Sie wird immer noch kräftig gemolken, die Queen-Kuh. Doch die meisten CDs, DVDs, die Tribute Bands, Musicals usw. sind für mich nur noch Grundrauschen, dem ich keine große Aufmerksamkeit schenke. Ganz anders sieht es jedoch mit dem aktuellen Release aus, erschienen in verschieden umfangreichen Varianten und Formaten.
Ich habe mich für die Doppel-CD entschieden:
Ich habe mich für die Doppel-CD entschieden:
QUEEN - Live At The Rainbow '74 (2CD) (2014)
1974 war vielleicht das heißeste Jahr in der Geschichte der späteren Rock-Legenden Queen. Die Live-Klassiker stammten noch allesamt vom selbstbetitelten Debüt bzw. waren Coverversionen, man tourte für den genialen Nachfolger "Queen II", brachte Album Nr. 3 "Sheer Heart Attack" mit der ersten großen Hitsingle "Killer Queen" heraus und ging auch dafür auf Tour.
Nebenbei begannen schon die Aufnahmen für "A Night At The Opera", jenes in jedem Bestes-Rockalbum-aller-Zeiten-Ranking ganz weit oben vertretenes Werk, welches Queen vollkommen in die Stratosphäre schicken sollte... Doch das ist zum Zeitpunkt der beiden hier festgehaltenen Konzerte im Rainbow Theatre, London, noch Zukunftsmusik.
Da das Repertoire der Band noch überschaubar war, ähneln sich die beiden im März und November aufgezeichneten Konzerte natürlich im Grundaufbau und auch einigen Details. Trotzdem sollte man sich keinesfalls mit der 1-CD-Version, welche nur das November-Konzert enthält, zufrieden geben.
Gerade die März-Show war für mich ein Kaufargument, enthält sie doch z.B. mit "The Ferry Feller's Master Stroke" und "Great King Rat" rare Perlen, die leider in Folge der kommenden Alben aus dem Liveprogramm der Briten verschwanden.
Das spielerische Niveau ist bereits mehr als beachtlich und Junge, was klingt die Band hungrig! Wir alle wissen um das Genie von Brian May und natürlich dem unsterblichen, damals noch nicht mit Oliba vorstellbaren Freddie Mercury, doch ganz besonders hervorheben möchte ich den nach wie rockhistorisch sträflich unterbewerteten Roger Taylor, der sich hier als absolutes Tier an den Drums zeigt, was sich in "Liar" sogar in diversen kleinen Proto-Thrashmetal-Attacken äußert. Und sein Falsett-Gesang (Taylor hatte die höchste Stimme im Queen-Chor) ist einfach irre!
Die Leadstimme im "Modern Times Rock'n'Roll" hatte er live allerdings an Mercury übergeben.
Die am 20. November aufgezeichnete November-Show kenne ich zumindest in Teilen schon länger, wurde sie doch - in etwas kürzerer Form und gemischt mit Aufnahmes des Zwillingskonzertes einen Tag zuvor - bereits im Booklet "In The Lap Of The Gods" veröffentlicht. Doch auch für die bereits vertrauten Tracks lohnt sich die Neuanschaffung schon durch den aufgehübschten, restaurierten Klang der offiziellen Veröffentlichung.
Beide Konzerte präsentieren eine eigenwillige, manchmal kauzige, doch mit riesigem Showtalent ausgestattete Band auf Weltklasse-Niveau, noch bevor man ahnen konnte, wie sehr sie nur wenige Monate später weltweit explodieren würde.
Ein Rock'n'Roll-Geschichtsdokument - und zwei absolut überzeugende Konzertaufnahmen.
Nebenbei begannen schon die Aufnahmen für "A Night At The Opera", jenes in jedem Bestes-Rockalbum-aller-Zeiten-Ranking ganz weit oben vertretenes Werk, welches Queen vollkommen in die Stratosphäre schicken sollte... Doch das ist zum Zeitpunkt der beiden hier festgehaltenen Konzerte im Rainbow Theatre, London, noch Zukunftsmusik.
Da das Repertoire der Band noch überschaubar war, ähneln sich die beiden im März und November aufgezeichneten Konzerte natürlich im Grundaufbau und auch einigen Details. Trotzdem sollte man sich keinesfalls mit der 1-CD-Version, welche nur das November-Konzert enthält, zufrieden geben.
Gerade die März-Show war für mich ein Kaufargument, enthält sie doch z.B. mit "The Ferry Feller's Master Stroke" und "Great King Rat" rare Perlen, die leider in Folge der kommenden Alben aus dem Liveprogramm der Briten verschwanden.
Das spielerische Niveau ist bereits mehr als beachtlich und Junge, was klingt die Band hungrig! Wir alle wissen um das Genie von Brian May und natürlich dem unsterblichen, damals noch nicht mit Oliba vorstellbaren Freddie Mercury, doch ganz besonders hervorheben möchte ich den nach wie rockhistorisch sträflich unterbewerteten Roger Taylor, der sich hier als absolutes Tier an den Drums zeigt, was sich in "Liar" sogar in diversen kleinen Proto-Thrashmetal-Attacken äußert. Und sein Falsett-Gesang (Taylor hatte die höchste Stimme im Queen-Chor) ist einfach irre!
Die Leadstimme im "Modern Times Rock'n'Roll" hatte er live allerdings an Mercury übergeben.
Die am 20. November aufgezeichnete November-Show kenne ich zumindest in Teilen schon länger, wurde sie doch - in etwas kürzerer Form und gemischt mit Aufnahmes des Zwillingskonzertes einen Tag zuvor - bereits im Booklet "In The Lap Of The Gods" veröffentlicht. Doch auch für die bereits vertrauten Tracks lohnt sich die Neuanschaffung schon durch den aufgehübschten, restaurierten Klang der offiziellen Veröffentlichung.
Beide Konzerte präsentieren eine eigenwillige, manchmal kauzige, doch mit riesigem Showtalent ausgestattete Band auf Weltklasse-Niveau, noch bevor man ahnen konnte, wie sehr sie nur wenige Monate später weltweit explodieren würde.
Ein Rock'n'Roll-Geschichtsdokument - und zwei absolut überzeugende Konzertaufnahmen.
Nur zwei Dinge gibt es hier zu bemängeln:
Lieber Hersteller, hast Du schon einmal versucht, das Booklet aus dem Digipack zu holen? ... Aha, dachte ich mir.
Was aber vor allem nervt, ist die Track-Herausschinderei. Da bei vielen CD-Playern und in mp3-Form ja sowieso immer lästige Absätze zwischen den Tracks auftauchen, sollte man meiner Meinung nach auf unnötige Unter-Unterteilungen verzichten. Doch was passiert hier? "Keep Yourself Alive" läuft zweieinhalb Minuten, dann kommt (wie in der Studioversion!) ein Drumsolo und der Song geht schließlich weiter. Daraus werden hier drei Tracks mit den Spielzeiten 2:22, 0:27 und 1:22 Minuten. Was soll der Quatsch?
Das gleiche Spiel mit "Son And Daughter" und dem Gitarrensolo. Und da beide Songs in beiden Sets auftauchen, hat man insgesamt 8 Tracks aus dem Nichts gezaubert. Mich wundert nur, dass das Coversong-Medley vom März-Konzert nicht auch noch zerpflückt worden ist.
Das Medley aus "In The Lap Of The Gods", "Killer Queen", "The March Of The Black Queen" und "Bring Back That Leroy Brown", in der früheren Bootleg-Version noch ein einzelner Siebeneinhalb-Minuten-Track, wurde nämlich durchaus in Kleinteile zerlegt...
Schade, das sind Abzüge in der B-Note.
Das ändert allerdings nichts am Fazit:
Unterm Strich ist "Live at the Rainbow '74" für mich in Ablösung von "In The Lap Of The Gods" die beste aller Live-Veröffentlichungen von Queen. Das heißt, wer dieses Jahr noch ein relevanteres Livealbum von wem auch immer erwartet, dem gehört die Rocklizenz entzogen. Denn an Kult und Klasse ist dieses Ding einfach nicht zu schlagen.
Die Vinyl-Version ist sicherlich das Nonplusultra, war für mich zum Zeitpunkt der Vorbestellung allerdings noch keine Option und wäre mir jetzt auch noch zu teuer. Vier LPs kosten eben Geld... Die BluRay mit dem November-Konzert plus vier Stücke vom März-Konzert (mehr Bild-Aufzeichnungen gibt es vermutlich nicht) könnte ich da noch eher in Erwägung ziehen.
Lieber Hersteller, hast Du schon einmal versucht, das Booklet aus dem Digipack zu holen? ... Aha, dachte ich mir.
Was aber vor allem nervt, ist die Track-Herausschinderei. Da bei vielen CD-Playern und in mp3-Form ja sowieso immer lästige Absätze zwischen den Tracks auftauchen, sollte man meiner Meinung nach auf unnötige Unter-Unterteilungen verzichten. Doch was passiert hier? "Keep Yourself Alive" läuft zweieinhalb Minuten, dann kommt (wie in der Studioversion!) ein Drumsolo und der Song geht schließlich weiter. Daraus werden hier drei Tracks mit den Spielzeiten 2:22, 0:27 und 1:22 Minuten. Was soll der Quatsch?
Das gleiche Spiel mit "Son And Daughter" und dem Gitarrensolo. Und da beide Songs in beiden Sets auftauchen, hat man insgesamt 8 Tracks aus dem Nichts gezaubert. Mich wundert nur, dass das Coversong-Medley vom März-Konzert nicht auch noch zerpflückt worden ist.
Das Medley aus "In The Lap Of The Gods", "Killer Queen", "The March Of The Black Queen" und "Bring Back That Leroy Brown", in der früheren Bootleg-Version noch ein einzelner Siebeneinhalb-Minuten-Track, wurde nämlich durchaus in Kleinteile zerlegt...
Schade, das sind Abzüge in der B-Note.
Das ändert allerdings nichts am Fazit:
Unterm Strich ist "Live at the Rainbow '74" für mich in Ablösung von "In The Lap Of The Gods" die beste aller Live-Veröffentlichungen von Queen. Das heißt, wer dieses Jahr noch ein relevanteres Livealbum von wem auch immer erwartet, dem gehört die Rocklizenz entzogen. Denn an Kult und Klasse ist dieses Ding einfach nicht zu schlagen.
Die Vinyl-Version ist sicherlich das Nonplusultra, war für mich zum Zeitpunkt der Vorbestellung allerdings noch keine Option und wäre mir jetzt auch noch zu teuer. Vier LPs kosten eben Geld... Die BluRay mit dem November-Konzert plus vier Stücke vom März-Konzert (mehr Bild-Aufzeichnungen gibt es vermutlich nicht) könnte ich da noch eher in Erwägung ziehen.
Anspieltipps Disc 1: Great King Rat, The Fairy Feller's Master Stroke, Father To Son, Liar
Anspieltipps Disc 2: In The Lap Of The Gods (Revisited), White Queen (As It Began), Flick Of The Wrist, Ogre Battle
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