Doch die künstliche Denovali-Intelligenz hatte die insgesamt drei Artikel meines Auftrags nicht auf "verfügbar" gestellt. Und ich denke natürlich Ewigkeiten lang, dass die Herstellung der Tonträger sich wohl ein wenig verzögert hat, ehe ich auf die Idee komme mal vorsichtig nachzufragen.
Und schon is es beinahe ein halbes Jahr seit Bestellung, ehe das schwarze bzw. hellblaue und silberne Gold auch bei mir eintrudelt.
Ansonsten bietet dieser selbsterklärte Soundtrack zu einem noch nicht existenten Film aber Elemnte so ziemlich alle Doomjazz-Varianten, die wir von den Vorgängeralben und -EPs und darüber hinaus in der Mount Fuji Doomjazz Corporation und weiteren Vorgängerprojekten gehört haben. Der von Bohren & der Club of Gore geprägte Zeitlupen-Synthie-und-Saxophon-Sound, sowohl in der Jazz-Noire-, Chamber-Pop- als auch der mystisch-orientalischen Spielart ist hier eben so anwesend wie die wavigen Achtziger mit ihrem großen Schlagzeugsound. Wie auf "Miserere" spielen auch Klassik, Horrorsoundtrack und Operngesang eine wichtige Rolle, doch werden sie hier zwar durchaus intensiv, aber in einem bei weitem nicht so erdrückend bösartigen Zusammenhang präsentiert.
Beim Lovecraft Sextet geht es Köhnen ja immer darum, die Grenzen seines Darkjazz-Begriffs durch andere Genres und Stimmungen zu erweitern. "The Horror Cosmic" bietet in dieser Beziehung zwar keine bisher komplett ungehörten Zutaten, doch die Weite und Eleganz des eigentlich nur Metal ausklammernden Bogens, den das Album spannt, macht es zum vielleicht bisher vollkommensten Ausdruck seiner Vision mit diesem Projekt.
Die perfekte Untermalung zum gemütlich knackenden Kaminfeuer im Burgsaal, während außerhalb der meterdicken Mauern unterm Vollmond das Gewitter tobt.
Das Resultat kann man sowohl als Ambient Jazz Fusion als auch maximal introvierten Techno betrachten. Oder halt extra-smoothen Lounge-Jazz mit modernen Mitteln für die extra coolen Kids. Dazu zähle ich mich dann halt auch gerne, haha.
Ernsthaft: Mir fallen im Bereich durchaus sehr experimenteller Musik, kaum wärmer klingende, angenehmer hörbarere (und doch sehr spannende) Kost als Notilus ein.
Grandios komponiertes Zeug, welches sicherlich denselben Nerv anspricht, der mich zum Fan von The Comet Is Coming macht. Allerdings klingen Notilus im Vergleich big-bandiger und atmosphärenorientierter. Mehr Denovali geht vermutlich kaum auf einem Album. Sehr gut!