Da sind sie endlich wieder, die Herren Stolt, Morse, Portnoy und Trewavas! Trotz zahlreicher Verpflichtungen wie u.a. Marillion, The Flower Kings und The Winery Dogs gibt es über vier Jahre nach "The Whirlwind" ein neues Studioalbum der Supergroup Transatlantic:
TRANSATLANTIC - Kaleidoscope (2CD + 2DVD Artbook) (2014)
Zu haben ist das Album in diversen CD- und/oder LP-Versionen und
Bundles, wie viele genau, weiß wohl nur der Prog-Gott allein. Und vielleicht noch Inside Out Music. Da ich dieses
Jahr schon ganz nach Tilburg fahren werde, um die Herren live zu sehen, hätte
ich's albern gefunden, mich beim Tonträger lumpen zu lassen und habe mich für
die luxeriöse Artbook-Variante im Beinahe-LP-Format entschieden.
Das Cover, welches das Transatlantic-Luftschiff durch das titelgebende Kaleidoskop betrachtet zeigt, kommt sehr schön als eines dieser räumlichen, je nach Blickwinkel anders erscheinenden Wackelbilder daher. Das Buch enthält Songtexte, Liner-Note-Interviews mit allen Bandmitgliedern und natürlich Promobilder, sowie Fotos aus dem Studio und vom Videodreh zur Single "Shine".
Alles sehr schön gemacht und in sich noch stimmiger als beim vergleichbaren Artbook von Dream Theaters "Live at Lunapark".
Aber nun zum wichtigsten: Es sind vier Discs enthalten.
CD 1 enthält das wieder einmal rund 75 Minuten lange Album. Nachdem "The Whirlwind" ja nominell nur einen einzigen Song erhielt (welchen ich allerdings nach wie vor eher als Konzeptalbum aus vielen Stücken empfinde), hat sich die Band diesmal formal wieder an ihren beiden ersten Werken "SMPTe" und "Bridge Across Forever" orientiert. Drei kürzere Stücke stecken im Sandwich zwischen zwei Epics. Wenn man unbedingt einen Vergleich mit früheren Stücken habe wollte, entspräche das neue Album in etwa folgender Playlist: "Duel With The Devil", "We All Need Some Light", "Mystery Train", "Bridge Across Forever", "Stranger in your Soul".
Zumindestens bei den drei mittleren Songs taugt dieser Vergleich auch als musikalische Referenz: "Shine" ist die hymnische Singalong-Ballade, "Black As The Sky" der knackigere Rocksong und "Beyond The Sun" das entrückte Pianostück, alle drei für sich genommen zwar stark, aber kaum repräsentativ für das Album als Ganzes, jedoch ein willkommener Gegenpol zu den mammutösen Epen "Into the Blue" und dem Titelsong mit Spielzeiten von 25 und 32 Minuten.
Ein Konzeptalbum ist "Kaleidoscope" nicht, aber ähnlich wie bei "Bridge Across Forever" gibt es ein paar Motive, die sich von einem Song in einen anderen hinüberschleichen.
Das gesamte Album bietet genau das, was man von Transatlantic erwartet, also eine stilistische Mixtur der Stamm- und Ex-Bands und Solowerke der vier Mitglieder mit ausgeprägtem Hauptaugenmerk auf die ihnen allen gemeinsamen Einflüsse der Marke The Beatles, Yes, Genesis, King Crimson, Pink Floyd und noch ein paar Mal The Beatles. Alles vom allerfeinsten, mit tollem Gesang und großen Melodien, liebevollen Details und Wendungen. Zwei besonders schöne Momente (unter vielen anderen) sind für mich die von Pete Trewavas gesungende Passage "Walking The Road" in "Kaleidoscope" und der Gastgesang vom 5. (Tour-)Mitglied Daniel Gildenlöw (Pain Of Salvation).
CD 2 zeugt davon, dass mal wieder ein Tag im Studio übrig war und bietet acht Coverversionen, u.a. von Elton John, Yes, Procul Harum und The Moody Blues, von denen die meisten im Vergleich zu Transatlantics eigenem Material wohl einen ziemlichen Spaziergang darstellen. Soweit ich das beurteilen kann sehr nah an den Originalen gespielt, sind die Tracks dieser Bonus-CD musikhistorisch sicherlich bedeutungslos, aber dennoch natürlich tadelloses Handwerk und eine nette Beigabe.
Auf DVD 1 gibt es das Album noch einmal im 5.1-Surround-Mix und auf DVD 2 das so eher mittelprächtige Video zu "Shine", sowie ein ausführlich Making of, bei dem man wieder einmal im Heimstudio von Neal Morse zu Gast sein und den Meistern bei der Arbeit zuschauen darf.
Fazit: Auch wenn ich es in einer Rangliste noch nicht einordnen könnte, bewegt sich "Kaleidoscope" zweifellos mindestens auf dem Niveau seiner drei Vorgängeralben. Transatlantic haben also erneut ein zeitloses Meisterwerk geschaffen, welches sich mit Sicherheit in 11 Monaten in meinen Top-Alben des Jahres wiederfinden wird.
Und neben der tollen Musik zeigt das Label Inside Out mit dieser Limited Artbook Edition einmal mehr, dass es noch viel mehr im Leben gibt, als sich mp3s runterzuladen.
Das Cover, welches das Transatlantic-Luftschiff durch das titelgebende Kaleidoskop betrachtet zeigt, kommt sehr schön als eines dieser räumlichen, je nach Blickwinkel anders erscheinenden Wackelbilder daher. Das Buch enthält Songtexte, Liner-Note-Interviews mit allen Bandmitgliedern und natürlich Promobilder, sowie Fotos aus dem Studio und vom Videodreh zur Single "Shine".
Alles sehr schön gemacht und in sich noch stimmiger als beim vergleichbaren Artbook von Dream Theaters "Live at Lunapark".
Aber nun zum wichtigsten: Es sind vier Discs enthalten.
CD 1 enthält das wieder einmal rund 75 Minuten lange Album. Nachdem "The Whirlwind" ja nominell nur einen einzigen Song erhielt (welchen ich allerdings nach wie vor eher als Konzeptalbum aus vielen Stücken empfinde), hat sich die Band diesmal formal wieder an ihren beiden ersten Werken "SMPTe" und "Bridge Across Forever" orientiert. Drei kürzere Stücke stecken im Sandwich zwischen zwei Epics. Wenn man unbedingt einen Vergleich mit früheren Stücken habe wollte, entspräche das neue Album in etwa folgender Playlist: "Duel With The Devil", "We All Need Some Light", "Mystery Train", "Bridge Across Forever", "Stranger in your Soul".
Zumindestens bei den drei mittleren Songs taugt dieser Vergleich auch als musikalische Referenz: "Shine" ist die hymnische Singalong-Ballade, "Black As The Sky" der knackigere Rocksong und "Beyond The Sun" das entrückte Pianostück, alle drei für sich genommen zwar stark, aber kaum repräsentativ für das Album als Ganzes, jedoch ein willkommener Gegenpol zu den mammutösen Epen "Into the Blue" und dem Titelsong mit Spielzeiten von 25 und 32 Minuten.
Ein Konzeptalbum ist "Kaleidoscope" nicht, aber ähnlich wie bei "Bridge Across Forever" gibt es ein paar Motive, die sich von einem Song in einen anderen hinüberschleichen.
Das gesamte Album bietet genau das, was man von Transatlantic erwartet, also eine stilistische Mixtur der Stamm- und Ex-Bands und Solowerke der vier Mitglieder mit ausgeprägtem Hauptaugenmerk auf die ihnen allen gemeinsamen Einflüsse der Marke The Beatles, Yes, Genesis, King Crimson, Pink Floyd und noch ein paar Mal The Beatles. Alles vom allerfeinsten, mit tollem Gesang und großen Melodien, liebevollen Details und Wendungen. Zwei besonders schöne Momente (unter vielen anderen) sind für mich die von Pete Trewavas gesungende Passage "Walking The Road" in "Kaleidoscope" und der Gastgesang vom 5. (Tour-)Mitglied Daniel Gildenlöw (Pain Of Salvation).
CD 2 zeugt davon, dass mal wieder ein Tag im Studio übrig war und bietet acht Coverversionen, u.a. von Elton John, Yes, Procul Harum und The Moody Blues, von denen die meisten im Vergleich zu Transatlantics eigenem Material wohl einen ziemlichen Spaziergang darstellen. Soweit ich das beurteilen kann sehr nah an den Originalen gespielt, sind die Tracks dieser Bonus-CD musikhistorisch sicherlich bedeutungslos, aber dennoch natürlich tadelloses Handwerk und eine nette Beigabe.
Auf DVD 1 gibt es das Album noch einmal im 5.1-Surround-Mix und auf DVD 2 das so eher mittelprächtige Video zu "Shine", sowie ein ausführlich Making of, bei dem man wieder einmal im Heimstudio von Neal Morse zu Gast sein und den Meistern bei der Arbeit zuschauen darf.
Fazit: Auch wenn ich es in einer Rangliste noch nicht einordnen könnte, bewegt sich "Kaleidoscope" zweifellos mindestens auf dem Niveau seiner drei Vorgängeralben. Transatlantic haben also erneut ein zeitloses Meisterwerk geschaffen, welches sich mit Sicherheit in 11 Monaten in meinen Top-Alben des Jahres wiederfinden wird.
Und neben der tollen Musik zeigt das Label Inside Out mit dieser Limited Artbook Edition einmal mehr, dass es noch viel mehr im Leben gibt, als sich mp3s runterzuladen.
Anspieltipps: Kaleidoscope, Into The Blue, Black As The Sky, Nights In White Satin
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