Immer gewaltigere Wände aus Elekronik, Drone und Sludge/Doom Metal-Riffs hatte die Königin des zeitgenössischen Gothic zuletzt um sich herum aufgetürmt.
Die ursprüngliche, düsterfolkloristische Chelsea Wolfe jedoch, die uns nur mit akustischer Gitarre und enigmatischer Stimme bezauberte, war niemals ganz weg, erhob immer mal wieder in einzelnen Tracks oder 2016 auf der großartigen "Hypnos / Flame"-EP ihr Haupt.
Mit "Birth Of Violence" beansprucht sie nun jedoch wieder ein ganzes Album für sich.
Die ursprüngliche, düsterfolkloristische Chelsea Wolfe jedoch, die uns nur mit akustischer Gitarre und enigmatischer Stimme bezauberte, war niemals ganz weg, erhob immer mal wieder in einzelnen Tracks oder 2016 auf der großartigen "Hypnos / Flame"-EP ihr Haupt.
Mit "Birth Of Violence" beansprucht sie nun jedoch wieder ein ganzes Album für sich.
CHELSEA WOLFE - Birth Of Violence (red consuming grey vinyl) (2019)
Nur Künstler plus Sessel plus ein Mikro - ähnlich wie beim späten Johnny Cash - ist das hier aber ganz und gar nicht. Und eine komplette "Rückkehr zu den Wurzeln" kann es auch nicht sein, nimmt Chelsea Wolfe doch nicht nur ihre neuen kreativen Erfahrungen mit auf die Reise, sondern auch ihre wichtigsten Mitstreiter der vergangenen Jahre.
So beweist Drummerin Jess Gowrie nach "Hiss Spun", dass ihre perfekte Synergie mit Chelsea auch in leiseren Tönen Bestand hat. Auf vier Tracks ist Ezra Buchla, dessen Viola schon auf "Abyss" die Seele der Sängerin gespiegelt hat, zu Gast.
Alles andere, was außer Wolfes Akustikgitarre noch bleibt, also Bass, Klavier, Synthesizer, Leadgitarre und atmosphärisches Wasauchimmer, wurde von Ben Chisholm eingespielt.
Abgesehen von Momenten, welche Chelsea Wolfe beinahe alleine bestreitet ("When Anger Turns To Honey") oder dem wenig überraschend rockigsten Stück "Deranged For Rock'n'Roll", dominiert auf "Birth Of Violence" dabei der bildliche Eindruck eines sanften, tiefen Gewässers, in welches die Sängerin einsam bis auf ihr Instrument hineingleitet, um sich sicher tragen zu lassen.
Es ist ein dunkler, aber auch ein sehr warmer, komfortabler Klang, von dem man sich gerne aufnehmen lässt.
Auch wenn sie ihre mystische Seite nicht vernachlässigt, wovon am meisten die magische "Erde" in der Mitte des Albums zeugt, kommt Chelseas Gesang analog zur enorm gewachsenen Selbstsicherheit ihrer Liveauftritte mit im Vergleich zu früherem Akustikmaterial wenig Effekten aus, was letztendlich die Vielfältigkeit ihrer Stimme noch mehr herausstellt.
Hilfreich ist diese trockenere Gesangsproduktion vor allem auch immer, wenn ihr Doomfolk auch inhaltlich ganz klar auf Country-Pfade gerät. (Der Titel des Openeres "The Mother Road" steht auch für die Route 66, und "Highway" ist ganz unverschlüsselte Nachts-nach-der-Show-unterwegs-Romantik, die mich angesichts des bald anstehenden Konzerts der Progmetaller in Hamburg gerade viel mehr als musikalisch gerechtfertigt an Psychotic Waltz' "Haze One" denken lässt.)
Doch Halleffekte hin oder her: Chelseas Gesangsleistung an sich ist hier einfach - selbst für ihre Verhältnisse - ungemein wirkungsvoll.
"Birth Of Violence" ist ein kleineres, kürzeres und im Grunde auch simpleres Album als die letzten drei Werke ab "Pain Is Beauty", doch es bringt mich nicht auf die Idee, dass irgendeine dieser Eigenschaften ein Nachteil sein könnte.
Es ist ein starkes persönliches Werk mit großem Ohrwurmcharakter und ohne Füller - wenn man den ums Studio tosenden Sturm, der im Outro "The Storm" aufgenommen wurde, nicht zählt -, welches erfolgreich die gute Tradition fortsetzt, dass jeder Longplayer von Chelsea Wolfe anders, aber gleich spannend klingt. Wo ich es innerhalb ihrer Diskographie einsortiere, kann ich jetzt noch nicht sagen; die Spitzenposition ist jedoch ausdrücklich nicht ausgeschlossen.
Das Album ist dazu auch sehr ansprechend verpackt. Die Platte selbst gibt es in verschiedenen Farbvarianten, unter denen ich mich für die gut zum Artwork passende Kombination aus rot und grau entschieden habe:
So beweist Drummerin Jess Gowrie nach "Hiss Spun", dass ihre perfekte Synergie mit Chelsea auch in leiseren Tönen Bestand hat. Auf vier Tracks ist Ezra Buchla, dessen Viola schon auf "Abyss" die Seele der Sängerin gespiegelt hat, zu Gast.
Alles andere, was außer Wolfes Akustikgitarre noch bleibt, also Bass, Klavier, Synthesizer, Leadgitarre und atmosphärisches Wasauchimmer, wurde von Ben Chisholm eingespielt.
Abgesehen von Momenten, welche Chelsea Wolfe beinahe alleine bestreitet ("When Anger Turns To Honey") oder dem wenig überraschend rockigsten Stück "Deranged For Rock'n'Roll", dominiert auf "Birth Of Violence" dabei der bildliche Eindruck eines sanften, tiefen Gewässers, in welches die Sängerin einsam bis auf ihr Instrument hineingleitet, um sich sicher tragen zu lassen.
Es ist ein dunkler, aber auch ein sehr warmer, komfortabler Klang, von dem man sich gerne aufnehmen lässt.
Auch wenn sie ihre mystische Seite nicht vernachlässigt, wovon am meisten die magische "Erde" in der Mitte des Albums zeugt, kommt Chelseas Gesang analog zur enorm gewachsenen Selbstsicherheit ihrer Liveauftritte mit im Vergleich zu früherem Akustikmaterial wenig Effekten aus, was letztendlich die Vielfältigkeit ihrer Stimme noch mehr herausstellt.
Hilfreich ist diese trockenere Gesangsproduktion vor allem auch immer, wenn ihr Doomfolk auch inhaltlich ganz klar auf Country-Pfade gerät. (Der Titel des Openeres "The Mother Road" steht auch für die Route 66, und "Highway" ist ganz unverschlüsselte Nachts-nach-der-Show-unterwegs-Romantik, die mich angesichts des bald anstehenden Konzerts der Progmetaller in Hamburg gerade viel mehr als musikalisch gerechtfertigt an Psychotic Waltz' "Haze One" denken lässt.)
Doch Halleffekte hin oder her: Chelseas Gesangsleistung an sich ist hier einfach - selbst für ihre Verhältnisse - ungemein wirkungsvoll.
"Birth Of Violence" ist ein kleineres, kürzeres und im Grunde auch simpleres Album als die letzten drei Werke ab "Pain Is Beauty", doch es bringt mich nicht auf die Idee, dass irgendeine dieser Eigenschaften ein Nachteil sein könnte.
Es ist ein starkes persönliches Werk mit großem Ohrwurmcharakter und ohne Füller - wenn man den ums Studio tosenden Sturm, der im Outro "The Storm" aufgenommen wurde, nicht zählt -, welches erfolgreich die gute Tradition fortsetzt, dass jeder Longplayer von Chelsea Wolfe anders, aber gleich spannend klingt. Wo ich es innerhalb ihrer Diskographie einsortiere, kann ich jetzt noch nicht sagen; die Spitzenposition ist jedoch ausdrücklich nicht ausgeschlossen.
Das Album ist dazu auch sehr ansprechend verpackt. Die Platte selbst gibt es in verschiedenen Farbvarianten, unter denen ich mich für die gut zum Artwork passende Kombination aus rot und grau entschieden habe:
Schon das matte, raue Pappmaterial der Hülle gefällt mir. Und neben dem Cover (Geht es nur mir so, oder sieht die Künstlerin da tatsächlich nach Kristen Bell in ihrer dunkelsten Rolle aus?), sind auch Fotografie und Layout des restlichen Gatefolds, sowie des beiliegenden großformatigen Textbooklets erstklassig.
B-Noten-Abzüge gibt es nur für die schwere Lesbarkeit einiger Zeilen, sowie den Sprung, den mein Vinyl-Exemplar aufweist. Da dieser die Platte aber erst Sekunden vor Schluss inmitten des erwähnten Gewitters in einer Endlosschleife gefangen nimmt, kann ich ihn leicht tolerieren.
Dafür ist das weiße T-Shirt, welches ich zusammen mir der LP im Bündel erstanden habe, aktuell unangefochten mein Lieblingskleidungsstück.
B-Noten-Abzüge gibt es nur für die schwere Lesbarkeit einiger Zeilen, sowie den Sprung, den mein Vinyl-Exemplar aufweist. Da dieser die Platte aber erst Sekunden vor Schluss inmitten des erwähnten Gewitters in einer Endlosschleife gefangen nimmt, kann ich ihn leicht tolerieren.
Dafür ist das weiße T-Shirt, welches ich zusammen mir der LP im Bündel erstanden habe, aktuell unangefochten mein Lieblingskleidungsstück.
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