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2025-12-30

letztes Ausschneidern 2025 mit SCHNEIDER DRESSLER und SCHNEIDER SERRIES


Vor einigen Wochen habe ich hier einen ganzen Haufen von Alben wegrezensiert, an denen der hückelhovener Jazz/Noise-Maniac Jörg Schneider dieses Jahr beteiligt gewesen ist: zweimal Drazek Fuscaldo und weitere Veröffentlichungen mit Atsu Aoki, Roji und The Nude Spur.

Es gab allerdings auch noch zwei seiner Kollaborationen, die damals untergegangen sind, weil ich ehrlicherweise einfach nicht so recht zum Anhören gekommen bin:





SCHNEIDER SERRIES - Schneider Serries 2 (LP) (2025)

Schneider und Dirk Serries, der sich bei mir ja gerade mit Yodok III die Bronzemedaille für eines der besten Livealben des Jahres abgeholt hat, machen da weiter, wo sie 2024 aufgehört haben. Mit sechs im Schnitt etwas über fünfminütugen Tracks auf einer LP ist das Format ähnlich - und grundsätzlich erkennt man das Duo aus Dauerduracelldrummer und Experimentalgitarrist auch wieder.

Auf diesen Aufgnahmen habe ich den Eindruck, dass der gerade nach Frankreich umgezogene Belgier sich nicht immer ganz so sehr von der rhythmischen Panik mitreißen lässt, sondern auch mal bewusst langsam und sphärisch dagegensteuert. Die Klangwände, die er dabei aufbau sind allerdings sowohl in gemäßigteren als auch wilderen Arrangements stets vielschichtig und undurchdringbar.

"Schneider Serries 2" bleibt dabei allerdings immer  sehr hörbar, denn was dem improvisierenden Duo hier besonders gut gelingt, ist die Portionierung des überwältigend groß dröhnenden und polternden Sounds in verträgliche Häppchen.








SCHNEIDER DRESSLER - Schneider Dressler (CD) (2025)

Noch sehr viel deutlicher in Richtung Post Rock und Ambient geht die Gitarrenarbeit von Hansi Dressler, der sich in seiner Session mit Schneider stets viel Zeit nimmt, um Noten an- und abschwellen zu lassen. Dementsprechend hat die daraus resultierende Länge der Stücke, welche sich zu über einer Stunde addiert, sicherlich die Veröffentlichung als CD diktiert.

Es ist ein großräumiges Album mit sehr offen klingendem Schlagzeug, auf dem die flächigen Gitarrenklänge mal grübelnd zurückhaltend mäandern, mal hoffnungsvoll mit weit geöffneten Armen dem Himmel entgegen schweben. Wenn es für die Schneider Collaborations-Serie eine Skala zwischen vollkommen beklopper Shice und ernsthaft emotionaler Kunst gibt, dann landet "Schneider Dressler" mit den dramatischen Stimmungsbildern, die hier aufgebaut werden, ziemlich weit auf letzterem Ende.

Insgesamt immer noch ein typisches, sofort am Drumming erkennbares Werk, aber mit einer starken individuellen Note. Qualitätsfutter. 







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