Sometimes German, sometimes English. • The title of this blog used to change from time to time. • Interested in me reviewing your music? Please read this! • I'm also a writer for VeilOfSound.com. • Please like and follow Audiovisual Ohlsen Overkill on Facebook!

2022-03-28

NADJA / AIDAN BAKER - Nalepa

Nadja, Nadja, meine lieblich lärmende Babuschka, über dich zu schreiben fällt mir nicht leicht!

Es ist das ewige Problem des Rezensenten mit der ereignisarmen Musik: Es passiert einfach nicht viel, über das sich berichten ließe. Oder?


NADJA - Nalepa (LP) (2022) / AIDAN BAKER (CD) (2022)

Wie so oft im Drone (Metal) ist auch auf dem neuesten Album des in Berlin residierenden Duos der Klang an sich das Hauptereignis. Songs im engeren Sinne gibt es nicht, nur ein sich geduldig in erster aus Gitarrenfeedback und pumpendem Bass live mitgeschnittenes "Funkspiel" in sechs Teilen, welche man auch noch passender als Bewegungen bezeichnen könnte.

Zusätzlich zum dröhnenden Getöse der Saiteninstrumente bietet "Nalepa" allerdings auch ein in der fleißigen Diskographie Nadjas eher seltenes Extra auf: Statt des häufig gehörten Computers spielt Gastmusikerin Ángela Muñoz Martínez ein echtes organisches Schlagzeug.
Ja, so ein bisschen erinnert diese Kombination an "The Singularity" von thisquietarmy und Away. Und nein, das stört nicht.

Ebenfalls im Funkhaus, Berlin eingespielt, allerdings ein paar Wochen später, wurde das identisch "Nalepa" getaufte Bonusalbum, welches der LP als CD beiliegt.
Es ist klanglich eng mit dem Hauptalbum verwandt, besteht jedoch nur aus vier "Radioplay I" bis "Radioplay IV" betitelten Tracks und wurde - ebenfalls inklusive Livedrums - alleine von Aidan Baker eingespielt. Dadurch wirkt es ein wenig fokussierter und konzentrierter als das Nadja-Werk. Da mich zusätzlich die Pressqualität von eben jenem nicht hundertprozentig überzeugt, wäre dieses kleinere "Nalepa" auch mein Favorit, wenn ich mich für einen entscheiden müsste.

Ich tendiere allerdings eher dazu, beide als gemeinsame Erzählung zu betrachten. Wer mehr auf die von Godflesh inspirierte, rifforientierte Seite der Band steht oder shoegazigen Gesang erwartet, der wird mit beiden "Nalepa"s nicht bedient. Trotz des auffälligen rhythmischen Elements ist dieses instrumentale Doppelalbum ganz klar für die Fans der weniger konket greifbaren, ganz kompromisslosen Experimentalbebrummung gedacht.

Und jene werden auf jeden Fall verwöhnt. Meine Trommelfelle vibrieren in Trance.





2022-03-27

harineweekly 12/52


Fuck time change, Just sayin'.

In other news most of this week's Harinezumi pictures came into being yesterday morning, while I was revisiting the Kochsche Kuhle to took some more film pictures, since my last film went a little too far with the expiration effects. And of course the digital toy had to come with me. So this is the second time since the very first week, this location is featured in this series. 







2022-03-26

DER BLUTHARSCH AND THE INFINITE CHURCH OF THE LEADING HAND - Dream Your Life Away

Der Blutharsch möchte bitte sofort von seiner Infinite Church Of The Leading Hand aus der Bandnamenwortspielhölle abgeholt werden!

Niemand?

Ok, here we go again! [dad joke running gag mode activated]


DER BLUTHARSCH AND THE INFINITE CHURCH OF THE LEADING HAND - Dream Your Life Away (CD) (2022)

Beinahe genau ein Jahr ist mein letztes Review von Der Bürohengst und die indiskutabel gefaltete Kopiervorlage nun schon her, da macht man sich angesichts des gewohnten Veröffentlichungsrhythmus der Österreicher ja schon beinahe Sorgen.
"Dream Your Live Away" bricht nun allerdings gerade rechtzeitig in die Stille und macht blitzschnell klar, dass jede Beunruhigung bezüglich Der Blutzar und die Balalaika des Himmlischen Friedens gegenstandslos ist.

Grundsätzlich tendiere ich beim Schaffen von Der Brotkorb - Frühstück, Geburtstags- und Hochzeitstortenkonditorei ja zu der Regel: Je mehr es nach Livesession klingt, desto lauter juchatze ich über ihren düsterpsychedelischen Schluchtenscheißerrock.
Was für eine Freude also, dass es sich hier tatsächlich um ein im Oktober 2021 in Wien aufgenommenes, waschechtes Livealbum von Boris Johnson and the Impossible Hairdo of Death handelt!

Sieben räudig bis hypnotisch treibende Stücke lang streicht Das Butterbot mit diesem Auftrich, der weder Quark noch Käse ist unter Marthynnas enigmatischem Stimmkommando voran und weiß dabei vor allem mit seiner fett pumpenden Rhythmussektion und den zunehmend cooleren Gitarren zu überzeugen. Apropos: Spielt einer der Jungs nun eine Lap Steel Guitar oder klingen die westernartigen Slides nur so?

Wie auch immer, Der Biohof und das mörderische Huhn, dessen Namen man nicht sagen darf wissen hier vollständig zu überzeugen. Da kommen doch Roadburn-Erinnerungen bei mir hoch!
Kann man gut neben "Sucht & Ordnung", dem 2016er Werk von Barbarella und die unfassbar regungslos im Hintergrund herumlungernden Handlanger Durand Durands einsortieren. Chapeau, das fetzt!

Und ein neues Studioalbum von Der Bully und die windelweich geprügelten Pausenhofclowns gemeinsam mit TJ Cowgill aka King Dude rotiert auch schon in meinem Player und wird von mir zur gegebenen Zeit vorgestellt!






SINISTRO - Hóspedes Silenciosos

Nein, dies ist noch nicht das neue Studioalbum von Sinistro!

Aber ich habe den, Eindruck, es ist nach dem Abschluss einer Ära mit "Live At Roadburn" ein weiterer geschickter Schritt der Portugiesen, die Fans allmählich daran zu gewöhnen, dass die auf "Cidade", "Semente" und "Sangue Cássia" so prägende Sängerin Patricia Andrade künftig nicht mehr dabei sein wird.


SINISTRO - Hóspedes Silenciosos (CD) (2012/2022)

Die Band kehrt ja nun wieder in den instrumentalen Modus zurück, der bereits 2012 ihr selbstbetiteltes Debütalbum geprägt hat. Und dass diese Inkarnation der Gruppe der langjährigen, mit theatralischem Fado-Gesang aufgeladenen Version durchaus auf Augenhöhe gegenüberstehen kann, zeigen schon die hier präsentierten, damals (also vermutlich 2011) noch vor dem ersten Album aufgenommenen Demos.

Dass die CD nur aus drei Tracks besteht, bedeutet natürlich nicht, dass es an Spielzeit mangelt, zumal der Titeltrack in satten vierzig Minuten das komplette gleichnamige Demo-Album beinhaltet. Daneben gibt es, beide Male immerhin über zehn Minuten langen eine frühe Version von "A Ira" und das allererste Demo, welches genau wie das spätere Debütalbum einfach "Sinistro" heißt.

Das Wort Demo hört sich ja immer ein bisschen klein und unfertig an, doch diese Aufnahmen sind alle irre stark und uneingeschränkt hörbar. Da wo später ein bisschen länger in einem Thema und Klangbild verweilt wurde, um dem Gesang mehr Raum zu geben, wechselte die abgesehen von Samples und einigen auch eher texturartig eingesetzten Urschreien rein instrumentale Band Sinistro noch häufiger zwischen den Stilen. Tief und mächtig schnarrender Doom/Sludge Metal trifft auf mediterran angehauchte, cleane Gitarren, Postrock, Synthie-Soundtracktöne und Trip-Hop-Beats.
Und alles, was man sich noch so an cineastisch ausufernden Elementen dazudenken kann, findet auch noch irgendwie seinen Weg in diese Stücke. Und dies passiert immer sehr schlüssig, passend, nachvollziehbar. Irgendwie war diese Gruppe schon von Anfang an einfach sehr komplett und visionär aufgestellt. Große, schwere, tiefe Emotionsmusik!

Sollte dies tatsächlich eine Nachricht sein, die uns sagen möchte "Hey Leute, macht euch locker! So klangen wir früher ohne Gesang und in diese Richtung geht es etw zurück, aber mit einer Gitarre mehr im Gepäck", dann mache ich mir keine Sorgen, dass mich das nächste Album - so wie alles, was Sinistro bisher angefasst haben - umhauen wird.






2022-03-25

Jetsetting Willenscharen

Damn, it's unfathomable how time flies, even while you're sometimes thinking it moves ultra-slow.

The last time I shot a complete film of six 6 x 12 cm medium format frames with the Lomography Belair X 6-12 Jetsetter camera, has been near Tilburg, when I was visiting the Roadburn Festival. And it was not even the last edition before the great pandemic break, but the one in 2018.

I attempted to shoot my next film in September 2020, but after the first picture the shutter gave up. And I gave up on the camera for a while, because it's such a huge hassle to switch the batteries in the lens board, right?

Well, this month I finally did it, put in a good old Orwo NP15 (expired in July 1989), mounted the Belairgon 114mm glass lens and took a couple of shots by the river Stör and an old ringfort in the village Willenscharen. Light-leaky, overripe stuff with that special Orwo  look and feel - I like it. Will definitely consider to bring the Jetsetter again, when it's finally time to return to the Netherlands in a couple of weeks!





2022-03-23

OTTONE PESANTE - ...And The Black Bells Rang

Ein Déjà Vu? Die Ewige Wiederkunft des Gleichen?

Ein bisschen kommt man doch ins Wiederkäuen, wenn man innerhalb kurzer Zeit mehrmals über die selbe Musik schreibt. Deswegen halte ich mich hier mal wieder kurz. Wer mehr über das italienische Trio Ottone Pesante erfahren möchte, der lese bitte nach, wie ich sie neulich auf meinem ersten Livekonzert nach mehrmonatiger Pause kennenlernen dufte!

Auch über diese vom Merch-Tisch abgeerntete EP habe ich mich schon anderswo umfangreich ausgelassen, sprich:
I'VE ALREADY WRITTEN A LONGER ENGLISH REVIEW OF THIS EP ON VEILOFSOUND.COM!


OTTONE PESANTE - ...And The Black Bells Rang (CD) (2022)

Vier Tracks, jeder davon ein unterschiedliches Biest instrumentaler Auf-die-Glocke-Musik. Geboller zwischen Grindcore und Blackgaze, Sludge Metal, beinahe mathrockende Grooves, Anflüge von Free Jazz und Neoklassik, postrockende Erhabenheit - das sind einige der Elemente, aus denen die Band während der neunzehn Minuten dieser CD  ihren eigenen Stil zusammenbaut.

Ottone Pesante live 2022
Allen Stücken gemeinsam ist ungewöhnliche Wahl der Werkzeuge: Schlagzeug, Posaune, Tuba und Trompete. Brass Metal nennt sich das. Und auch wenn dies einen auf Konserve niemals mit solcher Wucht wie live umhauen kann, ist es auch hier - genau wie auf den beiden vorigen vollen Alben -  schon sehr mächtiger, eigensinniger und ganz einfach sehr guter Stoff.

"A lovechild of Sons Of Kemet and Naked City staring Into the Pandemonium" schrub ich bereits in meiner angelsächsischen Rezension. Und besser zusammenfassen kann ich es hier wohl auch kaum. Hört rein! Es kostet ja nicht viel Zeit. Hammer Band!







2022-03-20

Expired 12/1990? Sounds like "still fresh" to me.

I just got my first bunch of film I shot this year back from the laboratory. Ten rolls, all medium format black and white, most of them expired Eastern German or Ukranian USSR stuff.

Especially my stash of the latter appearantly goes a little bit too far with showing off its expiration features. Or maybe I'm just spoiled, because after many hundreds of photographs on decades old film rolls I must admit that I've been pretty lucky with the results most of the time.

Save the one picture above (Svema Foto 250, shot with Ansco Pioneer - I think) I didn't even bother scanning two of the films, while a third one shows at least a couple of hints of actual motives, as seen below. (Also Svema Foto 250, shot with Kiev 88 in January - as if that would  matter.)

Enjoy!


And the other seven rolls? A mixed bag:

In more meh news, the Arsat Fisheye lens for the Kiev 88 remains unreliable. Three out of ten frames weren't exposed, which seems to be the established quota by now. But on the other hand my Belair X 6-12 works again. Astonishing how much changing a couple of small batteries can help...

Some darker frames on the other films are similar to what I've shown here, but then there's also some really good stuff to come, which makes it all worth it. Well, hopefully. Plus some "just" good, mediocre and maybe not so good pictures, but I'll leave that judgement to the viewer.

For your eyes on flickr, partially also here, more or less soon - or whenever I'll find time and muse to edit and publish them.





harineweekly 11/52


When you've fallen out of bed early anyway, why not take a couple of Digital Harinezumi pictures before work? Even you're not stopping for a stroll in the woods, you can always just snap the daws on your way from the front door to the car, right? Ok kids, that was my toycam workshop for today.