Im Rahmen des Krass Festivals spielten am Samstag Laibach im Kampnagel Kulturzentrum, nicht einmal ein Jahr nach dem letzten hamburger Auftritt im Uebel & Gefährlich. Zusammen mit dem Konzert in Amsterdam ist dies also schon die dritte Show der "Spectre"-Tour, von der ich hier berichte.
Ich muss mir zum Glück allerdings nicht zum dritten Mal etwas zu dem damaligen Set aus den Fingern saugen, da sich bei den Slowenen seit der Veröffentlichung des Albums "Spectre" schon wieder einiges getan hat und in das Programm eingeflossen ist.
Der Kern war natürlich weiterhin das aktuelle Album, welches ich nach wie vor ziemlich gern habe, wie auch mein Jahresrückblick 2014 verrät. Insgesamt wurden immer noch acht der zehn regulären Albumsongs, sowie einer der Bonustracks gespielt. Zwar hätte ich gerade "Americana" und "Walk With Me" gerne gehört und auch nichts gegen "Love On The Beat" gehabt, doch der Ersatz für diese Stücke hatte es wahrlich in sich.
Schon die erste knappe halbe Stunde war sehr ungewöhnlich, nämlich mit Laibachs Interpretation einer unvollendeten Oper Edvard Griegs, welche letztes Jahr auf einem Festival zum zweihundertsten Geburtstag der norwegischen Verfassung in Oslo Premiere feierte.
Ganz langsam, erst mit keinem, dann mit sehr reduziertem elektronischen Drumming, schlich sich diese Suite zunächst heran, um sich bis zum gewohnten Bombast der Gruppe hinaufzuschrauben.
Insgesamt steckte ähnlich viel der Industrial- und Theater-Tradition Laibachs in diesem Material wie in der "Revisited"-Klassikerwiederaufbereitung, die ich 2012 in Kopenhagen erleben durfte.
Nicht ganz so einfach und direkt wie das reguläre Programm der Band, aber kulturell sehr hochwertig - und außerdem: Laibach auf norwegisch! Wie geil!
Gesprochen von der im großen K2-Saal besonders gut zur Geltung kommenden Tiefstimme Milan Fras' und gesungen von der immer noch genauso vielseitigen wie bezaubernden Mina Špiler klingt einfach jede Sprache fantastisch. Man fragt sich glatt, warum Laibach erst nach über dreißig Jahren das Genre Wikingeroper für sich entdeckt haben. Hoffentlich schafft es diese Sache - egal ob live oder als Studioaufnahme - auch noch auf einen Tonträger!
Der Kern war natürlich weiterhin das aktuelle Album, welches ich nach wie vor ziemlich gern habe, wie auch mein Jahresrückblick 2014 verrät. Insgesamt wurden immer noch acht der zehn regulären Albumsongs, sowie einer der Bonustracks gespielt. Zwar hätte ich gerade "Americana" und "Walk With Me" gerne gehört und auch nichts gegen "Love On The Beat" gehabt, doch der Ersatz für diese Stücke hatte es wahrlich in sich.
Schon die erste knappe halbe Stunde war sehr ungewöhnlich, nämlich mit Laibachs Interpretation einer unvollendeten Oper Edvard Griegs, welche letztes Jahr auf einem Festival zum zweihundertsten Geburtstag der norwegischen Verfassung in Oslo Premiere feierte.
Ganz langsam, erst mit keinem, dann mit sehr reduziertem elektronischen Drumming, schlich sich diese Suite zunächst heran, um sich bis zum gewohnten Bombast der Gruppe hinaufzuschrauben.
Insgesamt steckte ähnlich viel der Industrial- und Theater-Tradition Laibachs in diesem Material wie in der "Revisited"-Klassikerwiederaufbereitung, die ich 2012 in Kopenhagen erleben durfte.
Nicht ganz so einfach und direkt wie das reguläre Programm der Band, aber kulturell sehr hochwertig - und außerdem: Laibach auf norwegisch! Wie geil!
Gesprochen von der im großen K2-Saal besonders gut zur Geltung kommenden Tiefstimme Milan Fras' und gesungen von der immer noch genauso vielseitigen wie bezaubernden Mina Špiler klingt einfach jede Sprache fantastisch. Man fragt sich glatt, warum Laibach erst nach über dreißig Jahren das Genre Wikingeroper für sich entdeckt haben. Hoffentlich schafft es diese Sache - egal ob live oder als Studioaufnahme - auch noch auf einen Tonträger!
Es folgte eine verkürzte Version des "Spectre"-Sets, inklusive dem fröhlichen Ohrwurm "The Whistleblowers", dem atmosphärischen Highlight "Koran" und dem mächtigen Finale "Resistance Is Futile", bevor das zehnminütige Intermezzo auf den Leinwänden herunterzählte.
Im zweiten Set mischten sich weitere "Spectre"-Songs mit den Klassikern "B Mashina" (der einzige im Set verbliebene Song zum "Iron Sky"-Film) und "Alle Gegen Alle" und zwei ganz frischen Stücken.
Von der EP "1 VIII 1944 Warszawa" spielten Laibach den Marika Rökk-Schlager "Mach Dir Nichts Daraus" und aus einer noch kommenden Theater-Kollaboration das - Achtung Kultur! - auf einem Gedicht von Oscar Wilde beruhende und von Jeanne Moreau im Reiner Werner Fassbinders Film "Querelle" gesungene Stück "Each Man Killes The Thing He Loves". Uff.
Leider wurde der Genuss dieses ruhigeren Stückes ein wenig durch das sehr tiefe Bassgewummere (zumindest vorne an der Bühne, wo ich stand) getrübt. Ansonsten war der Klang des ganzen Konzerts aber sehr gut. Einen Tick lauter hätte es manchmal vielleicht noch sein dürfen, aber dafür dröhnte der Sprechgesang ja auch schön mächtig über allem.
Danach wurde es musikalisch dann immer wilder und in der Zugabe wurde nochmal brachial, als nach "Tanz Mit Laibach" auch wieder die zuletzt ausgelassenen Stampfer "Leben heißt Leben" und "Geburt einer Nation" auf die glückliche Menge losgelassen wurden.
Was ich in meinen letzten beiden Konzertberichten wegen Spoiler Alert nicht verraten habe, waren die aus der Konserve kommenden Ansagen und Publikums-Animationen von NSK-Philosophie-und-Stimmungskanone Peter Mlakar, die auch diesmal wieder für reichliche Lacher sorgten. Eine schöne Persiflage auf populärmusikalische Bühnenrituale.
Von der EP "1 VIII 1944 Warszawa" spielten Laibach den Marika Rökk-Schlager "Mach Dir Nichts Daraus" und aus einer noch kommenden Theater-Kollaboration das - Achtung Kultur! - auf einem Gedicht von Oscar Wilde beruhende und von Jeanne Moreau im Reiner Werner Fassbinders Film "Querelle" gesungene Stück "Each Man Killes The Thing He Loves". Uff.
Leider wurde der Genuss dieses ruhigeren Stückes ein wenig durch das sehr tiefe Bassgewummere (zumindest vorne an der Bühne, wo ich stand) getrübt. Ansonsten war der Klang des ganzen Konzerts aber sehr gut. Einen Tick lauter hätte es manchmal vielleicht noch sein dürfen, aber dafür dröhnte der Sprechgesang ja auch schön mächtig über allem.
Danach wurde es musikalisch dann immer wilder und in der Zugabe wurde nochmal brachial, als nach "Tanz Mit Laibach" auch wieder die zuletzt ausgelassenen Stampfer "Leben heißt Leben" und "Geburt einer Nation" auf die glückliche Menge losgelassen wurden.
Was ich in meinen letzten beiden Konzertberichten wegen Spoiler Alert nicht verraten habe, waren die aus der Konserve kommenden Ansagen und Publikums-Animationen von NSK-Philosophie-und-Stimmungskanone Peter Mlakar, die auch diesmal wieder für reichliche Lacher sorgten. Eine schöne Persiflage auf populärmusikalische Bühnenrituale.
Als Laibach die Bühne verlassen hatten und aus den Boxen noch ein Remix von "The Whistleblowers" lief, wollte ein erstaunlich großer Teil der Zuschauerschaft das Ende des Konzertes nicht wahrhaben und blieb noch lange wie angewurzelt stehen.
Widerstand war also wieder einmal zwecklos, Hamburg wurde erfolgreich assimiliert.
Die Zeit war während der nun wirklich nicht kurzen Show aber auch wie im Fluge vergangen. Zum Glück, denn sonst hätte es für uns noch knapp werden können, rechtzeitig vor Mitternacht aus dem Parkhaus heraus zu kommen, so blöd wie wir uns dort angestellt haben.Wer wissen möchte, was man auf dem Weg zum Ticketautomaten und dann zum Auto so alles bei jedem Schritt verkehrt machen kann, der sollte sich unbedingt mal drei Kinder vom Dorf einladen...
Auf dem Weg nach Hause gab's dann im Auto die volle Ladung Deichkind. Tja, so schnell kann man das Niveau von galaktisch auf leider low absenken. *g*
Setlist:
- Olav Trygvasson Poem
- Eurovision
- No History
- The Whistleblowers
- Koran
- Resistance Is Futile
- Mach Dir Nichts Daraus
- We Are Millions And Millions Are One
- Each Man Kills The Thing He Loves
- B Mashina
- Alle Gegen Alle
- Eat Liver!
- Bossanova
- See That My Grave Is Kept Clean
- Tanz Mit Laibach
- Leben Heißt Leben
- Geburt Einer Nation
Und meine Spielzeugdigitalknipse hatte ich auch wieder dabei...
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