eine etwas schwierige Teil.

Auch der Titelsong war ja schon ein Duett, in dem die Stimme der Sängerin allerdings perfekt mit der von The Weeknd harmoniert. Das Doppel aus "Summer Bummer" und "Groupie Love" könnte ich aber auch ebenso gut ohne Gast vertragen.

Erinnert sich noch jemand daran, wie man Mitte der Neunziger mal glaubte, dass diese Masche, in jeden Popsong einen Rapper hineinquatschen zu lassen, sicherlich bald ausgelatscht sei und zu Grabe getragen würde? Naja, man kann die musikalische Zukunft eben nicht vorhersagen. Es wusste damals ja auch niemand, dass die Amerikaner nochmal mit zwanzig Jahren Verspätung den Sound des Eurotrash für die Charts entdecken würden.
Aber ich will nicht unfair sein, denn der Flow von ASAP Rocky ist sicherlich um Längen besser, als das, was früher in die Kindertechno-Stumpbeschallung hineingebellt wurde. Nein, es ist noch nicht einmal irgendwie schlecht gemacht, halt nur sehr unnötig und außerhalb des Tons des restlichen Albums.

Mit "My Feelings" bekommt Lana dann allerdings wieder die Kurve, und ausgerechnet mit dem in seinem Titel furchtbare Fremdscham versprechenden "Coachella - Woodstock In My Mind" verlässt sie sogar die Komfortzone ihrer wohlkultivierten Californi-Americana-Schmacht-und-Seifenblasenwelt.
War das Album bis hierhin für ihre Verhältnisse fast schon fröhlich und den ernsten Problemen der Welt eskapistisch abgewandt, so wird es nun introspektiver und reflektiert - soweit es der Imagerahmen zulässt - auch über die aktuelle amerikanische und globale Gesamtsituation.   

In diesem Geist geht es auf Seite C weiter, erkennbar an den Bandwurmsongtiteln "God Bless America - And All The Beautiful Women In It" und "When The World Was At War We Kept Dancing". Danach folgen zwei weitere Duette, welche mit echten Schwergewichten aufwarten: Auf "Beautiful People Beautiful Problems" singt niemand geringeres als Fleetwood Macs Stevie Nicks, während in "Tomorrow Never Came" perfekt die Beatles geehrt werden. Was natürlich gut funktioniert, wenn der seinem Vater stimmlich extrem ähnliche Sean Ono Lennon nicht nur sein Organ zur Verfügung stellt, sondern als Multiinstrumentalist auch noch beinahe den kompletten Song in dazu passender Tonlage neu einspielt. Ganz große Popkultur!
Seite C bildet somit ganz klar den Höhepunkt von "Lust For Life"

Doch auch die schwermütigere Seite D bleibt sehr stark. "Heroin", die Pianoballade "Change" und der hymnische Abschluss "Get Free" sind alle Lana Del Rey at her best.
Ok, "Get Free" hat diesen Part, der ein bisschen sehr an "Creep" erinnert. Dabei hat sie doch schon einen Song, der zu einem Mash-Up mit dem Radiohead-Hit verarbeitet wurde...

Doch das sei mal geschenkt.


Denn am Ende bleibt doch unterm Strich ein wirklich sehr gutes, großartig produziertes Popalbum voller Ohrwürmer übrig. (Ja, selbst den beiden erwähnten "Problemstücke", die für mich etwas Gewöhnung brauchten, muss man zugestehen, dass sie gnadenlos hängenbleiben.)


Die Idee von "Ultraviolence" bleibt zwar nach wie vor ein unwiederholbarer Geniestreich, doch "Lust For Life" braucht sich keinesfalls zu verstecken, punktet es doch mit vielen anderen Qualitäten.

Ich sage mal 8,5 von 10 Punkten, wenn ich ein numerisches Bewertungssystem hätte.


Highlights: Change, Tomorrow Never Came, When The World Was At War We Kept Dancing, Beautiful People Beautiful Problems, 13 Beaches, Lust For Life


2017-12-20

YOB - The Great Cessation (Reissue)

Ich habe ja immer etwas Hemmungen, mir Musik zu kaufen, die ich schon in anderer Form besitze. Da hilft es schon, wenn es nicht nur das bekannte Album auf LP statt CD ist, sondern es sich um eine Neuauflage mit echtem Mehrwert handelt.

Und die neue Vinylausgabe von Yobs 2009er Doom Metal-Meisterstreich "The Great Cessation" kann in diesem Bereich punkten, ohne überflüssige teure Extras zu bemühen. 




YOB - The Great Cessation (2LP) (2009/2017)

Ok, das originale Bandlogo hätte nicht zwingend geschadet, aber ansonsten fährt diese Reissue schon unmittelbar mit dem komplett neuen Coverartwork Sympathien ein. Das alte Cover war ja eher so ein Doom-"black album". Die neue Hülle ist auf expressiv und auf epochalem Niveau der Pallbearer-Klasse. Es spiegelt sehr viel besser die ungezügelte Urgewalt und Mächtigkeit der Musik wieder, die einen hier erwartet.





Und was die Musik angeht, so wurde das auf zwei LPs gepresste Album remastered und liegt inklusive der Bonustracks "Blessed By Nothing" und "Pain Like Sugar" auf Seite D ebenfalls als Download bereit.

Auch wenn das letztgenannte Stück mit unter sechs Minuten schon beinahe lachhaft kurz - dafür aber auch etwas schneller - ist, fügen sich beide Stücke nahtlos in den Zusammenhang des Albums ein.
Und das ist bei einer Hausnummer wie diesem Oberkracher sludgeschleichender, zerstörerischer und wieder aufbauender Doomhymnen-Herrlichkeit ja an sich schon eine Leistung.

(Die Tracks sind übrigens nicht brandneu veröffentlicht, sondern waren auch auf der früheren LP-Version des Albums bereits dabei. Nun sind sie jedoch erstmals auch auf CD und online digital verfügbar.)



Yob können zwar grundsätzlich gar nicht schlecht, doch insbesondere "The Great Cessation" ist neben "Clearing The Path To Adcend" wohl das essentiellste Album des tief tönend tiefsinnigen Trios (Habe ich versehentlich "Bauer sucht Frau"-Anmoderationen von Inka Bause gefrühstückt?) um Mike Scheidt.

Wer sich also fragt, warum Yob unter Fans und Kritikern so viel bedingungslose Liebe entgegenschlägt, der findet allein schon im zwanzigmiütigen Titelsong dieses riesengroßen, kompromisslosen, abwechslungsreichen Meisterwerks eine ganze Batterie von Antworten.

"The Great Cessation": eh schon fabelhaft, jetzt jedoch noch schöner.





Highlights: The Great Cessation, Burning The Altar... ach, eigentlich alle!



2017-12-19

MUSIC 2017: top albums and concerts



And here they are! After already sharing my favorite EPs, live albums, downloads and some other stuff here, it's time for the "main categories", those being studio albums and live shows.

For the albums I've stuck to the odd number of 22 from last year.

Of course many more releases are worth mentioning.

And even more interesting albums are simply not in my possession. Maybe they are somewhere on my wishlist, even some I was totally sure I would grab as soon as possible, but then didn't for some reason. In some cases I just didn't find myself in the mood for the artist or musical style yet (like The Hirsch Effekt, Tori Amos, Ayreon and prog metal releases in general), in others I was dissappointed by what I had heard so far (Avatarium), content with the memory of the live experience for the time being (Papir, Monolord) or maybe I was a little bit insulted that the band toured everywhere but in Northern Germany (Paradise Lost).


The live concerts are divided into the categories club/solo and festival shows again.


Album TOP 22:


 

  1. BELL WITCH - Mirror Reaper
    If this ranking was solely determined by how often I spin an album, this would certainly not be here at the top.The funeral doom duo Bell Witch was never too fond of traditional song structures and radio-friendly lengths, as proved on their previous work (my album of the year 2015) "Four Phantoms". But "Mirror Reaper" takes their ability to freeze time to a whole different level, with just one coherent track spanning 83 (eighty-three) minutes. It's not a casual listen. You need to immerge into this monumental, sad, crushing, beautiful effort. When you do it's worth every minute.
  2. MOTORPSYCHO - The Tower
    Epic double albums are no novelty in Motorpsycho's history. But even for a rich oevre like that of Norway's finest the sheer amount of diversity, perfect songwriting and flawless arrangements on "The Tower" is a noticeable achievement which lets their first work with new drummer Tomas Järmyr tower over most of the ant-like music world benath them. But no worries: besides their sublime musicianship Motorpsycho are still just fucking cool.
  3. DOOL - Here Now, There Then
    Let me repeat what I've said before:
    "Here Now, There Then" is a future classic and will go down as one of the most powerful debuts of this decade. That's not an opinion, it's a promise!
    I said that in February and nothing happened to change my opinion since then. No, quite the contrary: their live shows even amplified this feeling.
  4. LOSS - Horizonless
    Two funeral doom double albums in my top four? Yes, because it is the doomiest of all doom. In scope, concept and execution "Horizonless" is almost on par with Bell Witch's historical colossus, in several aspects it is even better. But honestly: Ranking two masterpieces dealing with death and grief, which on top of that are both dedicated to the memory of the same person, seriously sucks. For the uninitiated this one is probably easier to get into.
  5. TEMPLE OV BBV - Temple Ov BBV
    The price for the greatest and most zeitgeisty album title of 2017 hands down goes to Gnod's "Just Say No To The Psycho Right-Wing Capitalist Fascist Industrial Death Machine". But as much as the music on that thing lives up to the title, I prefer the even darker, angst-driven soundscapes and primal, swans-like mantras of their cooperative work with Radar Men From The Moon under the moniker Temple Ov BBV.
  6. LAIBACH - Also Sprach Zarathustra
    After the pop appeal on "Spectre" there's no "Tanz mit Laibach" at all on this rework of what initially was the soundtrack for a Nietzsche-based theater play. "Also Sprach Zarathustra" shows an ambient, industrial, often minimalistic, sometimes orchestral side of Laibach, which is old-school and yet another reinvention of the Slovenes at the same time.
    For the german fan the album also offers a treasure chest of highly quotable lines in Milan Fras' majestic throaty snarling.
  7. ULVER - The Assassination Of Julius Caesar
    With these ever-transforming, norwegian chameleons almost anything can happen with each new release. This time it's an album bathing in (pop-)cultural and historical references. A journey through the known history of civilization and the human condition. A stunning eighties art pop masterpiece. 
  8. GODFLESH - Post Self


    Three years after "A World Lit Only By Fire" Godflesh return with a wider, more eclectic sound palette. While it's still enormously heavy, "Post Self" shows a greater focus on synths, elaborate electronic rhythms and also a wider vocal range from borderline harmonic clean singing to some of the most aggressive stuff Justin Broadrick has ever done. As great as "Fire" was - this new album undoubtly is a less formulaic work with even deeper impact.
  9. AGUSA - Agusa
    Most bands courting for my attention under the umbrella of prog, psychedelic and... let's call it classic or "retro" rock will have a hard time against the flute-fronted instrumentals of Agusa. And I can't even offer those bands any precise formula to possibly change that. The simple truth still is: Agusa's music just makes me perfectly happy.
  10. GLERAKUR - The Mountains Are Beautiful Now
    The icelandic post metal force GlerAkur truly is a larger-than-life entity. The slow, but unstoppable build-ups, from beautiful dreamscapes over deep ambient and drone, to relentless, endless walls of the most crushing guitar riffs possible: this music is not solely made for our mortal ears, but also to crush mountains and raise islands from the ground of the ocean.
  11. ZOLA JESUS - Okovi
    How did I put it in my review?
    "Okovi" is the crossbreed of Florence + The Machine's "Ceremonials" with the Björk albums "Vulnicura" and "Homogenic" under admixture of the darkness from Chelsea Wolfe's "Pain Is Beauty". A captivating, moving piece of majestically emotional, deep and heartfelt electro pop.
  12. YAZZ AHMED - La Saboteuse
    I've only just discovered this British/Bahraini trumpet and flugelhorn player in November, so the album came to me super late, when most of this post was already written. And even if this might prove to be a move too bold in hindsight, I feel pretty confident placing "La Saboteuse" so high amidst my favorites. Because seriously: This fusion of modern jazz with traditional arabic folk is some Davis/Hancock style next level stuff.
  13. MYRKUR - Mareridt
    Be it scandinavian folk, lush choirs, duets with Chelsea Wolfe, harsh black metal outbursts or alluring Lana Del Rey pop - with "Mareridt" multi-instrumentalist and singing  fairy/banshee Amalie Bruun goes all over the place, embosoming and defying genres at the same time. As always when he's involved, the production by Randall Dunn is the icing on the cake.
  14. KRISTEEN YOUNG - Live At The Witch's Tit
    Nope, despite the title this is indeed a studio album. Direct, combative, aggressive as ever Kristeen Young hammers the keys and stretches her lungs to one of her finest collections of songs to date. From the lyrics to the raw sound "Live At The Witch's Tit" is a punch in the face - and for some guys surely also a kick where it hurts even more. But it's delivered with purpose and in style.
  15. TAU CROSS - Pillar Of Fire
    Rob Miller and his all-star crust metal crew take no prisoners on the follow-up to their self-titled debut from 2015. Steering between hardcore, post punk, thrash and folk, pushed forward by Voivod's never-tiring Away, this double album is packed with urgent, mostly extremely headbangable killer tracks. It showcases not only Miller's evocative lyricism and inhumane gargling voice, but also his unmistakable sense for catchy, but never shallow songwriting.
  16. CHELSEA WOLFE - Hiss Spun
    The enigmatic goth singer / songwriter fully embraces droning doom metal and gives us an album which has a stronger "band vibe" than any of her previous works. Whilst "Hiss Spun" doesn't dive into such nightmarish depths as 2015's "Abyss", it still combines eeriness and honesty in a way only few artists are capable of doing.
  17. BIG|BRAVE - Ardor
    With two guitars plus drums the Canadian trio Big|Brave builds a thick wall of noise and drone rock (now sometimes backed up my strings), with each of the three long tracks growing in monumentality and emotional depths. The latter is pre-eminently provided by the headstrong high voice of Robin Wattie. Especially her singing makes "Ardor" stand out.
  18. DEPECHE MODE - Spirit
    One spot on this list is reserved for my favorite mainstream pop album. Right now Lana Del Rey's "Lust For Life" is in heaviest rotation. In the greater picture however there's no way I can deprive Depeche Mode this entry. "Spirit" is their darkest, angriest and best produced album since a really, really long time ("Playing The Angel"? "Ultra"?). Anyway, this is great work, gentlemen!
  19. THE PICTUREBOOKS - Home Is A Heartache
    There's no question about it: The super heavy power blues of guitarist / singer Fynn Grabke and the maddest drum animal of our times Philipp Mirtschink is best experienced live. Being well aware of that, The Picturebooks recorded most of "Home Is A Heartache" live - in their rehearsal space, which is also their motorcycle garage. Its raw unfiltered sound is the perfect enironment for the record's strong tracks.
  20. THE BUG VS. EARTH - Concrete Desert
    Kevin Martin aka The Bug drives us through vast, bleak electro soundscapes of monumental scale. The tempo is slow. The frequency is low. And the view depressingly grey. However Earth guitarist Dylan Carlson joins him and tricks us into perceiving our post-apocalyptic "Concrete Desert" as something actually cool you willingly want to lose yourself in. The bonus 12" featuring two tracks with hoarse aggressive vocal performances by Godflesh's Justin K. Broadrick is indispensible.
  21. YOUN SUN NAH - She Moves On
    Youn Sun Nah goes americana. Backed by a brand new band of first-class jazz musicians the exceptional Korean singer explores the folk and rock of North America with her interpretations of classics by Fairpoint Convention, Lou Reed, Jimi Hendrix and others. Most of this album is a relaxing, easy listen. So YES, I occasually DO like female singers, who are not all gloom and doom.
  22. DEAD NEANDERTHALS - Craters
    DEAD NEANDERTHALS - Womb Of God
    In the spirit of the jazz legends of old this dutch duo isn't content with putting out only one album per year. And by the trick of contextualizing the drone of "Craters" with whatever the fuck that brutal shit on "Womb Of God" is, they actually managed to kick my other favorite new free jazz record, Black Cube Marriage's "Astral Cube"  from this list. Sorry guys, these two Dutchmen are just too loud.


Furher apologies to all those artists from Bone Man to Spidergawd and from Electric Moon to Pallbearer whose fantastic albums only barely didn't make the cut!

There's one band among "the rest" however which stands out in a special way and thus deserves an...

Honourable special mention:


KING GIZZARD AND THE LIZARD WIZARD - Polygondwanaland
(plus four more albums)

This band is very possibly the hottest shit from Australia right now. One year ago the stylistically open psychedelic rock group announced no less than five new studio albums for 2017. They delivered four as of now, but number five is already teased with videos and will surely come some day in the remaining two weeks of this year.
Now I can't really comment on this whole effort, because I only just acquainted myself with the Lizard Wizard via their latest work "Polygondwanaland". But I've listened to bits of their other 2017 albums with especially "Sketches Of Brunswick East" and "Flying Microtonal Banana" promising to be just as exceptional and all over the place as this party beast.



SOLO / CLUB SHOW TOP 9:



  1. MOTORPSYCHO - Markthalle, Hamburg
    More than two and a half hours of epic excellence with Motorpsycho (plus guest on keys and guitar) left only one conclusion: this is one of the very best live bands in existence right now.
  2. VOIVOD - Logo, Hamburg
    There can never be enough praise for the thrash and beyond innovators Voivod. They always deliver. They always kill it. This show - the first show with new bass player Rocky for me - was no exception.
  3. THE NEAL MORSE BAND - Markthalle, Hamburg
    In a year that had me not too interested in classic prog rock stuff this concert was the beaming exception. The full live execution of "The Similitude Of A Dream" was a superlative in band chemistry and musicianship.  
  4. MONOLORD + CONAN - Bambi Galore, Hamburg
    What a killer package of stone-age super-fuzzed barbaric ear-shattering battle doom to end all doom!
  5. MONSTER TRUCK + THE PICTUREBOOKS - Uebel & Gefährlich, Hamburg
    The sweating-under-the-denim-jacket-on-the-highway heavy blues rock'n'roll equivalent to what the Monolord/Conan package was to doom. (The Picturebooks also delivered a killer headlining show in Kiel in December.)
  6. BLUES PILLS + DEWOLFF - Orange Club, Kiel
    Accompanied by a perfectly fitting support act Blues Pills justified the hype surrounding them once again. Even if the band was shitty, Elin Larsson's energy would probably save them. But they're not shitty at all, so this thesis will remain unproven.
  7. TAU CROSS - Hafenklang, Hamburg
    Best thing to do while not attending the Wacken Open Air for the first time in years? Getting battered amebix-style by Rob Miller, Away and Co. at a packed, sweaty Hafenklang club concert!
  8. THE DILLINGER ESCAPE PLAN - Markthalle, Hamburg
    One last excess of mind-boggling insanity. After a year-long farewell tour Ben Weinman and Greg Puciato have sent an irreplaceable chapter of extreme music history into retirement. We had a blast! And several seizures and fractures.
  9. SÓLSTAFIR + MYRKUR - Grünspan, Hamburg
    Even though they are definitely a rock'n'roll band, Sólstafir have this cinematic grandiosity which makes each song feel like it tells the story of a lifetime. With Myrkur as support act this was undoubtly a night to remember.
    (Admittedly Sólstafir's show at Prophecy Fest was even better, but in favor of featuring as many artists as possible/reasonable I gave their spot in that list to another band.)
  10. RADARE - MS Stubnitz, Hamburg
    Cinematic doom-jazzy post rock inside the belly of a big boat. Always a fascinating excercise in slowing time and expanding the sight of your mind's eye.



FESTIVAL SHOW TOP 15:


 
  1. MAGMA - Roadburn
    To be fair: Magma shouldn't even be on this list at all. More like "TOP extraterrestial encounters". Still, after all those decades, Christian and Stella Vander and their Zeuhl companions prove that they are one of the most amazing bands in this cosmos.
  2. DOOL (Hell Over Hammaburg + Prophecy Fest + Sankt Hell)
    2017 was a prolific year for Dool. What a killer live band, bringing a unique energy to every show. Both Hell Over Hammaburg and Prophecy Fest saw them playing shows you just have to call call historic. And Sankt Hell was very great, too. [EDIT, because the festival took place after this post]
  3. ZEAL & ARDOR (Roadburn)
    Manuel Gagneux really hit a nerve with his slave chant / metal crossover project. Seldom have I seen a brand-new band with so much unknown material receiving so much love from its audience. Without exaggaration - this was a historic performance.
  4. ESBEN AND THE WITCH (Roadburn)
    magically mesmerizing, enchanting Roadburn magic to die for, part 1 - and already available on vinyl!
  5. GRAVE MIASMA (Hell Over Hammaburg)
    Grave Miasma put the HELL in Hell Over Hammaburg. Their performance opened a maelstrom to the netherworld and transformed the Markthalle into a fiery pit of chaos. One of the best death metal shows I've ever survived.
  6. EMMA RUTH RUNDLE (Roadburn)
    magically mesmerizing, enchanting Roadburn magic to die for, part 2 - just one woman and her guitar spellbinding and silencing a packed room
  7. GNOD vs. KURO (Roadburn)
    A one-hour masterclass in suspense and release. The perfect drone.
  8. SUBROSA (2 shows, Roadburn)
    magically mesmerizing, enchanting Roadburn magic to die for, parts 3 and 4, because as we all know all good things come in... uhm, forget it, just keep in mind that Subrosa is one of the finest doom bands of our times, no matter if they are playing "For This We Fought The Battle Of Ages" in full or performing a quieter "subdued" set. 
  9. MISþYRMING (Hell Over Hammaburg)
    Ever been sprayed with whale blood and then brutally kicked into an active icelandic volcano? ok, I guess you haven't experienced the black metal inferno of Misþyrming yet.
  10. ULVER (Roadburn)
    "Hit me! Hit me! Hit me with your laser beam!"
    A full performance of their synth pop masterpiece "The Assassination Of Julius Caesar"  - and lots of lasers! 
  11. TEMPLE OV BBV (Roadburn)
    Gnod and Radar Men From The Moon transforming the 013 main stage into a massive noise agitation zone with a phenomenal rendition of their joint album.
  12. HEDVIG MOLLESTAD TRIO (Roadburn)
    Wow! When you already expected a very good blues / rock / jazz fusion / prog power trio, but your expectation are surpassed in spades. The Extase venue was ablaze.
  13. TYGERS OF PAN TANG (Hell Over Hammaburg)
    I'm not exactly a NWoBHM guy and apart from their ridiculous big cat imagery my familiarity with Tygers Of Pan Tang leant towards zero. What a welcome surprise that these elder metal heroes from the age of rockstars totally won me over!
  14.  HORISONT (Rock Spektakel am Rathausmark)
    While the masses gathered at the batshit crazy expensive Rolling Stones show in the city park there also was a smaller open air right next to Hamburg's townhall - for free! And when Horisont delivered their epic shades of Deep Purple type time traveller hard rock show, there was no doubt that I was at the right concert. All power to the moustache!
  15. BIG BUSINESS (Droneburg)
    One of the most badass noise rock duets out there.
    Big Business = huge entertainment!