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2009-06-16

EXIVIOUS - Exivious

- real time review -



EXIVIOUS - Exivious (2009)

Seit einem Monat besitze ich es, nun möchte ich ihm hier noch ein paar lobpreisende Zeilen schenken: das selbstbetitelte Debütalbum von Exivious.

Tausend Exemplare dieses Werkes werden von der Band direkt über ihre Website vertrieben, alle nummeriert und mit leichten individuellen Abweichungen im schönen, beinahe jesuesk schlichten Layout der CD. (Ein paar Eindrücke meiner Nr. 34 sind oben zu betrachten.)

Die niederländische Band besteht aus vier Mitgliedern, darunter der Schlagzeuger der Progmetalband Textures, deren Bandname sicherlich nicht ganz zufällig an ein Stück von Cynic erinnert. Und siehe da - mit Robin Zielhorst und Chefdenker Tymon sind sogar der Livebassist und ein Gitarrist von Cynic mit an Bord!

Wer nun noch weiß, dass hier ein rein instrumentaler Mix aus Metal und Jazz/Fusion gespielt wird, der kann sich den Sound vermutlich schon ziemlich korrekt vorstellen. Natürlich erinnert hier alles an die legendäre Band aus Florida und andere Projekte/Gruppen aus ihrem Umfeld wie beispielsweise Gordion Knot, Aghora oder nicht zu vergessen die unvergessenen Death.
Und auch bei Atheist oder John Zorns Naked City mag es artverwandte Passagen geben.

Bemerkenswert an Exivious ist, wie gleichberechtigt hier tatsächlich die verschiedenen Stile nebeneinander stehen bzw. besser gesagt ineinander verwoben sind. Ich könnte mir diese Band tatsächlich nicht nur als Exot auf einem Metal-, sondern als eben solchen auch auf einem Jazzfestival vorstellen.

Aufgrund der fünfzigprozentigen Personalübereinstimmung liegt natürlich ein direkter Vergleich mit Cynics letztes Jahr erschienenen Meisterwerk "Traced In Air" nahe.
Man kann vielleicht sagen, dass sich Exivious zu Cynic musikalisch ähnlich verhalten wie das Liquid Tension Experiment zu der Hauptband der meisten seiner Mitglieder, Dream Theater, wobei es sich hier aber schon um eine längerfristig angelegte Band handelt, die in sich auch etwas homogener klingt als LTE.

Die Musik ist instrumental und demnach wird natürlich noch eine ganze Ecke mehr und exzessiver gefrickelt als bei Cynic. Während Paul Masvidal, der zu "Embrace The Unknown" auch ein Solo beisteuern durfte, ja bei aller Spielkunst erfolgreich bemüht ist, im Grunde doch (relativ betrachtet natürlich) kompakte, im Ohr hängenbleibende Songs zu schreiben, nimmt sich die Band seines Mitstreiters mehr Zeit für ihre wahnwitzigen Eskapaden, aber auch für die ruhigen, meditativen Momente wie im gleich in zwei Teilen vertretenen Stück "All That Surrounds".
Wie bei Cynic sind auch ab und zu indische Percussions zu hören, auch das fantastische Drumming ist extrem artverwandt. Der Bass ist bei Exivious erfreulicherweise wesentlich prominenter wahrzunehmen als Sean Malone auf "Traced In Air".

Insgesamt erreicht "Exivious" allerdings nicht die zeitlose Größe des Vergleichsalbums, aber was heißt das schon? Nichts. Eben.

"Exivious" ist ein grandioses Album. Musik für Musiker und Musikfreunde natürlich, nichts für Leute, die nervös werden, wenn im Radio mal zwanzig Sekunden kein Gesang zu hören ist.
Ich liebe diese Scheibe. Holt sie euch, solange es es noch Exemplare gibt!
Ansonsten hört im Netz in die Band rein und lasst euch vom Neid auf glückliche Besitzer wie mich zerfressen! ;)

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