Schnell noch ein Einzelkonzert zwischen die Festivals geschoben? (Morgen geht's für mich schon wieder nach Dänemark.) Nein, das kann man so nicht sagen. Das Ticket für Esben And The Witch im Hafenklang hatte ich tatsächlich schon, bevor die Band fürs Roadburn Festival bestätigt wurde. Dazu noch eine Künstlerin die ich auf der letztjährigen Ausgabe crashbedingt nicht sehen konnte und obendrauf aufs Tourpackage exklusiv in Hamburg noch die Radar Men From The Moon - das versprach auf jeden Fall einen interessanten Abend an der Elbe.
Er begann nur ein wenig holprig, da sich der Laden in der Ankündigung partout nicht festlegen wollte, ob nun um neunzehn oder zwanzig Uhr Einlass sein sollte. Es war dann die gewohntere späte Variante. Schade dass es mich unnötige Parkgebühren gekostet hat dies rauszufinden. Sozialmediale Kommunikation ausbesserungsfähig.
Er begann nur ein wenig holprig, da sich der Laden in der Ankündigung partout nicht festlegen wollte, ob nun um neunzehn oder zwanzig Uhr Einlass sein sollte. Es war dann die gewohntere späte Variante. Schade dass es mich unnötige Parkgebühren gekostet hat dies rauszufinden. Sozialmediale Kommunikation ausbesserungsfähig.
RADAR MEN FROM THE MOON |
Die niederländischen Mondmänner befinden sich jetzt schon eine ganze Weile im Heavygitarrenmodus mit Shouter und zwei Drummern, in dem ich sie letztes Jahr bereits einmal gesehen hatte. Das ist nicht schlecht, aber es wäre gelogen, wenn ich bestreiten würde, insgeheim doch gerne mit einer neuen Besetzung und musikalischen Ausrichtung überrascht worden zu sein. Vielleicht auch einfach die Rückkehr zu ein wenig mehr psychedelischen Space- und Synthiesounds. Aber wer weiß, was der nächste Albumzyklus bringen wird?
Bis dahin ist der Hardcorestampfhammer natürlich immer noch geil, auch wenn ich mir mehr Gitarrenwumms im Mix gewünscht hätte. Die beiden im Oldschool-Ministry-Stil synchronkloppenden Drummer haben das Geschehen klanglich mehr dominiert als notwendig. Trotzdem geil - und als profanste, ungefühligste Show des Abends auch ein spannender Gegensatz zum Rest.
Bis dahin ist der Hardcorestampfhammer natürlich immer noch geil, auch wenn ich mir mehr Gitarrenwumms im Mix gewünscht hätte. Die beiden im Oldschool-Ministry-Stil synchronkloppenden Drummer haben das Geschehen klanglich mehr dominiert als notwendig. Trotzdem geil - und als profanste, ungefühligste Show des Abends auch ein spannender Gegensatz zum Rest.
FÅGELLE |
Also wenn das nicht experimentell war, dann gibt es keine experimentelle Musik!
Leider zum Teil auch einem Sound geschuldet, der es schwer machte, in die entrückteren Facetten der Musik und vor allem auch ihres Gesangs einzutauchen, war die Solo-Performance der schwedischen Künstlerin Fågelle sicherlich nicht leicht zu fassen. Zwischen minimalistischem Ambient Folk und Drone/Noise, erzeugt von Gitarre, Loops, Effekten und Geigenbogen und unter Zuhilfenahme verschiedener Gesangsmikrofone, zu denen auch - ähnlich wie vor sechs Jahren mal bei Author & Punisher gesehen - ein um den Kehlkopf geschnürtes Exemplar gehörte, war es schon ein merkwürdig sperriges und dennoch faszinierendes Schauspiel, welches sich hier darbot.
Ein wenig unangenehm war die Stille zwischendurch. Da zwischen den Stücken immer noch irgendwelche Geräusche weiterknarzten, zirpten und waberten, wagte es bis zum Ende der Show niemand, mit Applaus zu stören. Ist schon komisch manchmal... Definitiv ein interessanter, sehr emotionaler - und ebenso verwirrend enigmatischer Auftritt.
Leider zum Teil auch einem Sound geschuldet, der es schwer machte, in die entrückteren Facetten der Musik und vor allem auch ihres Gesangs einzutauchen, war die Solo-Performance der schwedischen Künstlerin Fågelle sicherlich nicht leicht zu fassen. Zwischen minimalistischem Ambient Folk und Drone/Noise, erzeugt von Gitarre, Loops, Effekten und Geigenbogen und unter Zuhilfenahme verschiedener Gesangsmikrofone, zu denen auch - ähnlich wie vor sechs Jahren mal bei Author & Punisher gesehen - ein um den Kehlkopf geschnürtes Exemplar gehörte, war es schon ein merkwürdig sperriges und dennoch faszinierendes Schauspiel, welches sich hier darbot.
Ein wenig unangenehm war die Stille zwischendurch. Da zwischen den Stücken immer noch irgendwelche Geräusche weiterknarzten, zirpten und waberten, wagte es bis zum Ende der Show niemand, mit Applaus zu stören. Ist schon komisch manchmal... Definitiv ein interessanter, sehr emotionaler - und ebenso verwirrend enigmatischer Auftritt.
ESBEN AND THE WITCH |
Wer Esben And The Witch auf ihrem letzten hamburger Gastspiel im Molotow gesehen hatte, der war mit hoher Wahrscheinlichkeit auch diesmal wieder dabei - und durfte eine nicht gänzlich, aber doch spürbar andere Seite des Trios um Sängerin / Bassistin Rachel Davies kennenlernen. Und dürfte beim nächsten Mal dann wohl auch wiederkommen.
Mit dem neuen, ruhigen und schlagzeuglosen Album "Hold Sacred" im Gepäck, war zunächst natürlich die Frage, wie die Bühne bestückt sein würde. Neulich in Tilburg, als man das Album komplett vorstellte, stand die Band ja quasi in einer Reihe vorne an der Bühne. Heute jedoch war ein Drumkit im Gepäck. Zwar bildeten die sparsamen wunderbaren Ambientstücke, bei denen Daniel Copeman Keyboards und Elektropads bediente, auch hier den größten Teil der Show, doch diese wurden sehr wirkungsvoll durch ältere Songs ergänzt.
So stand gleich an zweiter Stelle der "Marching Song", welcher sehr pointiert klar machte, dass das Schlagzeug nicht nur Dekoration war, und im Zentrum des Sets, vor dem größten Block an neuen Liedern, wurde der epochale "Older Terrors"-Opener "The Reverist" platziert. Was für ein Postrock-Traum!
Nach dem Triple aus "Heathen", "In Ecstasy" und "Petals of Ash" verrieten der zur Spoilervermeidung leer gelassene Raum auf der vor mir liegenden Setlist - und natürlich auch die Begeisterung des Publikums -, dass die Band für eine Zugabe auf die Bühne zurückkehren würde. Und ich verdenke Esben And The Witch es nicht im geringsten, dass sie hier komplett auf Nummer sicher gegangen sind und das Ende der Nacht mit ihrem deutlich raueren Postpunk-Greatest-Hit "No Dog" eingeläutet haben. Das Ding kann man ja auch nicht oft genug hören!
Noch viel mehr gilt dies allerdings für das superdramatische viertelstündige "The Jungle". Besser kann man ein Konzert kaum abschließen. Nichts als Liebe für diese Band!
Und so schön XY play their album Z in its entirety-Shows auch sind. Mit einer gleichwertigen Sound- und Lichttechnik hätte das gemischtere reguläre Programm die exklusive Roadburn-Performance in diesem Fall klar geschlagen. Da das Hafenklang in diesen Kategorien aber natürlich nicht ans 013 heranreichen kann, einigen wir uns hier einfach mal auf ein diplomatisches "Beide magisches Seelenfutter!"
Mit dem neuen, ruhigen und schlagzeuglosen Album "Hold Sacred" im Gepäck, war zunächst natürlich die Frage, wie die Bühne bestückt sein würde. Neulich in Tilburg, als man das Album komplett vorstellte, stand die Band ja quasi in einer Reihe vorne an der Bühne. Heute jedoch war ein Drumkit im Gepäck. Zwar bildeten die sparsamen wunderbaren Ambientstücke, bei denen Daniel Copeman Keyboards und Elektropads bediente, auch hier den größten Teil der Show, doch diese wurden sehr wirkungsvoll durch ältere Songs ergänzt.
So stand gleich an zweiter Stelle der "Marching Song", welcher sehr pointiert klar machte, dass das Schlagzeug nicht nur Dekoration war, und im Zentrum des Sets, vor dem größten Block an neuen Liedern, wurde der epochale "Older Terrors"-Opener "The Reverist" platziert. Was für ein Postrock-Traum!
Nach dem Triple aus "Heathen", "In Ecstasy" und "Petals of Ash" verrieten der zur Spoilervermeidung leer gelassene Raum auf der vor mir liegenden Setlist - und natürlich auch die Begeisterung des Publikums -, dass die Band für eine Zugabe auf die Bühne zurückkehren würde. Und ich verdenke Esben And The Witch es nicht im geringsten, dass sie hier komplett auf Nummer sicher gegangen sind und das Ende der Nacht mit ihrem deutlich raueren Postpunk-Greatest-Hit "No Dog" eingeläutet haben. Das Ding kann man ja auch nicht oft genug hören!
Noch viel mehr gilt dies allerdings für das superdramatische viertelstündige "The Jungle". Besser kann man ein Konzert kaum abschließen. Nichts als Liebe für diese Band!
Und so schön XY play their album Z in its entirety-Shows auch sind. Mit einer gleichwertigen Sound- und Lichttechnik hätte das gemischtere reguläre Programm die exklusive Roadburn-Performance in diesem Fall klar geschlagen. Da das Hafenklang in diesen Kategorien aber natürlich nicht ans 013 heranreichen kann, einigen wir uns hier einfach mal auf ein diplomatisches "Beide magisches Seelenfutter!"
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