ARCHIVE - Controlling Crowds, Parts I - III (2009)
Man kreuze die Swans und Sigur Rós mit Pink Floyd und Elektrobeats, dazu ein Orchester inkl. seiner enormen Dynamik, vier Leadsänger, davon einer weiblich, einer rappend, sauge die Atmosphäre von Laibachs "Kapital" in sich auf und nehme unter diesem Einfluss ein Konzeptalbum über die Verlorenheit des Individuums gegenüber den Massenmedien / dem Staat / dem System auf.
Dabei kommt dann entweder überambitionierter, anstrengender Mist heraus - oder eben dieses Album.
Nein, ich war nicht dabei und vermutlich war der Schaffensprozess ein ganz anderer. Und dass jeder Vergleich mit bestimmten anderen Künstlern nur sehr unzulänglich sein kann, versteht sich von selbst.
"Controlling Crowds (Parts I - III)" ist nicht trotz sondern wegen der unterschiedlichsten Einflüsse, die hier im Rahmen eines sehr düsteren Gesamtkonzeptes ganz selbstverständlich zusammenfließen, nicht mehr und nicht weniger als ein Meisterwerk, welches mich beim Versuch, es in Worte zu übersetzen gnadenlos überfordert.
Die einzelnen Songs sind zwar allesamt stark, aber richtig entfalten tun sie sich erst im Gesamtzusammenhang. Kein Soundtrack für den Fahrstuhl also, sondern eher tiefsinnige, Aufmerksamkeit erfordernde Kost. Manches zündet vielleicht erst beim dritten oder vierten Durchlauf richtig, dann aber umso mehr!
Archive sind für mich persönlich vielleicht die Entdeckung des vergangenen Jahres (es gibt sie ja schon weitaus länger) und "Controlling Crowds" ein zeitloses musikalisches Monument.
Ich würde glatt "mehr davon!" fordern, aber das ist gar nicht nötig. Denn erstens ist ja noch eine zweite Disc mit ein paar ganz passablen Bonustracks enthalten und zweitens wurde nur wenige Monate später tatsächlich noch das keinen Deut schlechtere Fortsetzungswerk "Controlling Crowds, Part IV" rausgehauen...
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