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2024-02-01

SPIDERGAWD und ÅRABROT live in der Fabrik Hamburg (31. Januar 2024)


Yay! Nach zwei Monaten Winterpause geht meine Konzertsaison jetzt wieder los. Und gerade in den nächsten zwei Wochen habe ich schon wieder viel mehr vor als ich eigentlich vorhatte vorzuhaben...

Gestern gab es - zum Glück ohne Behinderung durch ihren subventionierten Biodiesel für Straßenbeschädigungen verschwendende Energieunternehmer aka Landwirtschaftssimulatoren - den norwegischen Rock'n'Roll-Auftakt.





ÅRABROT

Wow, über neun Jahre ist es nun schon her, dass ich das letzte Mal eine Show in der Fabrik Hamburg besucht habe! Radikal geändert sich in dem Laden in der Zeit soweit ich beurteilen kann aber nichts. Was ich auch sehr lange nicht mehr erlebt habe, ist ein derart unvorteilhafter Sound der Vorband in der ersten Reihe. Irgendwie bekommen die meisten Locations das mittlerweile besser hin, oder? So waren Årabrot für mich doch sehr drumlastig und gesangsarm. Da half es auf jeden Fall, die Musik des Trios aus Kjetil Nernes (Gitarre/Gesang), Karin Park (Bass Moog u.a. Synthies/Gesang) und aktuell Mono/JeGong-Drummer Dahm Majuri Cipolla zu kennen.

Illuminiert durch ihr großes Glühbirnenkreuz, welches aufgrund der Deckenhöhe und der kirchenschiffähnlichen Form des Raumes sehr gut zur Geltung kam, wusste die Band mit dem unverkennbaren Hut aber ansonsten zu überzeugen. Es gab hauptsächlich Stücke vom aktuellen Album "Of Darkness And Light" zu hören, aber auch Highlights von "Norwegian Gothic",  "Who Do You Love" und das Nancy Sinatra-Cover "Lightning's Girl" von der "Heart"-EP.

Eine große Hitdichte, interessant reduzierte Arrangements und die Post Punk Noise Rock / Alternative Pop-Doppelgesangsspitze - eigentlich alles richtig gemacht.
Als Headliner können 
Årabrot ihre Stärken allerdings sicher besser ausspielen. So war dies bei aller berechtigten Liebe auch noch recht deutlich von der Magie des 2022er Roadburn-Aufritts entfernt. Trotzdem natürlich nach wie vor eine tolle Band!









SPIDERGAWD

Puh, ich bin ja eine ganz schöne Weile draußen gewesen was Spidergawd angeht. Im Februar 2016 hatte ich sie zuletzt gesehen und auch die Alben seitdem nur am Rande verfolgt. Das machte allerdings gar nichts, denn da sich nichts daran geändert hat, dass die Show der Gruppe ein Glückshormone ausschütternder Abriss ist, fühlte man sich unmittelbar wieder zu Hause.

Angetrieben vom vielarmigen Iron Maiden-auf-Speed-und-Jazz-Drumming von Ex-Motorpsycho-Trommler Kenneth Kapstad und mächtig angedickt durch das Alleinstellungsmerkmal des oft wie ein Nebelhorn dröhnenden Bariton-Saxophons fetzten die Trondheimer von einem Hard Rock-Knaller zum nächsten (Tendenz: je Heavy Metal desto hui!) und sorgten mit Leadgesangsrotation durch fast alle Mitglieder und geschickt gestreute instrumentale Spotlights dafür, dass nie Langeweile aufkommen konnte.

In jener Hinsicht haben Spidergawd inzwischen auch mehr Möglichkeiten, da die Gruppe sich zwischenzeitlich um einen zweiten Gitarristen zum Quintett vergrößert hat. Was sich sonst noch geändert hat ist dass das Riesendrumki nun nicht mehr ganz vorne am Bühnenrand steht. Außerdem gab es auch einen Besetzungswechsel an der Tröte, der allerdings keine Rolle mehr spielte, da die Band die Rückkehr von Originalsaxophonist Rolf Martin Snustad feierte. Diese verpasste ihnen offensichtlich einen mächtigen Motivationsarschtritt. Ich kenne den Vorher/Nachher-Vergleich zwar nicht, kann mir die Gruppe aber bei allen anderen Stärken echt schwer ohne seine Präsenz vorstellen.

Als i-Tüpfelchen auf einem astreinen Auftritt, der Per Borton dazu verleitete das wohlwollende hamburger Publikum zu Ehren-Skandinaviern zu erklären (hey, wir alle finden doch, dass nördlich von uns die cool kids von Europa leben!), kam für einen wirbelwindigen Song noch Karin Park zurück auf die Bühne, bevor zum Finale auch der Gitarrenroadie (glaube ich...?) mitmischen durfte.

Was für eine exzellente Party!








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