Schantall, die Niewoh wird doch schwindelig da oben! Hol dem da mal runter!
Enter Deichkind!
Enter Deichkind!
DEICHKIND - Niveau Weshalb Warum (2LP) (2015)
Deichkind ist Musik für Doofe, denn die machen voll viel so Quatsch für Doofe.
Deichkind ist Musik für Schlaue, weil die sich in jeden Quatsch für Doofe eine schlaue Metaebene hineingeheimsen können.
Deichkind sind voll doof. Die rappen über das Scrollen in der facebook-Timeline, über den Alltag auf dem Flohmarkt und über leere Joghurtbecher, die umkippen, wenn man den Löffel in sie hineinstellt.
Deichkind sind voll schlau. Denn einer muss ja über diese Dingen rappen.
Deichkind sind Stumpf wie Scooter.
Ja, aber in gut. Deichkind bedient sich zwar bei der schlimmsten Euro-Dancemucke der Neunziger, pickt sich daraus die Perlen, bei denen Kraftwerk-Erbe erkennbar bleibt - und das Zeug hat einfach den boombastischen Superbass und ist... ja, ich sag es mal: leider geil.
Deichkind, die Gruppe die sich um die Bereicherung der deutschen Sprache verdient gemacht hat wie Friedrich Nietzsche mit dem "Kind im Manne" und Giovanni Trapattoni mit der "Flasche leer".
Deichkind, die schon deswegen voll Kultur und Föhtong sind.
Deichkind, mit deren modernem Klassiker "Krawall und Remmidemmi" Mambo Kurt in Wacken den Biergarten zum Eskalieren bringt.
Bitte lesen Sie den vorangegangenen Text mit der Stimme und Gestik von Markus Lanz!
Jetzt aber nochmal ernsthaft Review deshalb darum:
Ich will das Album ja doof finden, aber das geht nicht! Kann ich ja auch nichts für.
Die Musik wandelt auf dem schmalen Grad zwischen oh nee, echt? und echt gut gemacht, stürzt auch mal ab bzw. springt absichtlich runter und rappelt sich wieder auf.
Und in dem lyrisch sehr übersichtlichen Straßenkriminalitäts-Hörspiel "Oma gib Handtasche" erzählt die Musik tatsächlich eine sich vor dem inneren Auge in Scorsese-Format ausbreitende Geschichte!
Elektropunk de Luxe.
Und die Texte, die hier ja - was bei mir extrem selten vorkommt - noch wichtiger sind, stecken voller Brüller, Quatsch, Pointen und machmal tatsächlich auch einer Spur Ernst. Und abgesehen von Selbstabfeierstumpfsinn wie "Was habt ihr?" oder totalem Dada wie im Titelsong, ist da tatsächlich sehr vieles nah an Alltag, Lebensrealität, Zeitgeist, was sonst vielleicht unformuliert bliebe.
Ich könnte müsste sollte jetzt eigentlich Zitate bringen, aber die Auswahl dafür ist echt zu groß, da sich aus fast jedem der Songs Konfuzius würdige Catchphrases ableiten lassen. Gyle Rhymes eben!
Deichkind ist Musik für Schlaue, weil die sich in jeden Quatsch für Doofe eine schlaue Metaebene hineingeheimsen können.
Deichkind sind voll doof. Die rappen über das Scrollen in der facebook-Timeline, über den Alltag auf dem Flohmarkt und über leere Joghurtbecher, die umkippen, wenn man den Löffel in sie hineinstellt.
Deichkind sind voll schlau. Denn einer muss ja über diese Dingen rappen.
Deichkind sind Stumpf wie Scooter.
Ja, aber in gut. Deichkind bedient sich zwar bei der schlimmsten Euro-Dancemucke der Neunziger, pickt sich daraus die Perlen, bei denen Kraftwerk-Erbe erkennbar bleibt - und das Zeug hat einfach den boombastischen Superbass und ist... ja, ich sag es mal: leider geil.
Deichkind, die Gruppe die sich um die Bereicherung der deutschen Sprache verdient gemacht hat wie Friedrich Nietzsche mit dem "Kind im Manne" und Giovanni Trapattoni mit der "Flasche leer".
Deichkind, die schon deswegen voll Kultur und Föhtong sind.
Deichkind, mit deren modernem Klassiker "Krawall und Remmidemmi" Mambo Kurt in Wacken den Biergarten zum Eskalieren bringt.
Bitte lesen Sie den vorangegangenen Text mit der Stimme und Gestik von Markus Lanz!
Jetzt aber nochmal ernsthaft Review deshalb darum:
Ich will das Album ja doof finden, aber das geht nicht! Kann ich ja auch nichts für.
Die Musik wandelt auf dem schmalen Grad zwischen oh nee, echt? und echt gut gemacht, stürzt auch mal ab bzw. springt absichtlich runter und rappelt sich wieder auf.
Und in dem lyrisch sehr übersichtlichen Straßenkriminalitäts-Hörspiel "Oma gib Handtasche" erzählt die Musik tatsächlich eine sich vor dem inneren Auge in Scorsese-Format ausbreitende Geschichte!
Elektropunk de Luxe.
Und die Texte, die hier ja - was bei mir extrem selten vorkommt - noch wichtiger sind, stecken voller Brüller, Quatsch, Pointen und machmal tatsächlich auch einer Spur Ernst. Und abgesehen von Selbstabfeierstumpfsinn wie "Was habt ihr?" oder totalem Dada wie im Titelsong, ist da tatsächlich sehr vieles nah an Alltag, Lebensrealität, Zeitgeist, was sonst vielleicht unformuliert bliebe.
Ich könnte müsste sollte jetzt eigentlich Zitate bringen, aber die Auswahl dafür ist echt zu groß, da sich aus fast jedem der Songs Konfuzius würdige Catchphrases ableiten lassen. Gyle Rhymes eben!
"Niveau Weshalb Warum" enthält auf der Doppel-Vinyl-Version zwölf Tracks.
Für die reguläre CD wurde eine deutlich andere Reihenfolge ausgewürfelt und es kommt noch das stilistisch etwas ausscherende "Der Flohmarkt ruft" hinzu.
Die Deluxe-CD-Version enthält dazu noch alle Stücke als Instrumentalversionen und zwei weitere Bonustracks. "Schlafwandler" ist vielleicht nicht auf dem Album gelandet, da es inhaltlich recht dicht an "Like mich am Arsch" dran ist.
Und "Selber machen lassen", das größte deutsche Gastsängerschaulaufen seit Campinos "Do They Know It's Christmas", in der Bonusecke zu vestecken, ist an sich schon ein (wie immer doofes und schlaues) Statement. Smudo, Udo Lindenberg, König Boris, Sido und Jan Delay sind da nur einige, die ich auch ohne Internet-Spicken erkannt habe. Weitere sind z.B. Inga Humpe, Jennifer Weist und laibhaftig Bernd das Brot!
Kauft man sich die Schallplatte, so bekommt man noch den eierlegenden Wollmilchcode dazu, d.h. alle insgesamt 28 Tracks der Deluxe-CD sind zumindest als Download dabei. Chapeau!
"Fühl den Bierschaum, genieß diesen Trip in den Trashtraum!"
Mein Review ist fertig, endlich fertig.
Anspieltipps: Mehr als lebensgefährlich, Denken Sie groß, Die Welt ist fertig, So'ne Musik, Oma gib Handtasche
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