Sometimes German, sometimes English. • The title of this blog used to change from time to time. • Interested in me reviewing your music? Please read this! • I'm also a writer for VeilOfSound.com. • Please like and follow Audiovisual Ohlsen Overkill on Facebook!
Posts mit dem Label A Dead Forest Index werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label A Dead Forest Index werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

2016-06-05

A DEAD FOREST INDEX - In All That Drifts From Summit Down

Ok, das wird jetzt wohl ein relativ kurzer Text, denn was die beiden Neuseeländer Adam und Sam Sherry auf ihr erstes vollwertiges Album gebannt haben, gehört zu jenen Klangerlebnissen, die ich im Grunde ungerne zerrede.

A DEAD FOREST INDEX - In All That Drifts From Summit Down (2016)

Eigentlich brauche ich über A Dead Forest Index ja nur zu wiederholen, was ich letztes Jahr geschrieben habe, nachdem ich sie im Vorprogramm von Chelsea Wolfe erlebt hatte.
Das Duo spielt nur mit Gitarre und Schlagzeug einen sehr reduzierten, meist langsamen Post / Art / Folk Rock, der seinem Minimalismus und den eher kurzen Songs zum Trotz eine sehr archaisch episch Note hat, als lauschte man einer uralten tieferen Wahrheit. Dafür sorgen ein untrügliches Gespür für Dynamik, einfache, aber wirkungsvolle Melodien, sowie der ebenso faszinierende wie schwer einzuordnende, androgyne Gesang.

Die naheliegenden Vergleiche mit dieser berühmten eskapistischen Band aus Island oder dem anderen Duo mit "Dead" im Namen spare ich mir mal.

Man könnte dem Album vielleicht den Vorwurf machen, dass einige Stücke sehr ähnlich aufgebaut sind, und dass der Trick, in der zweiten Songhälfte ein Mantra zu loopen und dieses um immer größerere Harmoniegesänge zu erweitern, etwas überstrapaziert wird.
Anderseits beherrscht die Band diesen Trick wirklich gut und hat damit einen interessanten roten Faden, der sich durch das Album zieht.

Ich finde es eher ein bisschen schade, dass ich vier der dreizehn Stücke auf "In All That Drifts From Summit Down" schon von der "Cast Of Lines"-EP kenne. Um den Wert bzw. Nutzen jener Platte für mich nicht zu schmälern, habe ich mich diesmal fü die CD-Version entschieden. Das Vinyl ist bei Sargent House aber auch schon zu haben.

Sehr eigenständige, sehr schöne Musik.




Anspieltipps: Silver Thread Of Sun, In Greyness the Water, Tide Walks, Cast Of Lines, Sand Verse


2015-11-04

CHELSEA WOLFE und A DEAD FOREST INDEX live im Knust, Hamburg (02.11.2015)

Montag und Stadtverkehr waren zwar eher kontraproduktiv, doch immerhin gab sich der Nebel Mühe, mich schon ein wenig auf das Konzert im gut gefüllten Knust einzustimmen.


A Dead Forest Index

Der Abend begann sehr atmosphärisch und minimalistisch mit dem neuseeländischen Duo A Dead Forest Index. Nur mit Gitarre und Drums spielte die Band einen genauso reduzierten wie interessanten  Art/Folk Rock mit darüber schwebendem, manchmal für mehr Harmonien geloopten, androgynen Gesang. Überzeugend!

Sowohl live als auch auf der "Cast Of Lines"-EP, die ich mir mit nach Hause genommen habe, erinnern A Dead Forest Index durchaus ab und zu an die stilleren Sachen von Chelsea Wolfe.

Jene hat momentan allerdings eher weniger Lust auf ruhige Töne...
 
Chelsea Wolfe
 
Los ging es erwartungsgemäß mit dem Gedröhne von "Carrion Flowers", dem Opener ihres noise- und gitarrenlastigen aktuellen Albums "Abyss", welches auf dieser Tour ganz klar im Mittelpunkt steht. Mit "Crazy Love" und "The Abyss" fehlten von dessen elf Tracks tatsächlich nur jene zwei Stücke, welche in der gebotenen krachoptimierten Live-Konstellation wohl am schlechtesten funktoniert hätten. Dazu gab es noch eine handvoll weiterer Stücke vom Vorgängeralbum "Pain Is Beauty", sowie vom Klassiker "Apokalypsis".

Es war eine klassisches Rock-Set-Up, mit weiblicher Gitarren- und Gesangsdoppelspitze und einem ab und zu ans Keyboard wechselnden Bassisten.
Und auch wenn die betörend säuselnde, gespenstisch sirenende oder furchterregend in ihren Gitarrenabnehmer kreischende  Chelsea Wolfe als schwer greifbare charismatisch-enigmatische, intro-extrovertierte Persönlichkeit ganz klar im Mittelpunkt des Geschehens stand, fühlte sich das Ganze auch durchweg wie eine vollwertige Band-Performance an.
 
Anfangs war ich noch ein klein wenig enttäuscht, dass die auf dem Album so wichtige Viola (Bratsche) nicht livehaftig dabei war, doch das sei angesichts der tadellosen Darbietung dieser großartigen Songs als Suppenhaarsuche verbucht.
Auf der anderen Seite gab's ja auch Momente wie diese in der Studioversion etwas kryptische Stelle vor dem letzten Refrain in "After The Fall", welche live vollkommen fantastisch eskaliert.

Durchhänger gab es keine. Ob "Maw", "Mer", "Kings", "Iron Moon"... alles Spitzensongs, welche das Publikum durchweg in Chelseas Bann schlugen.
Nur wenn die Standtom wie im Doppelpack aus "Feral Love" und "Color Of Blood" den Beat dominierte, kam der Sound schon mal an die kritische Brummgrenze, die nicht mehr ganz so schön anzuhören war.

Das bringt aber nur minimale B-Noten-Abzüge vom Gesamterlebnis.
 
Für so ein Konzert schleicht man noch mehr als gerne durch die neblige Dunkelheit nach Hause. Und das alles auch noch zu einem sehr freundlichen Preis. Super!



A Dead Forest Index












 

 Chelsae Wolfe