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2025-03-11

SOPHIA DJEBEL ROSE und PLASTIQ live im M1, Hamburg (09. März 2025)


Es ist immer schön, wenn man kurzfristig die Möglichkeit bekommt, gerade erst entdeckte spannende Musik live zu sehen. Im Fall von Sophia Djebel Rose, deren neuestes Album "Sécheresse" ich vor kurzem auf Veil of Sound rezensiert habe, war dies eine besonders glückliche Fügung, nicht nur aufgrund des praktischen Wochenendtermins, sondern auch angesichts der Tatsache, dass die französisch-marokkanische Solokünstler ja nur drei Shows in Deutschland spielte, was an sich alles andere als eine Garantie dafür ist, dass der (echte) Norden auch abgedeckt wird.

Schauplatz war das Kulturzentrum M1 in Hamburg-Wilhelmsburg. Unter hoher stuckverzierter Altbaudecke erwartete einen wohnzimmerhaftes Ambiente und weiche Sitzgelegenheiten. Und wer auf den Sofas keinen Platz mehr fand oder näher an der Musik sein wollte, der schneidersetzte sich einfach entspannt auf den Boden.





PLASTIQ

Den Anfang machte die hamburger Gruppe Plastiq, anscheinend regulär ein Trio, doch zumindest an diesem Abend als Duo in der Bücherecke aufgestellt. Mit Elektrogedöns, Loops, unkonventionell gespielter Geige und Kalimba erinnerte der klanglich popaffine, allerdings sehr experimentelle Auftritt in seiner kauzigen Leichtigkeit ein wenig an Spill Gold, war jedoch im Vergleich filigraner. Hundertprozentig abgeholt wurde ich hier zugegebenermaßen nicht immer, doch im Großen und Ganzen gefiel mir die Geschichte. Gerade die Gesangsharmonien und die On/Off-Beats waren sehr interessant.







SOPHIA DJEBEL ROSE

Alleine, nur mit Gitarre, Mikrofon und Effektboard trat danach die moderne Avantgarde-Troubadorin (oder heißt es Troubadoresse?) Sophia Djebel Rose auf und verzauberte mit ihrer spannenden Mischung aus Noise und Chanson, atmosphärischen Fragmenten und berührendem Songwriting. Das war nicht immer leichteste Kost, soll es aber auch nicht sein. Dass sich hin und wieder, teilweise für ganze Lieder auf den Boden kniete, um neben Gesang und Gitarre auch ihr Effektboard ins Spiel zu bringen, funktierte im Setting dieser Location natürlich gut, da sie sich dadurch ja auf Augenhöhe mit dem Publikum begab. Wie erwartet bildete die mittelalterliche Ballade "Blanche Biche", mit dem sie ihr Set abschloss, auch den Höhepunkt des Abends. Was für dramatisches Lied!

Auch wenn es von meinem Parkplatz aus weit zu laufen war, tut man dies für so ein schönes Konzert natürlich gerne. Klanglich könnte ich mir durchaus vorstellen, diese Künstlerin noch einmal beeindruckender zu erleben, da das Setup passend zum intimen Umfeld ja recht sparsam ausfiel. Und ich bin einfach mal zuversichtlich, diese Gelegenheit  eines Tages auch noch zu bekommen. Liest der Booker der MS Stubnitz mit?




Und hier das Konzertposter - in der Wildnis und domestiziert:


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