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2019-02-21

DER BLUTHARSCH AND THE INFINITE CHURCH OF THE LEADING HAND - Wish I Weren't Here

Stillhalten ist nicht so das Ding von Albin Julius und seinen Mitstreiter(inne)n. Deswegen gibt es ein Jahr nach der gemeinsamen EP mit White Hills auch schon wieder ein neues Album von Der Rhabarberbarbarabarbarenbartbarbier und Dasistjaallerhand auf die Lauscher.


DER BLUTHARSCH AND THE INFINITE CHURCH OF THE LEADING HAND - Wish I Weren't Here (2019)


Die jüngere Diskographie von Spongebob der unermüdlich optimistische Schwamm am Meeresgrund hat mit "Sucht und Ordnung" und "What Makes You Pray" eine Qualität in Arrangements und Produktion erreicht, die bei bloßer Reproduktion im Grunde schon garantiert, dass man als Freund düsterer Psychedelik hier mindestens gut unterhalten wird.

Stilistisch höre ich "Wish I Weren't Here" irgendwo zwischen diesen beiden Scheiben, dort wo sich der frei fließende Jam-Charakter des einen Werks mit den industriellen und düster wummernden Aspekten des anderen trifft.

Oder um es für jemanden zu beschreiben, der Der brünstige Biber vs. die Internationale Liga der Impfgegner noch nicht kennt: Dieses Album klingt fast so, als hätte jemand Grobschnitt für ein paar Monate in einen Bunker ohne Sonnenlicht gesperrt. The Kraut is strong in this one. Aber auch das Dröhnen. Geiler Basssound. Außerdem ist es ein ziemlich gigantischer Bunker mit bombastisch klerikaler Akustik.

Das Brathähnchen aus dem Goldenen Überraschungsei haben in den neun für die Verhältnisse des Genres wieder recht kompakten Tracks keine reinen Klangexperimente oder Füller versteckt. Von der zweieinhalbminütigen Reminiszenz an finstere Old-School-Pink Floyd "All One" bis zum Titelstück ist das hier ein trotz konsequenter Grundstimmung abwechslungsreicher Strauß vollwertiger - und noch dazu ziemlich fetter - Songs.

"Wish I Weren't Here" zeigt eine Band, die egal ob sie einen langsam brummpnotisiert oder im treibenden Robotikbeat zum Drogenkonsum animieren möchte, stets unverkennbar klingt.

Nicht der einzige, aber zweifellos ein zentraler Grund dafür ist selbstverständlich Marthynnas enigmatischer Gesang, der einen Teil seines Reizes wohl schon immer aus der Neigung zur tonalen Grenzwertigkeit gezogen hat. Da wo der Tanz am harmonischen Abgrund gelingt, haut sie super wirkungsvolle Performances raus. Bei eins, zwei Stücken ist sie allerdings schon kritisch über die Schwelle gestolpert, was z.B. bedeutet, dass "My Soul Rests Low" ein paar Durchläufe mehr als der Rest des Albums braucht, ehe man sich zumindest daran gewöhnt hat.

Mit diesen paar Gesangsaussetzern ist meine Mängelliste aber auch schon abgearbeitet.

Der Blutharsch And The Infinite Church Of The Leading Hand haben hier einfach ein exzellentes Psychedlic Dronekrautrock-Album abgeliefert.

Bzw. sie liefern es demnächst aus. Denn "Wish I Weren't Here" ist ab dem 1. März als CD, LP oder digital zu haben.




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