Mimimi-deutsch? Die plumbtumbe, rudimentäre Sprache der "besorgten Bürger"?
Ach nein, Minami Deutsch. Die kleine weibliche Version von Joachim Deutschland! Auch nicht?
Ok, mal ein paar Songtitel checken: "Futsu Ni Ikirenai", "Übergleich, part II", "Steal Into Hartmut"...
Aha, alles klar! Japanischer Krautrock!
Ach nein, Minami Deutsch. Die kleine weibliche Version von Joachim Deutschland! Auch nicht?
Ok, mal ein paar Songtitel checken: "Futsu Ni Ikirenai", "Übergleich, part II", "Steal Into Hartmut"...
Aha, alles klar! Japanischer Krautrock!
Das schon ein paar Jahre in verschiedenen Formen zirkulierende Debüt von Minami Deutsch wurde nun inklusive zwei Bonustracks als erster Release des neuen Jahres auf Sulatron Records wiederveröffentlicht.
Die acht überwiegend instrumentalen Jams bieten auf eingängigen Themen aufbauenden, hypnotischen Space Rock.
Die Gitarre fuzzt herrlich über einer roboterhaft disziplinierten Rhythmussektion. Oder sie flirrt und funkelt in Postrockmanier wie in "Sunrise, Sunset". Manchmal schweben aber auch dezent krautkauzige Keyboards luftig herum ("Terra Recipe"), ein anderes Mal geht es wie im zweiten Extrastück "Taitan" aber auch plötzlich unerwartet grob und ruppig zu.
Sensationell neuartig ist das alles nicht, anderseits aber auch ganz und gar nicht schlecht. Und eine durchgehend erkennbare eigene Identität haben Minami Deutsch in ihrer Performance, in Groove, Dynamik und Ton auf jeden Fall zu bieten. Was im Genre ja keine schicksalsgegebene Sellbstverständlichkeit ist.
Die Vorstellung, dass die Gruppe ihre ersten Konzerte einfach draußen auf den vollen Straßen Tokyos gespielt hat, beschert ihr einen zusätzlichen Sympathiepunkt und geht mir als Bild beim Hören auch nicht aus dem Kopf. Das passt schon auf seltsame Weise.
Psych Rock bewegt sich ja gerne auf dem hauchdünnen Grat zwischen fesselnd halluzinogener Repetition und schlichter Langeweile, und es gibt auf diesem Album durchaus ein paar Passagen, in denen mir die Japaner gezielter zum Punkt kommen könnten und vorübergehend auf der falschen Seite dieser kritischen Linie unterwegs sind, ehe sie sich wieder fangen.
Auf den spärlich eingesetzten Gesang könnte ich zudem problemlos verzichten, gerade in "Futsu Ni Ikirenai" nervt er mich sogar ein bisschen. Dass die Produktion bei den Bonustracks etwas abfällt ist geschenkt, die gibt's ja schließlich gratis obendrauf.
Das sind also die paar kleinen Baustellen. Im Verhältnis zur Gesamtspielzeit fallen sie allerdings wenig dramatisch aus.
So bleibt unterm Strich ein Album, mit dem ausgewiesene Freunde des psychedelischen Stromgitarrenfreakouts eigentlich nichts verkehrt machen können.
Und der Gelegenheitspsychonaut sollte hier zumindest mal ausgiebig reinhören.
Die acht überwiegend instrumentalen Jams bieten auf eingängigen Themen aufbauenden, hypnotischen Space Rock.
Die Gitarre fuzzt herrlich über einer roboterhaft disziplinierten Rhythmussektion. Oder sie flirrt und funkelt in Postrockmanier wie in "Sunrise, Sunset". Manchmal schweben aber auch dezent krautkauzige Keyboards luftig herum ("Terra Recipe"), ein anderes Mal geht es wie im zweiten Extrastück "Taitan" aber auch plötzlich unerwartet grob und ruppig zu.
Sensationell neuartig ist das alles nicht, anderseits aber auch ganz und gar nicht schlecht. Und eine durchgehend erkennbare eigene Identität haben Minami Deutsch in ihrer Performance, in Groove, Dynamik und Ton auf jeden Fall zu bieten. Was im Genre ja keine schicksalsgegebene Sellbstverständlichkeit ist.
Die Vorstellung, dass die Gruppe ihre ersten Konzerte einfach draußen auf den vollen Straßen Tokyos gespielt hat, beschert ihr einen zusätzlichen Sympathiepunkt und geht mir als Bild beim Hören auch nicht aus dem Kopf. Das passt schon auf seltsame Weise.
Psych Rock bewegt sich ja gerne auf dem hauchdünnen Grat zwischen fesselnd halluzinogener Repetition und schlichter Langeweile, und es gibt auf diesem Album durchaus ein paar Passagen, in denen mir die Japaner gezielter zum Punkt kommen könnten und vorübergehend auf der falschen Seite dieser kritischen Linie unterwegs sind, ehe sie sich wieder fangen.
Auf den spärlich eingesetzten Gesang könnte ich zudem problemlos verzichten, gerade in "Futsu Ni Ikirenai" nervt er mich sogar ein bisschen. Dass die Produktion bei den Bonustracks etwas abfällt ist geschenkt, die gibt's ja schließlich gratis obendrauf.
Das sind also die paar kleinen Baustellen. Im Verhältnis zur Gesamtspielzeit fallen sie allerdings wenig dramatisch aus.
So bleibt unterm Strich ein Album, mit dem ausgewiesene Freunde des psychedelischen Stromgitarrenfreakouts eigentlich nichts verkehrt machen können.
Und der Gelegenheitspsychonaut sollte hier zumindest mal ausgiebig reinhören.
Highlights: Vocalism Ai - Forever Takemitsu, Sunrise Sunset, Übergleich, part I
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