Nein, ich habe es über Arbeit, schreibfaulen Restsamstag und Hobbit-Sonntag nicht vergessen: am Freitag war da doch noch was, nämlich ein großartiges Metal-Package auf der Großen Freiheit 36, welches einerseits zum nostalgischen Schwelgen und Mal-wieder-fünfzehn-Jahre-alt-Sein einlud, aber anderseits auch für jüngere Fans noch absolut relevant war.
Kreator, für mich aktuell nur hinter Slayer und Coroner in den Top-Thrash-Bands des Planeten, zusammen mit Morbid Angel, dem Synonym für Death Metal schlechthin! Und davor mit Nile noch eine weitere, in eine ähnliche Kerbe schlagende Todesbleikapelle der Spitzenklasse.
Den Opener Fueled by Fire kann ich nur der Vollständigkeit halber erwähnen. Ich war zwar echt bemüht, zeitig loszukommen und war auch schon etwa um viertel vor sechs vor Ort, doch das war gerade mal rechtzeitig für Nile. Einlass um 16:30 Uhr und Beginn nur wenig später, das halte ich für einen ganz schlechten Scherz. Die gesamte Veranstaltung war um 22:15 Uhr vorbei, also ungefähr so früh wie mein letztes Konzert auf der Reeperbahn. Da haben allerdings auch satte drei Bands weniger gespielt!
Nun war das für mich persönlich nicht weiter tragisch, aber prinzipiell muss man hier einfach öffentlich auf die Veranstalter schimpfen, nicht dass solche Zustände noch zur Regel werden. Es kommen schließlich nicht ausschließlich halbtags arbeitende St.Paulianer zu so einem Konzert.
Nun war das für mich persönlich nicht weiter tragisch, aber prinzipiell muss man hier einfach öffentlich auf die Veranstalter schimpfen, nicht dass solche Zustände noch zur Regel werden. Es kommen schließlich nicht ausschließlich halbtags arbeitende St.Paulianer zu so einem Konzert.
Ansonsten gab es zum Glück keinen Grund zu meckern - bei durchgehend ordentlichem Sound lösten die Bands voll und ganz ein, was sie versprachen, also zunächst einmal Qualitätsdeathgrind mit mehreren Growlern und charakteristischen Soli von Nile.
Morbid Angel spielten einmal mehr ein sehr nostalgisches Set, d.h. neben ein paar Krachern von "Illud Divinum Insanus" ausschließlich Stücke der ersten vier Alben mit Schwerpunkt auf "Altars of Madness". "God of Emptiness" war natürlich dabei, David Vincent ist als Frontmann einfach die Macht, und Trey Azagthoths maximal krankes Solo in "Chapel of Ghouls" sowieso. Ein Hammerauftritt!
Bei Kreator standen die Zeichen dann von Anfang an auf Heimspiel. Schon der Bandhistory-Introfilm und die böse metal Bühnendeko mit erhöhtem Ventor-Drummerthron sprachen da eine ganz deutliche Sprache.
Das abwechslungsreiche Programm deckte fast alle Phasen der Kreator-Discographie ab, wobei natürlich besonderes Gewicht auf das aktuelle Spitzenalbum "Phantom Antichrist" und die unverzichtbaren Klassiker gelegt wurde.Saitenhexer Sami Yli-Sirniö wusste viele Glanzpunkte zu setzen, und Mille glänzte auch zwischen den Songs mit gewohnt putzigen Ansagen. Also alles, wie es sein muss!
Das Publikum im prall gefüllten Haus feierte die Thrasher dann auch verdient frenetisch ab. Da werden sich nachher einige in ihren schweißnassen Shirts draußen im kalten Nieselregen gehörig erkältet haben...
Fazit: Kurz vorm Fest ein herrliches Metal-Legenden-Fest ohne auch nur eine langweilige Minute.
Besonders Morbid Angel könnte ich mir sofort wieder anschauen. Aber das war ja eigentlich schon immer so. ;)
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