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2013-08-26

DIE ÄRZTE / ÄRZTIVAL Bremen (live am 24. August 2013)

Lang lang war mein letztes DIE ÄRZTE-Konzert her... die Tour zur "Runter mit den Spendierhosen, Unsichtbarer!" war das, für die Älteren, die sich noch dran erinnern. ;)

Es war also allerhöchste Zeit, die beste Band der Welt mal wieder bei dem zu beobachten, was sie am besten kann, auch wenn dies eine zweistündige Autofahrt nach Bremen zum sogenannten "Ärztival" auf der Bürgerweide bedeutete.

Da wir noch ein zuviel gekauftes Ticket loswerden mussten, waren wir pünktlich zum Einlass dort.

Die erste Band des Abends sahen wir jedoch trotzdem nicht, weil wir Hunger hatten und uns gegen Festivalfraß und für bremer Lokalkolorit entschieden. Die nächsten Restaurants hatten noch nicht geöffnet oder Urlaub, also landeten wir bei einem Imbisswagen am Supermarkt, der uns zunächst mit seinem nicht gerade rasanten Zubereitungstempo, dann allerdings tatsächlich mit einer großzügig portionierten 1A-Currywurst mit sehr leckeren Pommes überraschte. Und eine Bonuswurst, die unsere Vierergruppe sich teilen konnte, gab es noch obendrauf! Kulinarisch war der Tag so schonmal ein voller Erfolg.

Musikalisch ging es dann auf dem Festivalgelände, das wir zum Glück betreten durften, weil wir keine verbotenen Gegenstände wie professionelle Kameras, Pyrotechnik oder Nazis dabei hatten, in die Punk-Zeitmaschine. Diese führte uns zum 28. Februar 1996. Da hatten wir die UK Subs nämlich zuletzt bei uns um die Ecke im "High Noon" in Schenefeld gesehen. Und damals gab es die Gruppe auch schon zwanzig Jahre. Echter Blaupausen-Punk also. Irgendwie ganz cool, aber doch noch weit vom Misfits/Danzig-Konzert neulich in Wacken entfernt. Zu lange durfte der Auftritt nicht werden, und das tat er auch nicht.

Apropos Wacken: Sönke und ich haben festgestellt, dass es für uns ein ziemlich absurdes Gefühl ist, aufgrund unserer T-Shirts mit "Ey geil, Du warst ja Wacken!" angesprochen zu werden. Als ob das etwas besonderes wäre... Hier in der Gegend vergeht schließlich kaum ein Tag, an dem man nicht Leute wirklich aller Altersschichten mit  Fan- oder Crew-Shirts vom kleinen Jazzfest um die Ecke sieht.

Aber zurück nach Bremen: Dort enterten vier bezaubernde Norwegerinnen zu fünft* die Bühne, spielten und tauschten wie blöde einen Riesenhaufen Instrumente (Bass-Balalaika, Banjo, Keyboard, Drums, Trompete usw.) und fabrizierten dabei einen sehr unterhaltsamen Mix aus Country, Polka und allen anderen Folkmusikarten, Punk, Pop und Rockibilly und wasweißich, gekrönt von tollem mehrstimmigen Gesang. Tolle Gute-Laune Musik, stellenweise ganz schön überdreht vorgetragen. Name: Katzenjammer
Merken!

(*eine ziemlich schwanger, "Yes, so I had sex.")


Schon um halb neun - Open Airs mitten in der Stadt müssen ja zeitig Schluss machen - wurde es dann Zeit für die Gastgeber des Abends. Die Ärzte betraten eine von aufblasbaren Gwendolines gesäumte, unterhaltungselektronisch perfekt ausgestattete Bühne (= tolle Light- und Leinwandshow) und taten genau das, was alle von ihnen erwarteten. Außer "Cpt. Metal" zu spielen leider. Naja, als Trost gab es jedenfalls "Dauerwelle vs. Minipli".

Ansonsten bot das Set aber eine gute Mischung aus alt und neu, ohne-geht-nicht und kleinen Überraschungen. Insgesamt waren es beinahe drei Dutzend Songs, inklusive spezieller Arrangements, sogar ein paar Rockstar-Soli und *ähem* Jazzeinlagen und der üblichen niveautechnischen Grenzwertunterschreitungen. FarinBelaRod waren super drauf, die weiblichen Fans sehr brustentblößungsfreudig, Sound und Wetter stimmten auch...  was will man mehr?

Es gibt doch nichts besseres zu tun, als sich Die Ärzte anzuschauen!


Setlist:

  1. Wie es geht
  2. 2000 Mädchen
  3. Bettmagnet
  4. Hurra
  5. Tamagotchi
  6. Lasse redn
  7. Ist das noch Punkrock?
  8. Geld
  9. Deine Schuld
  10. Perfekt
  11. Waldspaziergang mit Folgen
  12. Nie wieder Krieg, nie mehr Las Vegas!
  13. Lied vom Scheitern
  14. Wir sind die Besten
  15. Heulerei
  16. Sohn der Leere
  17. Anti-Zombie
  18. Das finde ich gut...  1/2 Lovesong
  19. ZeiDverschwÄndung
  20. Westerland
  21. Fiasko
  22. Ignorama
  23. Schrei nach Liebe
  24. Unrockbar
  25. Der Graf
  26. Rebell
  27. Junge
  28. Himmelblau
  29. Alleine in der Nacht
  30. Sweet Sweet Gwendoline
  31. TCR
  32. Zu spät
  33. Dauerwelle vs. Minipli
  34. Gute Nacht


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