Magma brodelt unter uns. Lava ergießt sich über die Erdkruste. Wir können nur noch mit Eiserner Lunge atmen, während Pilze die Herrschaft über den Planeten übernehmen...
Düster sind die Aussichten, welche King Gizzard & The Lizard Wizard auf dem längsten ihrer drei im vergangenen Gizztober veröffentlichten Alben zeichnen. Die Musik hingegen könnte sich kaum als eine größere Antithese dazu präsentieren.
Düster sind die Aussichten, welche King Gizzard & The Lizard Wizard auf dem längsten ihrer drei im vergangenen Gizztober veröffentlichten Alben zeichnen. Die Musik hingegen könnte sich kaum als eine größere Antithese dazu präsentieren.
KING GIZZARD & THE LIZARD WIZARD - Ice, Death, Planets, Lungs, Mushrooms and Lava (recycled black wax 2LP) (2022)
Ja, ich weiß, dass ich spät zur Party komme. Nach etwas gemischten Gefühlen zu "Omnium Gatherum" - und weil die LPs der Australier halt auch nicht ganz billig sind -, hatte ich es dann doch nicht so irre eilig, mich auf die nächsten drei Alben des Jahres zu stürzen. Diesen doppelalbigen Monsterjam allerdings konnte ich nun nicht mehr links liegen lassen.
Auf den vier Seiten dieses Bandwurmnamenungetüms zeigen Amby, Stu, Joey und Co. sich von ihrer ausufernden Seite. Ein wenig ist dies auch das Album, welches die A-Seite von "Omnium Gatherum" versprochen hatte, und somit jenes postpandemische Werk, auf dem sich alle fünf bis sechs Mann endlich wieder in einem Raum zusammenrotten und kollaborativ wie ewig nicht mehr gemeinsam Musik und Texte raushauen, die vielleicht nicht das Hirnverzwirbelndste oder Außerirdischste darstellen, was die hyperaktive Gruppe jemals komponiert hat, dafür aber funky wie Sau abgehen.
Ok, dies gilt nicht wirklich für jeden der sieben Tracks. Der Opener "Mycelium" hat ein eher jazziges Feeling und "Lava" erhebt sich aus Midtempo mit Tribaldrums im Art Blakey-Sound in luftige Leadgitarrenhöhen. Über den gesamten Verlauf des Albums allerdings sind Drummer Cavs und der zwischen mehreren Bandmitgliedern herumgereichte Bass ganz klar die Hauptdarsteller. Erneut ohne viele der typischen 7/4-Eskapaden auskommend (dafür gibt es aber alleine in "Ice V" ausreichend whooos!) sind die Grooves auf dieser Doppelscheibe einfach Killer!
Und was auch immer der wilde Haufen neben wild umeinander solierenden Gitarren auffährt, sei es Orgel, Flöte, Klavier oder Saxophon - es ist einfach alles ein Volltreffer.
Auf den ersten Blick passiert oft gar nicht viel, und wenn Du nicht in passender Stimmung bist, dann wird sich Dir hier wahrscheinlich das meiste zu lange hinziehen. In dem Fall bleibt Goat's "Oh Death", welches ich neulich erneut für die Psych Lovers Jahrescharts 2022 rezensiert habe, ganz klar die kompaktere und unmittelbar wirksamere Wahl.
Doch ob er nun proggy, trippy oder dry and dirty daherkommt, ein bisschen länger als verlangt darf Funk natürlich immer bleiben. Und King Gizzard & The Lizard Wizard bemühen sich tatsächlich auch erfolgreich um mehr Abwechslung als es James Brown beispielsweise in seinem ellenlangen "Payback" getan hat.
Nö, das ist alles schon sehr kreativ, explosiv und ansteckend. Nur "Hell's Itch", der sich als einziger Track seine Schallplattenseite mit keinem zweiten Song teilen mag, überspannt den Bogen für mich dann doch ein wenig und lässt ein paar Längen entstehen.
Von Krachern wie "Iron Lung", "Ice V" oder "Lava" kann ich dafür kaum genug bekommen. Dieser Scheiß fetzt einfach. Dazu noch eine Produktion die klingt wie schockgefrostete und unter Zugabe frischer Würze aufgetaute beste Form der Siebziger - was will man mehr? Ein epochales Bandfoto in der Innenseite des Gatefolds vielleicht? Kein Problem!
Wie immer predigen King Lizzard nicht nur Umweltthemen, sondern pressen und verpacken ihre LPs auch entsprechend. "Recycled black wax" sieht zumindest bei einer der Scheiben auf den ersten Blick ein bisschen verstaubt aus, allerdings in einer coolen Art. Die Klangqualität ist einwandfrei. Hätte also kein Problem damit, wenn sich dies als Standard durchsetzen würde.
Fetzt!
Auf den vier Seiten dieses Bandwurmnamenungetüms zeigen Amby, Stu, Joey und Co. sich von ihrer ausufernden Seite. Ein wenig ist dies auch das Album, welches die A-Seite von "Omnium Gatherum" versprochen hatte, und somit jenes postpandemische Werk, auf dem sich alle fünf bis sechs Mann endlich wieder in einem Raum zusammenrotten und kollaborativ wie ewig nicht mehr gemeinsam Musik und Texte raushauen, die vielleicht nicht das Hirnverzwirbelndste oder Außerirdischste darstellen, was die hyperaktive Gruppe jemals komponiert hat, dafür aber funky wie Sau abgehen.
Ok, dies gilt nicht wirklich für jeden der sieben Tracks. Der Opener "Mycelium" hat ein eher jazziges Feeling und "Lava" erhebt sich aus Midtempo mit Tribaldrums im Art Blakey-Sound in luftige Leadgitarrenhöhen. Über den gesamten Verlauf des Albums allerdings sind Drummer Cavs und der zwischen mehreren Bandmitgliedern herumgereichte Bass ganz klar die Hauptdarsteller. Erneut ohne viele der typischen 7/4-Eskapaden auskommend (dafür gibt es aber alleine in "Ice V" ausreichend whooos!) sind die Grooves auf dieser Doppelscheibe einfach Killer!
Und was auch immer der wilde Haufen neben wild umeinander solierenden Gitarren auffährt, sei es Orgel, Flöte, Klavier oder Saxophon - es ist einfach alles ein Volltreffer.
Auf den ersten Blick passiert oft gar nicht viel, und wenn Du nicht in passender Stimmung bist, dann wird sich Dir hier wahrscheinlich das meiste zu lange hinziehen. In dem Fall bleibt Goat's "Oh Death", welches ich neulich erneut für die Psych Lovers Jahrescharts 2022 rezensiert habe, ganz klar die kompaktere und unmittelbar wirksamere Wahl.
Doch ob er nun proggy, trippy oder dry and dirty daherkommt, ein bisschen länger als verlangt darf Funk natürlich immer bleiben. Und King Gizzard & The Lizard Wizard bemühen sich tatsächlich auch erfolgreich um mehr Abwechslung als es James Brown beispielsweise in seinem ellenlangen "Payback" getan hat.
Nö, das ist alles schon sehr kreativ, explosiv und ansteckend. Nur "Hell's Itch", der sich als einziger Track seine Schallplattenseite mit keinem zweiten Song teilen mag, überspannt den Bogen für mich dann doch ein wenig und lässt ein paar Längen entstehen.
Von Krachern wie "Iron Lung", "Ice V" oder "Lava" kann ich dafür kaum genug bekommen. Dieser Scheiß fetzt einfach. Dazu noch eine Produktion die klingt wie schockgefrostete und unter Zugabe frischer Würze aufgetaute beste Form der Siebziger - was will man mehr? Ein epochales Bandfoto in der Innenseite des Gatefolds vielleicht? Kein Problem!
Wie immer predigen King Lizzard nicht nur Umweltthemen, sondern pressen und verpacken ihre LPs auch entsprechend. "Recycled black wax" sieht zumindest bei einer der Scheiben auf den ersten Blick ein bisschen verstaubt aus, allerdings in einer coolen Art. Die Klangqualität ist einwandfrei. Hätte also kein Problem damit, wenn sich dies als Standard durchsetzen würde.
Fetzt!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen