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2012-12-30

THE MARS VOLTA - Noctourniquet

Morgen ist Silvester und ich bin von meinem Vorsatz, alle dieses Jahr erschienenen Musikscheiben meiner Sammlung zu rezensieren, noch ganze zwei Alben plus zwei DVDs entfernt. Also nichts wie ran!

Das folgende  Album erschien bereits im März und hat sich seitdem ganz weit oben in meiner Playlist festgefressen. Omar Rodriguez-Lopez (Musikchef u. Gitarre) und Cedric Bixler-Zavalas (Gesang) präsentieren:


THE MARS VOLTA - Noctourniquet (2012)

Mein großes Problem beim Schreiben über The Mars Volta ist ja der Mangel an Vergleichen und Referenzen außerhalb des Universums der Band selbst.

Also überlasse ich die Basics einfach mal anderen und konzentriere mich auf die Fragen: Was ist anders? Was ist neu?

Es gab mal wieder Besetzungswechsel, so hat man u.a. einen neuen Drummer an Bord. Wesentlich normalsterblicher wird das Schlagzeugspiel dadurch aber nicht. Zwar gibt es keinen Rhythmus-Overkill wie auf "The Bedlam of Goliath", dafür allerdings auch in ruhigen Passagen sehr viel anspruchsvollen Breakbeat.

Der dramatischste Wechsel für den Sound hat sich allerdings an den Tasten vollzogen. Auf sehr eigenständige Weise vom Geist des Krautrock beseelt, nehmen Synthesizer und Klangeffekte eine prominente Rolle wie nie zuvor ein. Bei "In Absentia", ausgerechnet mit siebeneinhalb Minuten dem längsten Track von "Noctourniquet" geht die Liebe zur Elektrospielerei sogar soweit, dass man die ersten drei Viertel des Songs das Gefühl hat, die "normalen Instrumente" (Gitarre, Bass, Drums) spielen nur noch die zweite Geige - anstrengend, sich da reinzuhören, aber am Ende sehr lohnenswert.

Die meisten Stücke sind allerdings leichter zugänglich. Tatsächlich meistert dieses Album spielend den Spagat, einerseits bei aller sofortigen Wiedererkennbarkeit The Mars Volta einen sehr kantigen, vollkommen kauzigen Neuanstrich zu verpassen (der einzige wirklich traditionelle TMV-Song ist "Molochwalker"), anderseits aber eben zugänglich wie vielleicht niemals zuvor zu sein.

Zum Teil sind es natürlich die relativ kurzen und zumeist relativ kontrollierten Songs, die "Noctourniquet" zu einem vergleichsweise poppigen Hitalbum machen. Die funky Gitarrenarbeit ist bemerkenswert zurückhaltend, ausschweifende Saitenwichsorgien Fehlanzeige.
Hauptverantwortlich ist jedoch Cedric Bixler-Zavala, der sich stimmlich erstaunlich variabel zeigt und scheinbar über jedes wirre Gewusel eine griffige, mitreißende Gesangslinie zu zaubern versteht.

Für mich einer der absolut herausragenden Ohrwürmer dieses Jahres, muss ich namentlich unbedingt noch "Empty Vessel Make the Loudest Sound" erwähnen. Allein durch diesen Song wird dieses Album die Ewigkeit überdauern. Was für eine Hymne!

Und was für ein Album mal wieder! The Mars Volta eben. Klarer Spitzenanwärter zur Wahl des Albums 2012.

Anspieltipps: Empty Vessels Make The Loudest Sound, In Absentia, The Malkin Jewel, Noctourniquet, Molochwalker

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