Oathbreaker |
Auf die belgische Band Oathbreaker bin ich kürzlich auf zweierlei Weise aufmerksam geworden. Zum einen habe ich festgestellt, dass in mehreren Beste-Alben-2016-Listen, die meinem Jahresrückblick mit Nennungen wie z.B. Cult Of Luna + Julie Christmas, Alcest, Subrosa, Mono oder Virus ähnlich sehen, auch immer wieder ihr aktuelles Werk "Rheia" auftaucht.
Zum anderen liefen sie mir beim Stöbern in den Audio Tree Sessions mit einem hervorragenden Radiokonzert über den Weg. Von da an wusste ich, dass ich sie mir bei nächster Gelegenheit live anschauen würde. Und diese Gelegenheit war zum Glück nur ein paar Wochen entfernt.
So ähnlich wie mir erging es wohl vielen, denn das Konzert im Hafenklang war proppevoll ausverkauft.
Zum anderen liefen sie mir beim Stöbern in den Audio Tree Sessions mit einem hervorragenden Radiokonzert über den Weg. Von da an wusste ich, dass ich sie mir bei nächster Gelegenheit live anschauen würde. Und diese Gelegenheit war zum Glück nur ein paar Wochen entfernt.
So ähnlich wie mir erging es wohl vielen, denn das Konzert im Hafenklang war proppevoll ausverkauft.
Wife |
Als "Vorband" trat ein Typ mit Elektrogedöns auf, der sein Projekt Wife nennt. Logisch. Aber sehr schön. Viel Sequenzergeloope, knackige Sounds und harte Stop-and-go-Stolperbeats, dazu hin und wieder diffuser Shoegazegesang. In der Klangpalette hat mich einiges an die "Volk"- und "Kunst der Fuge"-Phase von Laibach erinnert.
Die Zutaten waren also einwandfrei. Nur strukturell war es mir manchmal etwas zu beliebig, in dem Sinne, dass dem großen dramatischen Bogen im Songwriting vielleicht mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden könnte. Anderseits macht gerade dies die Musik auch weniger berechenbar.
Auch wenn der Headliner ja schon eher etwas für aufgeschlossene Headbanger war, hat Wife als vollkommener stilistischer Querschläger es noch geschafft, Teile des Publikums ganz weit aus ihrer Komfortzone zu kegeln. Gut gemacht!
Die Zutaten waren also einwandfrei. Nur strukturell war es mir manchmal etwas zu beliebig, in dem Sinne, dass dem großen dramatischen Bogen im Songwriting vielleicht mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden könnte. Anderseits macht gerade dies die Musik auch weniger berechenbar.
Auch wenn der Headliner ja schon eher etwas für aufgeschlossene Headbanger war, hat Wife als vollkommener stilistischer Querschläger es noch geschafft, Teile des Publikums ganz weit aus ihrer Komfortzone zu kegeln. Gut gemacht!
Oathbreaker |
Oathbreaker-Sängerin Caro Tanghe besteht auf der Bühne scheinbar nur aus Robe, welligen Haaren - und einer herausragenden versatilen Stimme, die zwischen feen- und alptraumhaft ein breites Spektrum von Emotionen evoziert. Zunächst einmal beginnt sie das Konzert ganz alleine, sanft und entrückt. Doch als dann die Musik wie ein Orkan losbricht, gibt es auch für die Stimmbänder der Frontfrau keine Grenzen.
Das alles hat mal ein bisschen was von den mystischen Qualitäten Myrkurs, vor allem durch ihren Ausdruck im Klargesang aber auch jede Menge von der eingangs schon erwähnten Julie Christmas.
Tatsächlich vereinen Oathbreaker auch den exzentrischen, wilden Post-Hardcore von Christmas' alter Band Made Out Of Babies mit einer Menge infernalisch geblastetem Black Metal. Dazu fahren die Belgier noch ruhige Ambient-Passagen und hypnotische Post-Metal-Midtempostampfereien auf, die beide oft an Cult Of Luna und Konsorten denken lassen. Dass man es als Fan von "Mariner" mit Oathbreaker ziemlich leicht hat, kommt also nicht von ungefähr.
Die spezielle Art, wie die Belgier diese Bestandteile mischen, ist aber ein ganz eigenes Ding und kann jedem genannten Vergleich das Wasser reichen.
Das alles hat mal ein bisschen was von den mystischen Qualitäten Myrkurs, vor allem durch ihren Ausdruck im Klargesang aber auch jede Menge von der eingangs schon erwähnten Julie Christmas.
Tatsächlich vereinen Oathbreaker auch den exzentrischen, wilden Post-Hardcore von Christmas' alter Band Made Out Of Babies mit einer Menge infernalisch geblastetem Black Metal. Dazu fahren die Belgier noch ruhige Ambient-Passagen und hypnotische Post-Metal-Midtempostampfereien auf, die beide oft an Cult Of Luna und Konsorten denken lassen. Dass man es als Fan von "Mariner" mit Oathbreaker ziemlich leicht hat, kommt also nicht von ungefähr.
Die spezielle Art, wie die Belgier diese Bestandteile mischen, ist aber ein ganz eigenes Ding und kann jedem genannten Vergleich das Wasser reichen.
Und wie war das Konzert nun? - Atemberaubend gut!
Großartige Musik, tadellos abgeliefert, dazu ein gerade für so blackmetallastige Musik sensationell guter Sound! Wie sagte es ein Mitzuschauer direkt danach so treffend: "Ich war gerade richtig geflasht." Yup, ging mir genauso.
Großartige Musik, tadellos abgeliefert, dazu ein gerade für so blackmetallastige Musik sensationell guter Sound! Wie sagte es ein Mitzuschauer direkt danach so treffend: "Ich war gerade richtig geflasht." Yup, ging mir genauso.
Ganz klar ein Konzert, welches ich für meine Jahres-Best-Of-Liste in Erwägung ziehen würde, wenn diese denn nicht schon geschrieben wäre.
Dies gilt umso mehr für das Album "Rheia", welches ich zusammen mit der zwölfzölligen EP von Wife am Merchandising-Gabentisch abgeweihnachtet habe.
Dies gilt umso mehr für das Album "Rheia", welches ich zusammen mit der zwölfzölligen EP von Wife am Merchandising-Gabentisch abgeweihnachtet habe.
Ziehen wir mal ein haarsträubend stures und fruchtloses "Gespräch" zum Thema "Bands, die angeblich für Diktatoren spielen", die erfolglose Suche nach einem kostenfreien Parkplatz am Fischmarkt (überall Weihnachtsfeiern und Taxis) und die Tatsache, dass ich nachher noch tanken musste ab, war dieser Abend ein äußerst gelungenes, persönliches Livemusikfinale für 2016.
Wobei das Tanken durchaus noch einen gewissen Erlebniswert hatte, denn einen solch riesigen Booze/Kippen/RedBull-Einkauf am Nachtschalter wie direkt vor mir, habe ich auch noch nie beobachten dürfen. Für das Geld könnte man auch locker noch die beiden letzten Konzerte der Oathbreaker-Tour besuchen.
Wobei das Tanken durchaus noch einen gewissen Erlebniswert hatte, denn einen solch riesigen Booze/Kippen/RedBull-Einkauf am Nachtschalter wie direkt vor mir, habe ich auch noch nie beobachten dürfen. Für das Geld könnte man auch locker noch die beiden letzten Konzerte der Oathbreaker-Tour besuchen.
Wife:
Oathbreaker:
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