Sometimes German, sometimes English. • The title of this blog used to change from time to time. • Interested in me reviewing your music? Please read this! • I'm also a writer for VeilOfSound.com. • Please like and follow Audiovisual Ohlsen Overkill on Facebook!
Posts mit dem Label Kristeen Young werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Kristeen Young werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

2017-11-20

KRISTEEN YOUNG - Live At The Witch's Tit

"This comic couldn't have done it.
I think like two of his jokes are feminist and he's so nice.
But it's all true. I know those who were attacked in his dressing room
and they'd be ruined if they shed light.
I know who you are. I know what you do."

(Kristeen Young in "Nice", dem Opener ihres aktuellen Albums, erschienen in Trump-Amerika, beinahe zeitgleich mit dem Hashtag #metoo.)






KRISTEEN YOUNG - Live At The Witch's Tit (LP) (2017)

Dafür, dass es dieses Jahr kein von mir vorbestelltes Album gibt, dessen Veröffentlichung sich weiter verschoben hat (zu den Gründen gehören u.a. andere in Folge von David Bowies Tod entstandene Verpflichtungen Tony Visconis und ein Bassistinnenwechsel, da Megan X Thomas inzwischen anonym in Ghost herumghoult), muss man schon staunen, dass es nach all den Monaten dann gerade dieser mehr als passende Zeitpunkt geworden ist.

Anderseits ist die Notwendigkeit für ungefilterte feministische Botschaften ja nicht ganz neu.
Doch spätestens seitdem vergangenes Jahr das "Pussy-Gate" erschreckend wenig Konsequenzen zeigte, obwohl es alleine in einer einigermaßen vernunftbegabten Welt schon ausgereicht hätte, um die Herrschaft des orangen Riesenbabys zu verhindern, haben Diskurs und Kampf um und gegen rape culture definitiv stark an Fahrt aufgenommen.

Hat Youngs Ton ebenfalls an Schärfe gewonnen? Ein Blatt vor den Mund genommen hat sie ja nun wirklich noch nie. Aber in der Summe der angriffslustigen Texte und dem Gesamtbild, welches diese zusammen mit dem offensiv obszönen Collagen-Artwork ergeben, kann man sich wohl durchaus trauen, diese Frage zu bejahen.
Songtitel wie "Everything About You Is Always More Important Than Anything About Me", "You Always Win" und "Why Am I A Feelmale?" umreißen ganz gut, wo der Fokus von "Live At The Witch's Tit" liegt.

Und bevor ich mich gleich der Musik zuwende der unvermeidbare Hinweis:

Nein, dies ist trotz des Titels kein Livealbum, sondern ein reguläres Studio-Werk!

Ein gewisser Streaming-Anbieter hatte damit (und ja, auch mit dem Cover) zunächst Schwierigkeiten. Aber was soll's, diesem Musik-Flatrate-Quatsch sollte man sich ja eigentlich ohnehin schon aus Prinzip verweigern.




Die Instrumentierung von "Live At The Witch's Tit" besteht wie beim Vorgängeralbum von 2014 neben Young an den Keyboards aus Bass, Drums und wechselnden Gitarristen. Diesmal geht es aber ohne den Promi-Bonus durch Dave Grohl, sowie Visconti auf allen Tracks am Bass. (Auch wenn letzter wie immer ein wichtiger Beteiligter bleibt.)
Statt dessen spielen auf den meisten Stücken wie oben erwähnt Megan X Thomas den Viersaiter und Youngs guter, alter, kongenialer Partner Jefferson White das Schlagzeug. Fünfzig Prozent der Gitarren stammen von Nick Zinner (Yeah Yeah Yeahs).

Das neue Album klingt deutlich roher, wilder, brutaler, aber auch detailversessener in jeder Beziehung. Ob sich die Band panisch durch "I Know You Are A Coward" hechelt,  in "These Are The Things I'm Not The Most" einen wilden Stilritt durch Hip Hop, sensible Parts und breiten Noiserock hinlegt oder in "I Love You Soooo Much" (fantastisch mit Venon Reid von Living Colour an der Leadgitarre) den Vibe einer Prince-Ballade ausstrahlt - Songwriting, Arrangements und Produktion knallen wirklich in jedem Track. Und  der meistens mit einem an  Kate Bush erinnernden Stimmunfang Krawall suchende Gesang ja sowieso.

Um noch einmal auf die Gitarren und Prince zurückzukommen: wie laut und selbstbewusst die Sologitarren teilweise in die Klavierparty hineinplatzen ist vielleicht eines meiner Lieblingsdetails am Mix und lässt halt auch sehr an Mr. Lovesexy denken.

Aber was soll ich mich hier mit Referenzen herumschlagen, die die spezielle Energie, den kreativen Punch in die Fresse, dem einen dieses Gesamtpaket verpasst, doch alle nicht vermitteln können?
Young bedient sich in erster Linie bei Young und ihrer furios kanalisierten Angepisstheit.



Alle zwölf Stücke zeigen Kristeen Young in sehr guter bis bester Form.

Das Langzeiturteil kann jetzt natürlich noch nicht gefällt werden, aber ich habe den schweren Verdacht, dass der Künstlerin hier ihr noch vor "V The Volcanic"-EP rundum bestes  Werk gelungen ist.





Zum Abschluss dieses Reviews nun noch ein paar spontan herausgepickte Zitate:


"You told me how sorry you are this happened to me.
Good luck with a capital F!
You told me not to feel bad 'cause this happens to many.

Good luck with a capital F!" (Different)


"When you slid out of your birth pit
and were handed your dick
it came with your first award certificate" (You Always Win)


"Dogs love their rules
and if they get free they'll still just make more rules." (Catland)


"I remember it all too well...
Your in-bred pack mentality.

Is there anything more segregated
than a fucking indie record label?" (I Know You Are A Coward)


Nö, streiten möchte man mit Frau Young nicht unbedingt.




Highlights: These Are The Things I'm Not The Most, I Love You Soooo Much, Monkey On My Breast, Why Am I A Feelmale?, Different



2014-08-30

KRISTEEN YOUNG - The Knife Shift

Klar, das Sortieren und Präsentieren der persönlichen Film- und Tonträger-Sammlung ist unser aller Lieblingshobby. Zumindest wenn es um anfassbare Medien geht.

Wer allerdings versucht, das digitale Abbild seiner Musiksammlung einigermaßen aufgeräumt zu halten, der stößt ab und zu auf Probleme - wie z.B. dieses: Charles Mingus oder Charlie Mingus?
Google findet unter "Charlie" weitaus mehr Ergebnisse, also habe ich mich in diesem Fall einfach der Mehrheitsmeinung angeschlossen, so dass beide Alben, die ich von ihm habe, nun unter demselben Namen firmieren.

Ähnliche Entscheidung bei der Dame, über deren neues Album ich hier schreiben möchte : Kristeenyoung oder Kristeen Young?

Google würde wenig überraschend die getrennte Schreibweise vorziehen.
Sachlich richtig wäre es jedoch, auf die Vereinheitlichung zu verzichten und beide Schreibweisen beizubehalten, da sie tatsächlich verschiedene Bedeutungen haben. Kristeenyoung (zusammen) bezeichnet nämlich die aus Kristeen Young (auseinander) und dem Drummer "Baby" Jef White bestehende Band, während Kristeen Young halt... naja, eben Kristeen Young ist.

Demnach könnte man auch unterscheiden zwischen dem neuen Album von Kristeen Young (da ohne White eingespielt) und den aktuellen Liveshows von Kristeenyoung (mit White), es sei denn, man vertritt die Ansicht, dass Kristeenyoung nur als Duo Kristeenyoung sind, mit zusätzlicher Bassistin jedoch nicht mehr...

Wie? Zu kompliziert? Ok, wenden wir uns einer Band aus Dänemark zu: Lis Er Stille oder LISERSTILLE?

Nein? Auch Nicht? Gut, entscheide ich mich eben für Kristeen normal geschrieben Young.



KRISTEEN YOUNG - The Knife Shift (2014)

Die Dame mit dem selbstgenähten See-through-Hemd und dem nicht mehr so leicht durchschaubarem Auge auf dem Cover bleibt sich auf den elf Tracks von "The Knife Shift" treu.

Es gibt also keinen Song, den man sich nicht schon auf früheren Werken vorstellen könnte. Kristeen Young streichelt und verkloppt ihr Keyboard wie gewohnt, und ihr exzentrischer meist in hohen bis ganz hohen Lagen ("Jealous Of Loved Children"!) schwebender Gesang ist nach wie vor brilliant - und dürfte viele weniger musikinteressierte Hörer in seiner aggressiven oder melancholischen Intensität nach wie vor irritieren. Als Gesamtbild passt als Beschreibung immer noch: eine Mischung aus der frühen Kate Bush und dem von David Bowie ferngesteuerten Iggy Pop.

Von der Zwei-Personen-Minimalistik von "The Orphans" bzw. dem Zwei-Personen-gehen-bis-elf-Sound von "Music For Strippers, Hookers And The Odd-Onlooker" hat Frau Young sich allerdings verabschiedet.
Schon auf der die glamouröse Seite von "Music For Strippers" fortführenden EP "V the Volcanic" ging die Orientierung in Richtung Bandsound inklusive Bass. Dies wurde nun auf "The Knife Shift" konsequent weiter gedacht und wirkt beim ersten Hören zunächst einmal etwas ernüchternd, da es eben auch konventioneller ist.

Lyrisch stechen zwar sofort einige interessante Zeilen heraus, doch ich war mir zunächst nicht sicher, ob der provokante Aufschrei gegen ihre ungeliebte, streng religiös geprägte Kindheit nicht mittlerweile zur Routine verkommen ist. Ja, eigentlich wollte ich sogar schreiben, dass mir das Album fast schon ein wenig zu schablonenhaft wirkt. Doch ich muss zugeben, dass es bei mehrmaligem Hören  doch immer weiter und weiter gewachsen ist.

Man muss auch bedenken, dass die Messlatte durch "V" wirklich sehr hoch gelegt wurde. Da braucht jedes neue Material eine Weile, um gegen die alten Ohrwürmer anzustinken.

Und dann war da jetzt noch der brilliante Fernseh-Auftritt bei Craig Ferguson (Video siehe unten!), der mich nicht nur durch die punkige Performance des Songs "Pearl Of A Girl" an sich, sondern auch durch die extreme Reaktion sowohl auf die Musik als auch den Text, der sich mit dem Verhältnis der Weltreligionen zu Frauen auseinandersetzt, doch überzeugt hat, dass auf "The Knife Shift" alles im Lot ist.

Der auf dem Video mitwirkende Dave Grohl hat übrigens auf dem Album alle Drums und einen großen Teil der Gitarren eingespielt. Bass und Co-Produktion hat Bowie-Buddy Tony Visconti übernommen.
Dafür, dass Jef White nicht dabei ist, gibt es also verdammt hochkarätigen und kompetenten Ersatz.

Fazit: Kristeen Young ohne riesige Überraschungen, aber mit einigen verdammt starken Songs. Immer noch polarisierend, immer noch geiler Scheiß!
 


Anspieltipps: This Is War, Everything Is Mine Because I Am Poor, Jealous Of Loved Children, Put Down, Pictures Of Sasha Grey

2009-06-27

KRISTEENYOUNG - Music For Strippers, Hookers, And The Odd-Onlooker

- real time review -



KRISTEENYOUNG - Music For Strippers, Hookers, And The Odd-Onlooker (2009)

"Ich bin zutiefst beeindruckt und habe die Scheibe seit Wochen in Dauerrotation.

Morgen kommt allerdings vielleicht die Ablösung. Denn da erwarte ich das neue Werk "Music For Strippers, Hookers And The Odd On-Looker" in meiner Post. :)"

Diese Schlusssätze meines letzten Kristeenyoung-Reviews kann ich wohl bedenkenlos als zutreffend stehenlassen.

Kristeenyoung sind brachial, schrill, kompromisslos. Und auf dem neuesten Album sind sie von all dem noch eine ganze Ecke mehr als "The Orphans".
"Music For Strippers, Hookers, And The Odd-Onlooker" wurde weniger erdig produziert als der Vorgänger; auch wenn wieder nach wie vor in erster Linie Kristeen Youngs Stimme und Keyboard neben Jef Whites Schlagzeug zu hören sind, so klingt es diesmal doch noch sehr viel voller, glamouröser, aber ebenfalls brutaler.

Gleich zu Anfang werden in "Son Of Man", dem grandios betexteten "The Depression Contest" und dem tatsächlich wenig nachdenklichen "Stop Thinking" unermüdlich die Tasten und Felle malträtiert, ehe erst im vierten Stück etwas Ruhe einkehrt und uns Frau Young affektiert verheult offenlegt, dass jeder sie weinen sehen will. Was gewissermaßen auch stimmt, wenn es künstlerisch solche Folgen hat...

Ja, lyrisch ist erneut starker Tobak vertreten. Da macht Frau Young ihren Freund mit ihren übertriebenen Gefühlen krank, übt sich mit einem anderen in verlassenen Schulgebäuden im böse verbotenen Katholizismus, feiert hysterisch ihren Sieg im Depressionswettbewerb, weil ihre Eltern viel abwesender und nananana gemeiner als unsere sind.

Nein, Kristeen Young macht wirklich keine halben Sachen. Alles wird nach außen gekehrt und sarkastisch überzeichnet, sowohl textlich als auch musikalisch.
Verschnaufpausen gibt es nur wenige. Wer sich nicht sicher ist, ob ihm Kristeenyoung nicht zu schrill und anstrengend sind, der sollte wirklich lieber mit "The Orphans" einsteigen. Die Bequemlichkeit des Hörers interessiert Young wenig ("Comfort Is Never A Goal"), sie versteht ihr Keyboard als Waffe ("Keyboard Like A Gun"), nein das ist nichts für jeden.
Ich liebe es.

Nur der zuletzt erwähnte Song ist auch mir beinahe zu exzentrisch. Auch was ich von dem mit Patrick Vaughn Stump (Falloutboy) gesungenen Duett halten soll, weiß ich noch nicht genau, da mir trotz der kompositorisch eindeutigen Klasse der wiederholte Strophengesang etwas zu offensichtlich gecopypastet wirkt, was aus dem insgesamt doch sehr wilden, organischen Eindruck von "Music For Strippers..." doch irgendwie negativ ausschert.
Aber das sind - auch wenn sie einen Absatz füllen - im Grunde nur erbsenzählerische Kleinigkeiten, die in der Gesamtnote zu vernachlässigen sind.

Eindeutige Highlights sind neben dem "Depression Contest" das ausufernde Finale des längsten Songs "Protestant", das kurz-knackig-schnelle "If You Marry Him" oder auch der kitschig traurige Ausklang "Halfway Across The Atlantic Ocean".

Wie in einigen meiner bisherigen Plattenrezensionen in diesem Blog muss ich insgesamt von einem Meisterwerk sprechen. Ich kauf halt (fast) nur gute Sachen. *g*
Bleibt nur noch klären, ob ich diese Scheibe laut Titel überhaupt besitzen darf... ich werte mich einfach mal als minimal befremdeter Betrachter.

2009-05-27

KRISTEENYOUNG - The Orphans

- real time review -



KRISTEENYOUNG - The Orphans (2006)

Eigentlich halte ich das Konzept von Rockmusik als Instrument der Rebellion und des Aufbegehrens ja generell für ziemlich ausgelutscht, einfach weil jene, gegen die rebelliert werden soll (meistens ist es ja die Elterngeneration) das Spiel schon selbst aus der eigenen Jugendzeit kennen. Naja, was ich sagen möchte ist, dass es in der Regel schon mehr braucht als ein paar provokante Textzeilen, um mich zu beeindrucken.

Die Dame mit dem Namen Kristeen Young, songwritende, singende und tastenspielende Hälfte des Duos Kristeenyoung (Ob ich zu Hause wohl mal vorschlagen sollte, meine Band in Stephanohlsen umzubennen? *g*) hat in der Tat einiges mehr auf dem Kasten.

Aber erst einmal ist da schon die beeindruckende Trotzigkeit und Vehemenz, mit der sie eben doch rebelliert und dabei scheinbar vor niemandem inkl. ihren Fans und Idolen halt macht.
Schon im Opener "Kill The Father" macht sie klar, wo die Reise langgeht, stößt Prince, Led Zeppelin, David Bowie, Blondie, die Beatles... alle ihre Vorbilder von der Bühne: "We'll take it from here now."

In "Under A Landlocked Moon" kokettiert sie mit den Klischees, die mit ihrer Herkunft aus St. Louis im Bible Belt der Vereinigten Staaten verbunden sind. (Und wenn ich da jetzt geirrt habe, trifft die Zeile "But you don't know exactly where it's placed, right?" wohl auch auf mich zu.)

Klar, es steht in Wikipedia und jeder Rezensent bezieht sich darauf: Miss Young ist halb Deutsche, halb Apache, wurde jedoch als Kind zur Adoption freigegeben und wuchs in einem fundamentalistisch christlichem Haushalt auf, gegen den sie sehr oft und heftig - na klar - rebellierte. Kann man diese Tatsache nicht auch einfach außen vor lassen? Kaum, denn wie der Albumtitel "Die Waisenkinder" schon verrät, hat sie mit diesem Kapitel ihres Lebens mitnichten abgeschlossen.

Ganz deutlich wird dies auch im wohl intensivsten Song des Albums, "Life's not short, it's sooo long". Wer ein bisschen Lebenserfahrung hat wird angesichts des Titels zunächst denken: Quatsch, das Leben ist verdammt kurz. Wenn man dann aber Zeilen wie "Waiting to turn 18 [...] waiting to be cut free [...] where is my childhood dream? Life's not short; it's so long." vernimmt, sieht man schnell ein, dass es gerade bei vermeintlich allgemeingültigen Sprichwörtern immer mehr als bloß eine Wahrheit gibt.

Das humorvollste Aufbegehren findet sich am Ende des Albums mit dem bewusst leicht überlangen "Before", in dem nichts anderes besungen wird als das Lied selbst: Bevor der Drummer sagen kann, dass es schwul ist, ist es mein Baby. Bevor der Produzent Teile herausnehmen kann, spiel ich es den ganzen Tag. Du solltest Dich glücklich schätzen, es überhaupt hören zu dürfen. Nicht eine Note ist falsch. Nein, keine...
Und zum Abschluss, bevor man etwas einwenden kann, fängt sie an, wie ein kleines beleidigtes Mädchen die Ohren zuzuhalten und wild herumzujaulen. Herrlich!

Funktionieren tut dies alles natürlich nur, weil auch die Musik absolut überzeugend ist. Selten hört man mehr als Stimme und Klavier von Frau Young und das zunächst grob wirkende, aber sehr effektiv auf den Punkt gespielte Schlagzeug ihres Partners Jeff White.
Apropos White: der rohe, direkte Sound des Duos lässt durchaus Vergleiche mit den White Stripes zu, auch wenn's stilistisch natürlich eine andere Baustelle ist.

Dennoch: Wer glaubt, weil hier Klavier gespielt wird, gibt es nur weichgespülte Balladen zu hören, der irrt gewaltig. Auch so ein Tasteninstrument kann schon sehr brutal zu Werke gehen. Kein Zweifel, was Kristeenyoung bieten ist alles andere als leichte Radiokost, sondern Musik die ganz klar rockt, emotional mitreißt, aber zuweilen auch verstört. Ganz großes Ohrenkino also!

Meine persönlichen Anspieltipps sind neben den schon erwähnten "Before", "Kill The Father" und dem ganz grandiosen, den Kauf alleine schon rechtfertigenden "Life's not short, it's soo lng" auch das rhythmisch sehr interessant arrangierte "9" und der ergreifende Beinahe-Lovesong "(But It's All Just) Imagined". Ach, eigentlich ist das Album wirklich rundum zu empfehlen. Ich bin zutiefst beeindruckt und habe die Scheibe seit Wochen in Dauerrotation.

Morgen kommt allerdings vielleicht die Ablösung. Denn da erwarte ich das neue Werk "Music For Strippers, Hookers And The Odd On-Looker" in meiner Post. :)