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2019-09-21

MAJAK - The Herald

Ok, dann wollen wir mal die neulich zum Deaf Forever-Geburtstag gehisste Meeetaaal!-Fahne eine Runde weiter wehen lassen. Heute wird's hier etwas lokaler mit einer extrem dem Underground-Ethos verpflichteten Band, die seit ich mir auch mal wieder bei Gelegenheit live anschauen sollte, ist das Konzert in der itzehoer Lauschbar doch auch schon zwei Jahre her.

Majak haben seitdem mehrere Besetzungswechsel erlebt, von denen einer sehr tragischer Natur war, hatte sich Drummer Johannes Mohr doch das Leben genommen. So ist das erste volle Album der Band, welches die über drei Jahre gemeinsam geschriebenen Stücke versammelt, natürlich dem ehemaligen Mitstreiter gewidmet. Die Drumtracks auf "The Herald" sind auch alle noch von ihm eingespielt worden.



MAJAK - The Herald (CD) (2019)


Zunächst einmal kann man unmöglich ignorieren, was einem die Post für einen Brief ins Haus trägt, wenn man die CD direkt bei der Band bestellt. Kinder, wenn ihr Mutti und Vati mal so richtig erschrecken wollt...

Im handbeschrifteten, mit Wachs versiegelten Umschlag finden sich neben der CD inklusive signiertem Booklet nicht nur Aufnäher, Anstecker und das ältere "Rebelious Archetype"-Demo mit vier Stücken, sondern auch ein fein mit Blut besprenkelter Dankesbrief. Alles sehr persönlich, was ich schon ziemlich cool finde, auch wenn ich für mich noch keine zufriedenstellende Antwort darauf gefunden habe, welchen Platz zum Satan ich zu Hause für blutige Dokumente vorgesehen hat.

Auf jeden Fall gibt es nicht den geringsten Zweifel darüber, dass man es hier mit okkultem Undergroundmetal zu tun hat. Dazu passt auch das bewusst auf low-fi gebürstete Layout, welches u.a. super anstrengend zu lesende Lyrics in rot auf dunklem schwarzweiß und eine trashige Bildercollage als Cover beinhaltet.





Insgesamt muss man sagen: Ja, das passt und gehört alles schon so. Auch wenn ich persönlich durch das kleine gestauchte Foto in der Mitte vielleicht ein bisschen befangen bin.

Denn wie man es schon in meinen beiden Fotorückblicken auf das Jahr 2018 (eine Rubrik, die gefühlt jedes Jahr mickriger wird) lesen konnte, habe ich mich letzten Dezember spontan für ein Bandfotoshooting engagieren lassen, nicht ahnend, dass es Blut und bare Brüste bei kaltem Pisswetter mitten in Neumünster beinhalten würde.

Nun fragt mich bitte nicht, wie ich so naiv sein  konnte, haha!

Nun aber zur Musik: Majak bedienen sich überwiegend bei Metalspielarten, die ganz klar old school sind: Achtziger-Jahre-Thrash/Speedmetal, Achtziger-Jahre-Blackmetal. Klassischer Death Metal. Und so weiter. Aber alles mit hardrockender Attitüde so zusammengemischt, dass es einen durchaus eigenen Sound ergibt.
Den wiederum kann man aber auch einfach fucking Heavy Metal nennen.

Die Produktion ist im Schnitt gute Selfmade-Qualität, ist halt roh und geht ordentlich in die Fresse und der Gurgelgrowlgesang von Marcel Mädel brüllt einem auch schön (beinahe) übertrieben ins Ohr. Dadurch dass das Ganze über einen längeren Zeitraum im Proberaum aufgenommen würde, gibt es schon ein paar Schwankungen, allerdings nicht einem Maße, das mich stören könnte.

Ein paar Gebrüllpassagen sind tatsächlich nicht so meins, aber instrumental bereitet "The Herald" mir durchgehend Freude. Dass sich manchmal so richtig geile Ideen und Arrangements mit charmant stumpfen Rumpeleien die Hand geben, werte ich dabei eindeutig als perfekt in die gesamte Ästhetik passendes Plus. Das gehört zu sympathischem Metal halt manchmal dazu. So zeichnet genau dieses Wechselspiel ja z.B. die besten Sachen von Kreator aus.


Fazit:

Metal! Kein Album, dass ich sekundengenau auswendig lernen werde, aber eines, das beim Hören immer gut gehörnte Laune macht.


Majak in aktueller Besetzung




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