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2024-10-17

DOOL und HANGMAN'S CHAIR live im Bahnhof Pauli, Hamburg (14. Oktober 2024)


Ihrer Albumpremiere auf dem Roadburn Festival war ich zugunsten eines Platzes in der ersten Reihe beim Hedwig Mollestad Trio noch ferngeblieben. Im September holte ich meine Dool-Show dann aber auf dem Prophecy Fest nach. Und damit war mein Hunger auf eine meiner Lieblingsliveband der letzten Jahre für 2024 dann auch gesättigt.

Dachte ich zumindest. Aber am Wochenende wurde der Lockruf des Bahnhof Pauli, in dem ich seit meiner letzten Show vor der Pandemie schon nicht mehr gewesen war, einfach zu laut, so dass ich mir doch noch ein Ticket holte und mich einen Tag nach Corecass am Montag wieder auf den Weg nach Hamburg machte.





HANGMAN'S CHAIR

Und für einen Montag war der seit meinem letzten Besuch umgebaute Laden (keine Stufen mehr im Zuschauerraum) auch ordentlich gefüllt, als mit den Parisern Hangman's Chair die erste Band des Abends die Bühne betrat.

Der Sound ihrer Rhythmussektion zeigte durchaus einige Parallelen zu Dool, und auch die generelle Ausrichtung zwischen düsterem Rock, Doom Metal und ähnlichen, schwer ein für alle mal festzumachenden Elementen, lieferten schnell die musikalische Begründung, warum die beiden Bands zusammen tourten.

Schlecht fand ichs auch nicht, aber mir war  es trotz des generell eigenständigen Grundsounds und überraschender Heaviness auf Dauer von Song zu Song etwas zu eintönig im permanenten Midtempo gefangen. Auch gesanglich fehlte für mich einfach dieser spezielle Kick, der es vielleicht zu etwas wirkich besonderem gemacht hätte. Ich habe drei Tage später zumindest mehr konkrete visuelle (Lightshow) als akustische Erinnerunge an die Show.








DOOL

An dem gewissen Etwas mangelt es Dool wahrhaftig ist. Man kann sich nur schwer für einen Aspekt entscheiden, der die niederländischen Dark Rocker so großartig macht: die dreifache Edelgitarrenwand, die arschtighten Grooves, das Rock'n'Roll-Charisma und die ausdruckstarke, mal mitreißend rockröhrige, mal glockenhelle Stimme von Raven van Dorst? Alles natürlich!

(Ich muss dazu einschränken, dass ich von der Stimme diesmal leider nicht super viel hören konnte. Das übliche Problem, wenn man direkt vor der Bühne steht und keinen Monitorsound hört, da die Band In Ears benutzt. Ich habe auf Handyvideoauschnitten bereits gesehen, dass es diesbezüglich vielleicht doch mal eine gute Idee fürs Hörerlebnis gewesen wäre, mich nach einer Weile etwas nach hinten zurückzuziehen.)

Im Vergleich zum Prophecy Fest ging's natürlich intimer zu - und es wurde bedeutend länger gespielt. Im Prinzip war ein Großteil der auf das neue Album "The Shape of Fluidity" fokussierten Setlist dabei identisch. Gleich nach dem Album- und Show-Opener "Venus In Flames" schob die Band "Self-Dissect" ein. Und in der Mitte gab es dann noch einen ganzen neuen Viererblock mit zumindest einem "Summerland"-Song ("Wolfmoon"), dem mächtigen Stampfer "The Alpha" und dem Sisters of the Nephilim-Tribut-Doppel aus dem Instrumentalstück "Currents" und dem für mich für den Rest der Nacht größten Ohrwurm "Evil In You".

Von den neun Songs von "The Shape of Fluidity" fehlte somit letztendlich tatsächlich nur noch einer.

Nach dem Mittelteil gab es wie im September das Duett "House of a Thousand Dreams", das monströs großartige "Hermagorgoron" und zum Abschied das Killing Joke-Cover "Love Like Blood", sowie selbstverständlich den Dool-Überhit "Oweynagat", ohne den man die Niederländer einfach nicht von der Bühne lassen darf.

Meinetwegen hätten sie danach auch noch eine halbe Stunde weitermachen können. Die Attitüde, Energie und vor allem die fantastischen Songs dieser Band sind einfach reines Suchtmaterial. Und was bin ich froh, dass ich diesen Rückfall hatte!







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