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2024-05-01

DAZED & SPACED Festival in der Bar 227, Hamburg (27. April 2024) • mit HANSAPHONICS, HAVE BLUE, SKYJOGGERS und SULA BASSANA

Attention: The team here at Audiovisual Ohlsen Overkill global headquarters is taking a short break from our Roadburn Festival coverage with a quick German review of a much smaller event which happened in Hamburg on the following weekend!

Das Dazed & Spaced Festival in der als letzte Location an der sterbenden Sternbrücke ausharrenden Bar 227 lief über zwei Tage, ich war allerdings nur am Samstag dort, da auch noch den Freitag mit Snakes Don't Belong In Alaska und Kombynat Robotron mitzunehmen mit Tilburg in den Knochen - und im Portemonaie - einfach zu viel gewesen wäre.





HANSAPHONICS
Um sechs war Einlass, um sieben ging's auch schon los. Brechend voll ist dementsprechend anders als das Bild, welches sich während des lokalen Openers bot. Die Stimmung war aber gut. Und in der Tat ziemlich hanseatisch, denn mehr Hamburger Jung als die die drei Typen in den Hansaphonics kann man wohl kaum sein.

Musikalisch gab's aber keine Seemannschantys, sondern duh! Psychelic Rock in einer ziemlich bluesigen aber auch lässig funkigen Variante mit viel coolem Gitarrengetue. Ein launiger lässiger Einstieg in den Abend.








SKYJOGGERS
Mehr Gäste trudelten ein und der kleine Raum füllte sich nun doch ziemlich schnell. Ein bisschen aufgewärmt war man ja schon, aber wirklich vorbereitet auf die Skyjoggers waren wohl die wenigsten. Das Trio begann in wildem Uptempo und erinnerte insbesondere bei der Mikrofonaufesserei des Bassisten mehr als einmal daran, dass der Erfolg von King Gizzard & The Lizard Wizard gerade weltweit den Underground inspiriert.

Die Finnen variierten bald aber Tempo, Heaviness, Ent- und Verrücktheit. Für ein paar Lieder wechselten gar Drummer und Bassist die Plätze. Jeder der mitunter auch mal etwas komplexeren Tracks zeigte eine andere Seite der Gruppe und bewies, dass diese wilden Spacerocker eine fabelhaft abgehende Liveband sind. Hätte ich mir auch eine Woche vorher in einer Roadburn-Überraschungsshow vorstellen können. Eine unerwartet großartige Entdeckung!








HAVE BLUE
Sehr angenehm überrascht war ich allerdings auch von den zumeist deutschsprachig singenden Berlinern Have Blue, insbesondere da Punk ja nicht so meine primäre Baustelle ist.

Was das Trio macht ist hat aber reichlich Psychrock-Einschlag, ist auch mal surfig, funky und im Rahmen dessen was das Genre erlaubt verfrickelt. Der Bass ranzt schön, die Drums finden eine prima Balance zwischen geradeaus und interessant. Und spacen konnten die Jungs natürlich aus, sonst wären sie bei diesem Festival ja auch gar nicht reingelassen worden. Was soll ich sagen? Wer wie der Sänger/Gitarrist ein John Coltrane-Shirt im Black Flag-Design trägt, kann kein schlechter Mensch sein, oder? Super Ding, insbesondere da die vorige Band ja eine respektable Latte vorgelegt hatte.

Das Tape des neuesten Albums treffen wir dann demnächst an dieser Stelle in meiner Kassetten-Kolumne!








SULA BASSANA
Da war er also wieder! Nachdem er bereits im Februar als Bassist von Minerall in der Bar 227 in Erscheinung getreten war, trat Dave Schmidt aka Sula Bassana heute als Headliner mit seiner letztes Jahr frisch zusammengestellten Liveband auf die zum Glück diesmal etwas geräumigeren Bühnenbretter.
Neben den drei Musiker(inne)n an Bass, Gitarre und Schlagzeug hatte der Meister selbst noch Gitarre, und Synthiegerümpel mitgebracht.

Im Prinzip funktionierte das wasweißichwielange Set nach einem ständig wiederkehrenden Schema: atmosphärisches Rauschen, sechssaitig bzw. effektseitig erzeugte Ambientklänge und/oder Melotronsounds bauen Stimmung auf, bis irgendwann *wumms* die vom Bass stabil gehaltene fettriffige Acid-Rock-Maschine losgroovt. Die hypnotisiert, eskaliert und deaskaliert dann mal als ganzheitliche Weltraumwand, mal als Hintergrund zum Leadgitarren- und Keyboard-Abspacen oder hier und da auch mit gut verhallhallhallhallten Gesang vor sich hin, bis irgendwann dann auch mal gut ist.

Und wenn man das so gut kann wie dieses Quartett, dann ist das auch alles was man braucht. Ein feiner kosmischer Trip!

Und weil ich mit Dave ja ausgerechnet über das Thema übernächtigtes Autofahren geschnackt hatte: Auf der Rückfahrt, die zunächst einmal mit zwei Sperrungen (noch in Hamburg und auf der A23) nervte, habe ich doch tatsächlich einen neuen Notnickerchenrekord aufgestellt, musste ich doch nur fünfzehn Minuten von zu Hause doch noch einmal auf den Rastplatz Kaaksburg fahren und drölfzig Minuten in der Karre pennen, ehe ich safe in die Atmosphäre meines Heimatplaneten zurückbeamen konnte. Aber was soll's? Was muss das muss halt. Auch ein super Abend wie dieser ist kein Blechpetting mit der Leitplanke wert.








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