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2015-02-28

MAGMA - Slag Tanz

Große Freude, die Zeuhl-Wochen gehen weiter!

Nachdem mich Magma vergangenes Jahr mit dem Neu-Arrangement von "Rïah Sahïltaahk" schon schwer begeistert haben, kommt nun eine ganz und gar neue Veröffentlichung hinterher.




MAGMA - Slag Tanz (Vinyl) (2015)

Leider ist "Slag Tanz" (sprich: Schlag Tanz) nicht das erhoffte neue Album geworden, sondern wieder "nur" eine EP, welche einzig jenen auch auf dem Roadburn-Festival gespielten Song enthält.
Dass die Digitalversion, für die ein Downloadcode beiliegt, diesen in acht mp3s wav-Dateien aufteilt, finde ich wegen der Unterbrechungen beim Abspielen eher lästig.
Nur die Seitenwechsel-Pause lässt sich auf dem Plattenteller natürlich nicht vermeiden. Nach einem kurzen Fade-Out geht es unmittelbar weiter. Ist nicht weiter schlimm, war allerdings bei der letzten Scheibe musikalisch mit einer Pause eleganter gelöst.

Und damit hätte ich alle Kritikpunkte auch schon verbraten. Es sei denn, ich zähle als solchen, dass das Cover - zumindest bei mäßigem Außenlicht schlecht fotografierbar ist. Es handelt sich nämlich um gestanzten schwarzen Karton, was in echt echt echt gut aussieht.


Ansonsten wir der qualitative Standard der aktuellen Jazz Village-Veröffentlichungsreihe gehalten, d.h. makelloses 180g-Vinyl und beiliegendes Text- und Infoblatt.

Kommen wir zur Musik! Den kompletten Grundkurs "Kobaïa und Zeuhl. Was machen Magma?" möchte ich nicht schon wieder aufwärmen und verweise dazu auf vorige Texte in diesem Blog.

Auch "Slag Tanz" ist natürlich - wie der Werbesticker auf der Hülle sagt - eine "Jazz Metal Symphonie" mit allen gewohnten Trademarks: das Vibraphon, der cineastische Bombast, das treibende Drumming Christian Vanders, die fast nie eine Pause machenden fremdartigen Chöre...

Verglichen mit den anderen Studioaufnahmen der letzten Jahre, die passagenweise schon ein wenig in Richtung Musical tendierten, ist das gute Stück diesmal ziemlich düster geraten. Dazu trägt vor allem bei, dass sich die Rhythmussektion mit betont knackigen Drums und drahtigem Bass sehr hart in den Fokus spielt. Und Junge, was geht das ganze Ding gerade in der zweiten Hälfte ekstatisch ab!

Eine Textstellen sind nicht kobaïanisch, sondern französisch. Aber da Magma ohnehin immer mit französischem Akzent singen und meine Französischkenntnisse ans Unfassbare grenzen, macht das für mich eigentlich keinen erheblichen Unterschied.

Fazit: Magma sind immer noch fremdartig, hypnotisch, einzigartig, genial.

Diesmal mit der Extralizenz zum durchgehenden Nackenschütteln.


Anspieltipps: alles, da ein Song 

2015-02-21

SUNN O))) - Monoliths & Dimensions

Ok, das Kylie Minogue-Review braucht ein Gegengewicht, damit die kosmische Balance in diesem Blog gewahrt bleibt.

Also, dann möchte ich mal ein paar Worte zu einem (für mich allerdings noch recht neuen) mordernen Klassiker aus dem Jahre 2009 loswerden, einfach weil mich dieser Brocken komplett umgehauen hat und immer noch ungebrochen fasziniert.




SUNN O))) - Monoliths & Dimensions (2009)

Die Drone-Band Sunn O))) (benannt nach dem gleichnamigen Verstärker und gesprochen wie "sun") besteht im Kern aus den beiden Gitarristen Stephen O`Malley und Greg Anderson, welche mit bleischweren, abgrundtiefen, magenumwühlenden Ultrazeitlupenriffs auch das musikalische Fundament bilden.

Dazu kommen wechselnd weitere Musiker, bevorzugt weitere Gitarristen und auch gerne mehrere Bassisten für einen Song, selten jedoch Schlagzeuger, da die Saiteninstrumente einen so zähen Blob bilden, dass es kaum noch Sinn ergibt, sie mit einem Rhythmus unterlegen zu wollen. Manche Alben sind als Kollaborationen mit anderen Künstlern deklariert, wie z.B. Boris, Scott Walker oder Ulver.

Dass es sich bei "Monoliths & Dimensions" nur um ein Sunn O)))-Album handelt, heißt aber nicht, dass von den zahlreichen Gastmusikern niemand besonders herausstechen würde. So werden drei der vier Longtracks mit dem Gesang der Stimme Attila Csihars veredelt.

Das Album beginnt gleich mit dem längsten Stück (siebzehneinhalb Minuten). "Aghartha" ist auch die sortenreinste und zumindest oberflächlich reduzierteste Nummer. Denn während die Gitarrenriffs unendlich langsam vorankriechen, baut sich im Raum zwischen den Anschlägen eine immer voluminösere Kakophonie aus Rückkopplungen und einer Vielzahl anderer dunkelatmosphärischer Klänge auf. Dass an diesen neben exotischen Instrumenten wie Muschelhorn und Hydrophon u.a. Streicher, Bläser und Klavier beteiligt sind, kann einem dabei durchaus leicht entgehen, so dicht fließt dies alles zusammen.
Die an Laibachs Milan Fras erinnernde Grabesstimme Csihars zeigt sich indes von allem um sie herum vollkommen unbeeindruckt. Epischer lässt sich absolute Teilnahmslosigkeit nicht vertonen.

Mit "Big Church [megszentségteleníthetetlenségeskedéseitekért]" wird es dann cineastischer, denn hier tritt über dem obligatorischen Brummgedröhne ein Opernchor mit Sopransolistin ins Rampenlicht. Das Gegurgel von Csihar deutet indes tibetanischen Kehlkopfgesang an.
Und dann ist da diese geniale Pause - in ihrer Länge und der Art, wie sie aufgelöst wird, eine der großartigsten seit der Erfindung des freien Sonntags nach der Schöpfung.



"Hunting & Gathering (Cydonia)" ist der Nackenschüttler der Scheibe. Das Hauptriff ist schnell genug, um als solches klar erkennbar zu sein und wird tatsächlich auch mal perkussiv durch eine Konzert-Bassdrum unterfüttert. Und verglichen mit dem Opener ist das blackmetallische Tiefgekehle Csihars hier fast schon euphorisch zu nennen.
Doch auch wenn sich Männerchor und orchestrale Elemente hin und wieder zu lichten Momenten hinreißen lassen; diese Musik bleibt zutiefst dunkel.



Der Abschlusstrack, das Instrumental "Alice" baut sich zunächst sehr geduldig und gemächlich auf und belohnt den Hörer dafür mit den schönsten, erhabensten Momenten des Albums, wenn Bläser und Streicher sich langsam, ganz langsam dem Höhepunkt entgegenstrecken und sich zuletzt gar ein an Kayo Dot anklingendes, jazziges Gefühl ausbreitet. Eine wie alles auf diesem Album Aufmerksamkeit einfordernde, aber unter dieser Voraussetzung umso monumentalere Komposition.

Alle Songs haben gemeinsam, dass sie sich nicht ein Strophe-Refrain-Popmuster pressen lassen. Vielmehr hinterlässt das komplette Album den Eindruck eines großen Flusses, der immer wieder neue Partikel an die Oberfläche schwemmt und wechselndes Treibgut mit sich führt.

Erstaunlich facettenreicher und dabei doch immer konsequenter Drone.


Oder jenseits von allem blumigen Geschwurbel: "Monoliths & Dimensions" ist einfach eine Macht! Ein überragendes Album! 

Anspieltipps: Aghartha, Big Church [megszentségteleníthetetlenségeskedéseitekért], Hunting & Gathering (Cydonia), Alice - Ja, das sind alle!




KYLIE MINOGUE - The Abbey Road Sessions

Was wäre die eigene Musiksammlung, wenn man sich mit ihr nicht hin und wieder selbst überraschen könnte.
Dass ich mir jemals etwas von Kylie Minogue kaufen würde, hätte ich jedenfalls vor gar nicht langer Zeit nicht im Traum geglaubt. Zwar haben sich unter dem jeweils angesagten Popsound der Australierin ja schon immer mal der eine oder andere gar nicht üble Song versteckt, doch erst 2012 hat sie ein Album aufgenommen, welches sich vollkommen dieser Qualitäten annimmt.

Kommerziell lief das Ding für Weltstarverhältnisse wohl eher so mittel; zumindest hatte ich davon damals nichts mitbekommen. Und was mich vor einigen Wochen auf Youtube zu dem Werk geführt hat, weiß ich ehrlich gesagt auch nicht mehr. Oder haben mich irgendwelche amazon-Empfehlungen dorthin gelotst?

 



KYLIE MINOGUE - The Abbey Road Sessions (2LP+CD) (2012)

In welchem Studio in welcher Stadt sich Kylie Minogue für dieses Album begeben hat, sollte sich aus dem Titel ergeben. Ansonsten empfehle ich, an dieser Stelle das Lesen abzubrechen und das Musikhören an sich aufzugeben.
Die "Abbey Road Sessions" bestehen bis auf einen Song aus Neuinterpretationen bereits bekannter Stücke aus Kylies Diskographie im mal intimen, mal mit Orchester angereicherten, warmen Bandsound. Die Arrangements unterscheiden sich dabei z.T. erheblich von den gewohnten Versionen.

Zunächst einmal startet mir die erste Seite mit "All The Lovers" und "On A Night Like This" ein bisschen zu sehr auf Nummer sicher. Doch im Laufe der vier Seiten (bzw. der im Package enthaltenen CD) entfalten sich diese Sessions wirklich zu einem wunderbaren, schönen und durchaus anspruchsvollen Popalbum.

Am interessantesten ist für mich dabei Seite C mit den Highlights "Slow", "Can't Get You Out Of My Head" und "Where The Wild Roses Grow", erneut im Duett mit Nick Cave, aber deutlich reduzierter als im Original.

Die Altlast der Frühtage "Locomotion" wird zum stilvollen 60er-Jahre-Tanzlied, und auch die Stock-Aitken-Waterman-Plage "I Should Be So Lucky" wandelt sich als kitschig elegische Orchesterballade in ein Stück, das man sich tasächlich gerne anhören mag.

Gesanglich liefert Madame Minogue auf dem gesamten Album die besten Leistungen ab, die ich von ihr bisher gehört habe.

Ja, was soll ich sagen? - "The Abbey Road Sessions" vertreten das legendäre Studio mit Würde, eine sehr schöne, angenehme Überraschung.


Und wer bei Kylie trotz aller Musik auch etwas zu Kucken habe möchte, dem wird das große Foto-Booklet im Gatefold-Format gefallen. Das ist bei der kleinen Dame ja schon beinahe Lebensgröße.

Anspieltipps: Slow, Confide In Me, Where The Wild Roses Grow, Come Into my World, Can't Get You Out Of My Head, I Should Be So Lucky

2015-02-19

LAIBACH - Neu Konservatiw

Wo ich hier gerade schon beim Thema Laibach live in Hamburg bin - gestern hat mich dazu Post von Cold Springs erreicht:



LAIBACH - Neu Konservatiw (12" pict.) (1985/2014)

"Neu Konservatiw" war eine der frühesten Veröffentlichungen der Slowenen und dokumentiert ein Konzert der "Die erste Bombardierung über dem Deutschland"-Tour in Hamburg 1985.

Ehrlich gesagt habe ich mir die letztes Jahr erschiene Wiederveröffentlichung als 12-Zoll-Picturedisc nur gekauft, weil ich erstens der Optik nicht wiederstehen konnte und zweitens einmal aus erster Hand wissen wollte, ob diese Art Schallplatte wirklich als Tonträger so ungeeignet ist.

Die Antwort lautet eindeutig ja. Hintergrundgeräusche bis zum Gehtnichtmehr, dazu als i-Tüpfelchen gleich zur Eröffnung noch so ein kleiner klebriger Nadelspringer-Fleck, den ich noch nicht abputzen konnte. Hörgenuss ist etwas anderes.

Allzu enttäuscht bin ich darüber allerdings nicht, denn die Aufnahmequalität von "Neu Konservatiw" macht das Album ohnehin zu einem reinen Zeitdokument für Die-Hard-Fans *Fingerheb* oder musikhistorisch Interessierte. Mit der tatsächlichen Hörbarkeit ist es bei diesem 80er-Jahre-Industrial-Underground-Mitschnitt aber nicht weit her. Es ist also nicht so, dass mir hier ein audiophiles Schlüsselerlebnis entgeht.

Wer ein Old-School-Laibach-Konzert zum Genießen möchte, dem empfehle ich, eher zum eigentlich noch brummfurzigeren, aber eben besser aufgezeichneten "M.B.December 21, 1984" zu greifen.

Trotzdem dokumentieren die sechs Tracks dieser Platte gut, wie die Musik von Laibach immer härtere, striktere Konturen angenommen hat. Oder anders ausgedrückt: Das ist verdammt extremer, ungemütlicher, radikaler Industrial-Krach, der die Zuschauer ganz gewaltig in die Mangel genommen  hat. Anspruchsvoller ist die Band durchaus noch geworden, doch was schiere Brutalität angeht, da befanden Laibach sich damals schon in ihrer bis "Macbeth" andauernden Hochphase.

Abgesehen davon, dass zwei deutsche Songtitel ("Du Der Du Herausforderst" und "Der Staat") wieder ins Slowenische zurückübersetzt wurden, und es von jenem Studioalbum zahlreiche Versionen mit z.T. variierendem Inhalt gibt, haben es alle hier gespielten Stücke ein Jahr später auf eines der bösartigsten Laibach-Werke, "Nova Akropola" geschafft.

Wem also daran gelegen ist, Kult-Klassiker wie "Vier Personen", "Die Liebe", "Država" etc. in ihrer ganzen Pracht zu erleben, dem rate ich also zum Studioalbum. Zumal dort mit "Krvava Gruda - Plodna Zemlja", "Panorama" und "Vojna Poema" ja auch noch weitere große Kaliber enthalten sind.

Und für Schallplatten-Freunde interessant:


Auch "Nova Akropola" wurde letztes Jahr - auf silbernem Vinyl und inklusive zweier Poster - neuaufgelegt!

LAIBACH - Nova Akropola

Und "Nova Akropola" ist wirklich Pflicht für jeden Laibachianer!



Anspieltipps: Vier Personen, Vade Retro Satanas, Die Liebe


2015-02-16

LAIBACH im Kampnagel, Hamburg (14. Februar 2015)



Im Rahmen des Krass Festivals spielten am Samstag Laibach im Kampnagel Kulturzentrum, nicht einmal ein Jahr nach dem letzten hamburger Auftritt im Uebel & Gefährlich. Zusammen mit dem Konzert in Amsterdam ist dies also schon die dritte Show der "Spectre"-Tour, von der ich hier berichte.

Ich muss mir zum Glück allerdings nicht zum dritten Mal etwas zu dem damaligen Set aus den Fingern saugen, da sich bei den Slowenen seit der Veröffentlichung des Albums "Spectre" schon wieder einiges getan hat und in das Programm eingeflossen ist.

Der Kern war natürlich weiterhin das aktuelle Album, welches ich nach wie vor ziemlich gern habe, wie auch mein Jahresrückblick 2014 verrät. Insgesamt wurden immer noch acht der zehn regulären Albumsongs, sowie einer der Bonustracks gespielt. Zwar hätte ich gerade "Americana" und "Walk With Me" gerne gehört und auch nichts gegen "Love On The Beat" gehabt, doch der Ersatz für diese Stücke hatte es wahrlich in sich.

Schon die erste knappe halbe Stunde war sehr ungewöhnlich, nämlich mit Laibachs Interpretation einer unvollendeten Oper Edvard Griegs, welche letztes Jahr auf einem Festival zum zweihundertsten Geburtstag der norwegischen Verfassung in Oslo Premiere feierte.
Ganz langsam, erst mit keinem, dann mit sehr reduziertem elektronischen Drumming, schlich sich diese Suite zunächst heran, um sich bis zum gewohnten Bombast der Gruppe hinaufzuschrauben.
Insgesamt steckte ähnlich viel der Industrial- und Theater-Tradition Laibachs in diesem Material wie in der "Revisited"-Klassikerwiederaufbereitung, die ich 2012 in Kopenhagen erleben durfte.
Nicht ganz so einfach und direkt wie das reguläre Programm der Band, aber kulturell sehr hochwertig - und außerdem: Laibach auf norwegisch! Wie geil!

Gesprochen von der im großen K2-Saal besonders gut zur Geltung kommenden Tiefstimme Milan Fras' und gesungen von der immer noch genauso vielseitigen wie bezaubernden Mina Špiler klingt einfach jede Sprache fantastisch. Man fragt sich glatt, warum Laibach erst nach über dreißig Jahren das Genre Wikingeroper für sich entdeckt haben. Hoffentlich schafft es diese Sache - egal ob live oder als Studioaufnahme - auch noch auf einen Tonträger!

Es folgte eine verkürzte Version des "Spectre"-Sets, inklusive dem fröhlichen Ohrwurm "The Whistleblowers", dem atmosphärischen Highlight "Koran" und dem mächtigen Finale "Resistance Is Futile", bevor das zehnminütige Intermezzo auf den Leinwänden herunterzählte.

Im zweiten Set mischten sich weitere "Spectre"-Songs mit den Klassikern "B Mashina" (der einzige im Set verbliebene Song zum "Iron Sky"-Film) und "Alle Gegen Alle" und zwei ganz frischen Stücken.

Von der EP "1 VIII 1944 Warszawa" spielten Laibach den Marika Rökk-Schlager "Mach Dir Nichts Daraus" und aus einer noch kommenden Theater-Kollaboration das - Achtung Kultur! - auf einem Gedicht von Oscar Wilde beruhende und von Jeanne Moreau im Reiner Werner Fassbinders Film "Querelle" gesungene Stück "Each Man Killes The Thing He Loves". Uff.
Leider wurde der Genuss dieses ruhigeren Stückes ein wenig durch das sehr tiefe Bassgewummere (zumindest vorne an der Bühne, wo ich stand) getrübt. Ansonsten war der Klang des ganzen Konzerts aber sehr gut. Einen Tick lauter hätte es manchmal vielleicht noch sein dürfen, aber dafür dröhnte der Sprechgesang ja auch schön mächtig über allem.

Danach wurde es musikalisch dann immer wilder und in der Zugabe wurde nochmal brachial, als nach "Tanz Mit Laibach" auch wieder die zuletzt ausgelassenen Stampfer "Leben heißt Leben" und "Geburt einer Nation" auf die glückliche Menge losgelassen wurden.

Was ich in meinen letzten beiden Konzertberichten wegen Spoiler Alert nicht verraten habe, waren die aus der Konserve kommenden Ansagen und Publikums-Animationen von NSK-Philosophie-und-Stimmungskanone Peter Mlakar, die auch diesmal wieder für reichliche Lacher sorgten. Eine schöne Persiflage auf populärmusikalische Bühnenrituale.

Als Laibach die Bühne verlassen hatten und aus den Boxen noch ein Remix von "The Whistleblowers" lief, wollte ein erstaunlich großer Teil der Zuschauerschaft das Ende des Konzertes nicht wahrhaben und blieb noch lange wie angewurzelt stehen.
Widerstand war also wieder einmal zwecklos, Hamburg wurde erfolgreich assimiliert.


Die Zeit war während der nun wirklich nicht kurzen Show aber auch wie im Fluge vergangen. Zum Glück, denn sonst hätte es für uns noch knapp werden können, rechtzeitig vor Mitternacht aus dem Parkhaus heraus zu kommen, so blöd wie wir uns dort angestellt haben.Wer wissen möchte, was man auf dem Weg zum Ticketautomaten und dann zum Auto so alles bei jedem Schritt verkehrt machen kann, der sollte sich unbedingt mal drei Kinder vom Dorf einladen...

Auf dem Weg nach Hause gab's dann im Auto die volle Ladung Deichkind. Tja, so schnell kann man das Niveau von galaktisch auf leider low absenken. *g*

Leider Laibach geil! 




Setlist:


  • Olav Trygvasson Poem
  • Eurovision
  • No History
  • The Whistleblowers
  • Koran
  • Resistance Is Futile
  • Mach Dir Nichts Daraus
  • We Are Millions And Millions Are One
  • Each Man Kills The Thing He Loves
  • B Mashina
  • Alle Gegen Alle
  • Eat Liver!
  • Bossanova
  • See That My Grave Is Kept Clean
  • Tanz Mit Laibach
  • Leben Heißt Leben
  • Geburt Einer Nation


Und meine Spielzeugdigitalknipse hatte ich auch wieder dabei...