Heute überraschte mich der Postbote mit einem Kugelschreiber. Ein nach CD ausschauender Brief aus Übersee per Einschreiben?
Ach, da war ja was... und zwar hatte ich mich am Crowdfunding für das neue, noch unbetitelte Swans-Album beteiligt, welches zur Zeit gerade aufgenommen wird. Also im Grunde habe ich den Nachfolger von "The Seer" mit vorfinanziert / vorbestellt und dafür als Belohnung schon jetzt diese exklusive Doppel-CD mit handgestempeltem / bemaltem / signiertem Coverartwork bekommen. Ein echtes Unikat also.
Ach, da war ja was... und zwar hatte ich mich am Crowdfunding für das neue, noch unbetitelte Swans-Album beteiligt, welches zur Zeit gerade aufgenommen wird. Also im Grunde habe ich den Nachfolger von "The Seer" mit vorfinanziert / vorbestellt und dafür als Belohnung schon jetzt diese exklusive Doppel-CD mit handgestempeltem / bemaltem / signiertem Coverartwork bekommen. Ein echtes Unikat also.
Aber ich habe hier natürlich nicht in Kunst als Kapitalanlage investiert, sondern möchte vor allem mächtige neue Swans-Musik hören. Und davon gibt es fast zwei volle fette Stunden...
Nr. 652 / 2000 |
SWANS - Not Here / Not Now (2013)
Michael Gira gehört nicht zu jenen Künstlern, die auf ihren Livekonzerten bequem zurücklehnen und ihre großen Hits von vor zwanzig Jahren verwalten.
Nein, das komplette Gegenteil ist der Fall. Ich hatte es ja selbst letztes Jahr im Kampnagel, Hamburg erlebt: Die Klassiker sind bei den Swans Vergangenheit und bleiben ungespielt. Das jeweils aktuelle Album ist vertreten, kann sich aber erheblich vom Studiomaterial unterscheiden. Der Schwerpunkt liegt allerdings auf neuen Klangungetümen, die sich während der Tour von Show zu Probe zu Show mal geplant, mal spontan ändern, und erst im Studio zu ihrer endgültigen (?) Form reifen. Und dann beginnt das Spiel von vorne.
Jedes Swans-Konzert ist also anders und kann Songs, Fragmente und Kaskaden enthalten, die es in dieser Form nie wieder zu hören gibt.
"Not Here / Not Now" ist sozusagen eine Momentaufnahme auf dem Weg zum neuen Album. Die erste CD ist ein in Barcelona mitgeschnittenes, reines Live-Album, welches auf der zweiten CD mit einem dreiviertelstündigem, übermächtigen, alles regierenden Medleytrack fortgesetzt wird. Es folgt mit "Nathalie Neal" eine Konzertaufnahme aus Melbourne.
Bis dahin haben natürlich katharsischer Krach, brutal hypnotische Grooves / Anti-Grooves und was dieses faszinierende Dezibelmonster Swans sonst live so ausmacht, geherrscht.
Für die letzten beiden Stücke wird es dann aber ganz still und privat. Das charismatische und durchaus auch etwas selbstironische Meisterhirn Michael Gira sitzt alleine mit seiner Gitarre bei sich Zuhause und zeigt uns bei leicht übersteuertem Mikrofon - und während es draußen lautstark regnet - ein paar Liedansätze, die sich bis zum Album natürlich noch ganz anders entwickeln können... sehr low-fi, aber es funktioniert und unterhält erstaunlich gut.
Nein, das komplette Gegenteil ist der Fall. Ich hatte es ja selbst letztes Jahr im Kampnagel, Hamburg erlebt: Die Klassiker sind bei den Swans Vergangenheit und bleiben ungespielt. Das jeweils aktuelle Album ist vertreten, kann sich aber erheblich vom Studiomaterial unterscheiden. Der Schwerpunkt liegt allerdings auf neuen Klangungetümen, die sich während der Tour von Show zu Probe zu Show mal geplant, mal spontan ändern, und erst im Studio zu ihrer endgültigen (?) Form reifen. Und dann beginnt das Spiel von vorne.
Jedes Swans-Konzert ist also anders und kann Songs, Fragmente und Kaskaden enthalten, die es in dieser Form nie wieder zu hören gibt.
"Not Here / Not Now" ist sozusagen eine Momentaufnahme auf dem Weg zum neuen Album. Die erste CD ist ein in Barcelona mitgeschnittenes, reines Live-Album, welches auf der zweiten CD mit einem dreiviertelstündigem, übermächtigen, alles regierenden Medleytrack fortgesetzt wird. Es folgt mit "Nathalie Neal" eine Konzertaufnahme aus Melbourne.
Bis dahin haben natürlich katharsischer Krach, brutal hypnotische Grooves / Anti-Grooves und was dieses faszinierende Dezibelmonster Swans sonst live so ausmacht, geherrscht.
Für die letzten beiden Stücke wird es dann aber ganz still und privat. Das charismatische und durchaus auch etwas selbstironische Meisterhirn Michael Gira sitzt alleine mit seiner Gitarre bei sich Zuhause und zeigt uns bei leicht übersteuertem Mikrofon - und während es draußen lautstark regnet - ein paar Liedansätze, die sich bis zum Album natürlich noch ganz anders entwickeln können... sehr low-fi, aber es funktioniert und unterhält erstaunlich gut.
Die Klangqualität der Konzertaufnahmen ist hingegen hervorragend. Und was für Soundmauern und Stimmungen die Band fabriziert ist ohnehin durchgehend erste Sahne. Als Livealbum ist "Not Here / Not Now" mindestens so gut wie "We Rose From Your Bed With The Sun In Our Head", wenn nicht sogar noch besser. Da kann ich mich allerdings nach jetzt knapp zwei Durchläufen noch nicht festlegen. Auf jeden Fall jedoch ist und bleibt diese Band laut, genial und in ihrer Sparte einzigartig und unerreicht.
"Not Here / Not Now" ist eine mächtiges, brilliantes Zeugnis des Swans-Schaffens und für mich zudem eine tolle Erinnerung an das Hamburg-Konzert vor fast einem Jahr, sowieso ein Quell ekstatischer Vorfreude auf das nächste Studiowerk. Meine Funding-Dollars sind definitiv in sicheren Händen.
Und für das liebevolle Do-It-Yourself-Cover muss ich mich wohl noch nach einem Ehrenplatz umsehen.
Und für das liebevolle Do-It-Yourself-Cover muss ich mich wohl noch nach einem Ehrenplatz umsehen.
Anspieltipps: The Seer / Bring The Sun / Toussaint L'ouverture, Kirstin Supine (Demo), She Loves Us!
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