Schlaft ihr auch mal da oben in Norwegen?
Das möchte man angesichts des Veröffentlichungstempos von Motorpsycho schon fragen. Nur wenige Monate nach dem unfassbaren "The Death Defying Unicorn"-Konzept-Rock/Jazz/Klassik-Überwerk erscheint tatsächlich schon das nächste Album?
Das möchte man angesichts des Veröffentlichungstempos von Motorpsycho schon fragen. Nur wenige Monate nach dem unfassbaren "The Death Defying Unicorn"-Konzept-Rock/Jazz/Klassik-Überwerk erscheint tatsächlich schon das nächste Album?
Das Geheimnis ist einfach, dass sich das Trio bei der überaus anspruchsvollen Kooperation mit Ståle Storløkken zwischendurch mal ein wenig locker machen musste und so parallel auch eine Handvoll regulärer Motorpsycho-Songs entstanden, die dann auf diesem dreiviertelstündigen Silberling mit dem abermals bekloppten Titel "Stillleben mit Aubergine" gelandet sind.
MOTORPSYCHO - Still Life With Eggplant (2013)
Das erste Riff des Openers "Hell, Part 1-3" ist noch lupenreiner Stonerrock.
Doch schon sehr bald entfaltet sich wieder die komplette musikalische Bandbreite, in der mit der Leichtigkeit von Fusionlegenden wie Weather Report klassischer Powertrio-Sound der Marke Led Zeppelin mit progressivem Psychedelic Rock, lässigem Jazz, der Melodiösität von Beach Boys und Beatles und Restspuren von Metal und dem Mut zum großen Gesangspathos vermengt werden.
Eigentlich gilt alles, was man generell zum letzten "normalen" Album "Heavy Metal Fruit" sagen konnte, auch für "Still Life With Eggplant". Das Album haut in diesselbe Kerbe. Mit "Ratcatcher" ist sogar wieder ein epischer Longtrack dabei.
Allerdings sind die Gastmusikerbeiträge diesmal etwas unauffälliger, vielleicht um das Ganze gerade nach der vorangegangenen mit Bläsern, Streichern und hastenichtgesehen vollgepackten Rockoper etwas geerdeter wirken zu lassen.
"Still Life" ist wieder einmal ein dynamisches, mitreißendes, vor Ideen überschäumendes Stück Rock'n'Roll, wie es in dieser scheinbar mühelosen Lockerheit und Coolness wohl nur Motorpsycho mal eben so raushauen können.
Ich könnte zwar gerne noch ein, zwei Songs mehr vertragen, aber wenn man bedenkt, dass das Ding ja großenteils quasi nebenbei komponiert wurde, dann ist die Laufzeit schon ok.
Darauf einen Auberginensaft! Skål!
Anspieltipps: August, Ratcatcher, Hell Part 1-3
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