Was? Nicht einmal ein Jahr nach "Live At Luna Park" schon die nächste Live-Vollbedienung von Dream Theater?
Ja, so ist es. Allerdings muss man natürlich bedenken, dass der Vorgänger natürlich mit enormer Verspätung herausgekommen ist und das nun vorliegende Konzert wieder im normalen Rhythmus (also Album - Tour - Livealbum - nächstes Album) erscheint.
Natürlich stehen wieder mehrere Varianten zur Auswahl, und da mir die Audioaufnahme wichtig ist - ich höre nunmal weitaus häufiger Musik als dass ich sie mir anschaue -, habe ich mich für die Variante BluRay + 3 CDs entschieden.
Ja, so ist es. Allerdings muss man natürlich bedenken, dass der Vorgänger natürlich mit enormer Verspätung herausgekommen ist und das nun vorliegende Konzert wieder im normalen Rhythmus (also Album - Tour - Livealbum - nächstes Album) erscheint.
Natürlich stehen wieder mehrere Varianten zur Auswahl, und da mir die Audioaufnahme wichtig ist - ich höre nunmal weitaus häufiger Musik als dass ich sie mir anschaue -, habe ich mich für die Variante BluRay + 3 CDs entschieden.
DREAM THEATER - Breaking The Fourth Wall - Live From The Boston Opera House (BluRay/3CD) (2014)
Im Bericht vom diesjährigen Konzert im Hamburger Stadtpark habe ich geschrieben, dass die Setlist der aktuellen Tour wohl die beste seit den "Scenes From A Memory"-Konzerten war. Da diese sich auf "Breaking The Fourth Wall" wiederfindet, lässt sich diese Aussage auch 1 zu 1 auf die entsprechenden Live-Veröffentlichungen übertragen, was alleine beim Fan schon zu mittlerem Kaufrausch führen sollte.
Ein Schwerpunkt des Sets sind natürlich die Stücke vom selbstbetitelten aktuellen Studioalbum, die sich allesamt live sehr gut machen und vor keinem Klassiker verstecken müssen. Die größten Überraschungen im ersten Akt (vor der Pause) waren für mich gleich als zweites der sehr verfrickelte und vor allem vom Ex-Drummer geprägte "Black Clouds"-Track "The Shattered Fortress" und einer meiner Favoriten, der "Falling Into Infinity"-Epos "Trial Of Tears" als Herzstück.
Der zweite Akt besteht zum zwanzigjährigen Jubiläum jenes Albums aus der kompletten zweiten Hälfte des Klassikers "Awake" ab "Lie" und inklusive einer fantastischen Version des vor dieser Tour niemals live gespielten Kevin-Moore-Stücks "Space Dye Vest".
Das gesamte "Awake"-Material wirkt sehr frisch, was auch der Neubelebung durch Tastenhexer Jordan Rudess und dem mittlerweile mehr als komplett in der Band angekommenen Trommeltier Mike Mangini zuzuschreiben ist.
Zum Abschluss des regulären Sets ertönt die zwanzigminütige "Illumination Theory" - und wie!
Nun wird nämlich klar, warum der außergewöhnliche Konzertsaal, das altehrwürdige Opernhaus von Boston, für die Aufzeichnung gewählt wurde:
Der Orchestergraben vor der Bühne befindet sich dort nämlich nicht zum Spaß, und auch hinter den Musikern ist noch Platz, einen kompletten Chor unterzubringen. Das klingt jetzt erstmal nicht ganz neu, da ähnliches ja auch schon in Ansätzen auf "Live Scenes From New York" und natürlich auf der "Score"-DVD zu sehen war. Orchester und Chor bestehen hier allerdings nicht aus alten Hasen, sondern komplett aus Schülern des Berklee College of Music, an dem Mike Mangini bis zu seinem Eintritt bei Dream Theater vor wenigen Jahren noch Lehrer war - und an dem drei Schüler eben jene Band einst gründeten. Im Grunde also was Die Ärzte auf "Rock'n'Roll Realschule" gemacht haben, nur auf einem leicht höheren musikalischen Niveau.
Das Resultat sieht nicht nur mächtig aus, sondern kann sich auch mehr als hören lassen. Insbesondere der reine Orchesterteil von "Illumination Theory" erfährt hier natürlich eine einmalig eindrucksvolle Livedarbietung.
Auch beim Zugabenteil, einem fünfundzwanzigminütigem Schnelldurchlauf durch "Scenes From A Memory" inklusive der Mutter aller Over-The-Top-Progmetal-Instrumentals "The Dance Of Eternity" sind die Gastmusiker voll dabei. Man kann es drehen und wenden wie man möchte - das ist einfach atembraubend geiler Scheiß! Und dass dieses Konzert für alle Anwesenden etwas ganz besonderes gewesen sein muss, lässt sich am Bildschirm auf jeden Fall nachvollziehen.
Und dass das vorletzte Studiowerk "A Dramatic Turn Of Events" nur am Rande und der Albumklassiker schlechthin "Images And Words" überhaupt nicht im Set gewürdigt werden, stört tatsächlich kein bisschen!
Der Sound ist übrigens deutlich besser als auf "Live At Luna Park", was wohl auch damit zu tun haben mag, dass die Location einfach besser für Musik optimiert ist.
Die Kameraführung und Bildregie ist im Vergleich zur letzten BluRay entspannter, d.h. wenn ein Solo gespielt wird, konzentriert sich das Bild auch in erster Linie auf das Spiel des Solisten. Statt Schnittspektakel steht also die Musik im Fokus. Passt.
Extras gibt es kaum, ich vermisse sie angesichts der tadellosen Konzertaufnahme, an der ich nichts zu meckern finden kann, allerdings auch nicht.
Fazit: "Breaking The Fourth Wall" zeigt die Herren LaBriePetrucciRudessMyungMangini in individueller wie kollektiver Höchstform und demonstriert, warum Dream Theater nach wie vor verdient die unangefochtenen Könige des Prog Metal sind. Ein perfektes Livealbum /-video!
Ein Schwerpunkt des Sets sind natürlich die Stücke vom selbstbetitelten aktuellen Studioalbum, die sich allesamt live sehr gut machen und vor keinem Klassiker verstecken müssen. Die größten Überraschungen im ersten Akt (vor der Pause) waren für mich gleich als zweites der sehr verfrickelte und vor allem vom Ex-Drummer geprägte "Black Clouds"-Track "The Shattered Fortress" und einer meiner Favoriten, der "Falling Into Infinity"-Epos "Trial Of Tears" als Herzstück.
Der zweite Akt besteht zum zwanzigjährigen Jubiläum jenes Albums aus der kompletten zweiten Hälfte des Klassikers "Awake" ab "Lie" und inklusive einer fantastischen Version des vor dieser Tour niemals live gespielten Kevin-Moore-Stücks "Space Dye Vest".
Das gesamte "Awake"-Material wirkt sehr frisch, was auch der Neubelebung durch Tastenhexer Jordan Rudess und dem mittlerweile mehr als komplett in der Band angekommenen Trommeltier Mike Mangini zuzuschreiben ist.
Zum Abschluss des regulären Sets ertönt die zwanzigminütige "Illumination Theory" - und wie!
Nun wird nämlich klar, warum der außergewöhnliche Konzertsaal, das altehrwürdige Opernhaus von Boston, für die Aufzeichnung gewählt wurde:
Der Orchestergraben vor der Bühne befindet sich dort nämlich nicht zum Spaß, und auch hinter den Musikern ist noch Platz, einen kompletten Chor unterzubringen. Das klingt jetzt erstmal nicht ganz neu, da ähnliches ja auch schon in Ansätzen auf "Live Scenes From New York" und natürlich auf der "Score"-DVD zu sehen war. Orchester und Chor bestehen hier allerdings nicht aus alten Hasen, sondern komplett aus Schülern des Berklee College of Music, an dem Mike Mangini bis zu seinem Eintritt bei Dream Theater vor wenigen Jahren noch Lehrer war - und an dem drei Schüler eben jene Band einst gründeten. Im Grunde also was Die Ärzte auf "Rock'n'Roll Realschule" gemacht haben, nur auf einem leicht höheren musikalischen Niveau.
Das Resultat sieht nicht nur mächtig aus, sondern kann sich auch mehr als hören lassen. Insbesondere der reine Orchesterteil von "Illumination Theory" erfährt hier natürlich eine einmalig eindrucksvolle Livedarbietung.
Auch beim Zugabenteil, einem fünfundzwanzigminütigem Schnelldurchlauf durch "Scenes From A Memory" inklusive der Mutter aller Over-The-Top-Progmetal-Instrumentals "The Dance Of Eternity" sind die Gastmusiker voll dabei. Man kann es drehen und wenden wie man möchte - das ist einfach atembraubend geiler Scheiß! Und dass dieses Konzert für alle Anwesenden etwas ganz besonderes gewesen sein muss, lässt sich am Bildschirm auf jeden Fall nachvollziehen.
Und dass das vorletzte Studiowerk "A Dramatic Turn Of Events" nur am Rande und der Albumklassiker schlechthin "Images And Words" überhaupt nicht im Set gewürdigt werden, stört tatsächlich kein bisschen!
Der Sound ist übrigens deutlich besser als auf "Live At Luna Park", was wohl auch damit zu tun haben mag, dass die Location einfach besser für Musik optimiert ist.
Die Kameraführung und Bildregie ist im Vergleich zur letzten BluRay entspannter, d.h. wenn ein Solo gespielt wird, konzentriert sich das Bild auch in erster Linie auf das Spiel des Solisten. Statt Schnittspektakel steht also die Musik im Fokus. Passt.
Extras gibt es kaum, ich vermisse sie angesichts der tadellosen Konzertaufnahme, an der ich nichts zu meckern finden kann, allerdings auch nicht.
Fazit: "Breaking The Fourth Wall" zeigt die Herren LaBriePetrucciRudessMyungMangini in individueller wie kollektiver Höchstform und demonstriert, warum Dream Theater nach wie vor verdient die unangefochtenen Könige des Prog Metal sind. Ein perfektes Livealbum /-video!
Fun fact am Rande: Auf der deutschen Seite eines bekannten Onlineversandhändlers ist zum Zeitpunkt dieser Rezension bei der BluRay nach wie vor ein gewisser Mike Portnoy als Regisseur gelistet.
Anspieltipps: Space Dye Vest, Strange Deja Vu, Illumination Theory, Trial Of Tears, Breaking All Illusions, Enigma Machine
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