Dass es eine gemeinsame Veröffentlichung der White Hills mit dem Blutharsch und seiner Infinite Church Of The Leading Hand geben würde, war ja schon relativ ewig bekannt. Und da die beiden Bands sich klanglich ja durchaus ab und zu mal überschneiden, bin ich auch schon ebenso ewig an dieser Kombination interessiert. Nun ist die EP "Desire" endlich auf Ván Records erschienen.
WHITE HILLS & DER BLUTHARSCH AND THE INFINITE CHURCH OF THE LEADING HAND - Desire (lilac-red 12") (2018)
"Desire" besteht aus fünf Songs von durchschnittlich etwa viereinhalb Minuten Länge. Das passt alles auf eine LP-Seite, so dass die B-Seite des sehr ansehnlichen lila-roten Tonträgers rillenlos bleibt. Das Artwork des Albums ist minimalistisch und geizt mit jeder Art von Information, macht dafür aber vor allem wegen der bedruckten Innenseite der Hülle einen sehr edlen Eindruck.
Damit passt das Ding natürlich auch super in den Katalog des sehr auf Optik und Haptik bedachten Labels.
Damit passt das Ding natürlich auch super in den Katalog des sehr auf Optik und Haptik bedachten Labels.
Musikalisch bekommt man hier ziemlich zielsicher jenen düsteren Krautrock, den die Konstellation verspricht, wobei White Hills mit Ego Sensations Bass und Dave W.s Psych-Rockstar-Gitarre vor allem für die Coolness zuständig sind, während Der Blutharsch (aka Albin Julius) vor allem für analogsynthetische Kauzigkeit, horrorcinematisches Flair und die gewisse entrückt einlullende Note (Marthynnas Gsang) zuständig scheint.
Natürlich kann man hier nicht jeden elektronischen Sound hundertprozentig einer Partei zuordnen. Und welche weiteren Musiker sonst noch oder nicht in welchem Ausmaß beteiligt sind, lässt sich auch nur ins Blaue raten. Ein Drummer scheint allerdings nicht dabei gewesen zu sein. Stattdessen hören wir hier wohl alte Drummaschinen, wie sie beispielsweise Sula Bassana auch gerne auf seinen Soloscheiben benutzt.
Ein bisschen schade finde ich, dass es auf "Desire" keine gesangliche Beteiligung der White Hills gibt. Zumindest ein Track mit der Stimme von Dave W. als zusätzliche Facette würde die Scheibe noch etwas aufwerten.
Insgesamt ist das Ganze eine zwar durchaus im Industrialgeist etwas anstrengende - dieser Piepton in "Lover", aarrgh! -, aber ebenso kurzweilige Angelegenheit. Special-interest-Düsterpsych eben.
Fans beider beteiligten Gruppen können hier auf jeden Fall risikofrei zuschlagen.
Natürlich kann man hier nicht jeden elektronischen Sound hundertprozentig einer Partei zuordnen. Und welche weiteren Musiker sonst noch oder nicht in welchem Ausmaß beteiligt sind, lässt sich auch nur ins Blaue raten. Ein Drummer scheint allerdings nicht dabei gewesen zu sein. Stattdessen hören wir hier wohl alte Drummaschinen, wie sie beispielsweise Sula Bassana auch gerne auf seinen Soloscheiben benutzt.
Ein bisschen schade finde ich, dass es auf "Desire" keine gesangliche Beteiligung der White Hills gibt. Zumindest ein Track mit der Stimme von Dave W. als zusätzliche Facette würde die Scheibe noch etwas aufwerten.
Insgesamt ist das Ganze eine zwar durchaus im Industrialgeist etwas anstrengende - dieser Piepton in "Lover", aarrgh! -, aber ebenso kurzweilige Angelegenheit. Special-interest-Düsterpsych eben.
Fans beider beteiligten Gruppen können hier auf jeden Fall risikofrei zuschlagen.
Highlights: SFG, Desire, Await The Moon