Obwohl mir mein Rücken gestern übel zugesetzt hat, habe ich es mir natürlich nicht nehmen lassen, abends nach Hamburg in die
Fabrik zu pilgern, wo die Jazzrocklegende
Colosseum im Laufe ihrer Abschiedstour zu Gast war.
Nach dem Bluesrock-Festival im hamburger Stadtpark 2001 und dem Gedenkkonzert für Dick-Heckstall Smith 2005 war dies mein drittes Colosseum-Konzert, und es gilt wieder einmal, dass dem Fazit "genial!" kaum etwas hinzuzufügen ist.
Dass ich mich hier trotzdem um ein paar Zeilen bemühe, ist in erster Linie meiner Blogstatistik zu verdanken, die mir verraten hat, dass sich ohnehin ab und zu schon Googler auf der Suche nach Colosseum hierher verirrt haben. Nun bekommt ihr jedenfalls ein bisschen zum Lesen! ;)
Die Fabrik war proppevoll. Ich hatte das Gefühl, es waren sogar noch mehr Leute da als vorletztes Jahr. Ausverkaufter geht nicht. Dennoch gelang es, dort endlich mal meinen Fotocommunity-Buddy "Güll Güll" (
Bernd Hansen) zum Plaudern und Filmetauschen zu treffen.
Da ich unbedingt einen Platz mit Abstützmöglichkeit brauchte, aber ich mir frühzeitig die Geländeraussicht direkt über Jon Hisemans Drumkit gesichert und auch nicht wieder hergegeben.
Ok, dadurch habe ich natürlich die Herren - und die Dame - Hiseman, Clemson, Farlowe, Clarke und Thompson die meiste Zeit nur von hinten gesehen (Dave Greenslade habe ich nicht vergessen, er orgelte aber am Seitenrand der Bühne), aber die Aussicht beim Drumsolo in der Zugabe war es wert. Außerdem sehe ich die Band ja auf ihrem letzten Clubkonzert in Kellinghusen in knapp einem Monat nochmal - und dann von vorne. ;)
Und was wurde musikalisch geboten? - Erwartungsgemäß natürlich allerfeinste Kost. Zwei Sets plus eine Zugabe, die unverzichtbaren Klassiker, Improvisationen und Spielfreude ohne Ende. Colosseum eben. Einzig
Chris Farlowe war gesundheitlich etwas angeschlagen, weil er wohl irgendwo auf Tour etwas falsches gegessen hatte, bemühte sich aber redlich und mit Erfolg, die Anwesenden trotzdem nicht zu enttäuschen. Den Beinamen "The Voice" macht auch etwas Krankheit nicht unzureffend.
In punkto Gesang darf man aber auch Bassist Mark Clarke nicht vergessen, der bei seinen Stimmeinsätzen zu Glänzen wusste. Aber was ist bei dieser Band schon nicht auf höchstem Niveau?
Die Setliste bekomme ich nicht mehr zusammen, schon weil zwei Songs dabei waren, die ich nicht kannte, aber es waren u.a. dabei: Those About To Die, Theme For An Imaginary Western, The Valentyne Suite, Stormy Monday Blues, Tomorrow's Blues, Skelington und selbstverständlich als krönender Abschluss Lost Angeles. Was will man mehr? - Eigentlich nur bald nochmal sehen! :)
Falls meine Fotos mit der Adox Golf etwas geworden sind (sehe ich Mitte nächster Woche), gibt's demnächstvielleicht einen Nachschlag. Dafür möchte ich angesichts der Lichtsituation und meiner Aufnahmeposition aber nicht garantieren.