Was für eine Art Zeichen ist es eigentlich, wenn man bei einem Plattencover an die "Frei sein"-Best of von Peter Maffay (zu finden auf jedem auch schallplattenmäßig noch so dünn bestückten Flohmarkt) denken muss?
Egal, die vollfrontale, mit echten Logo-Aufnähern bestickte Jeansjacke auf der neuen Scheibe von Monster Truck vermittelt auf jeden Fall eine ganz klare Botschaft, was musikalisch zu erwarten ist, denn merke: je denim desto retro.
Hat man das Ding jedoch in der Hand, wird schnell klar, dass die Artwork-Idee tatsächlich ziemlich cool ist, was vor allem an der Rückseite der abfotograferten Jacke liegt, auf der jeder Songtitel des Albums seinen eigenen Patch bekommen hat. In deren Gestaltung ist auch der eine oder andere humorvolle Hinweis auf die kanadische Herkunft der Band zu entdecken.
Doch, diese Hülle hat durchaus Potential, zu einem Klassiker zu werden. Zumindest in Kanada, zumal sich die Gruppe zu Hause gerade in einer Phase des massiven Durchstartens inklusive Spitzenpostionen in den Charts befindet.
Aber entscheidend sind natürlich nicht die Klamotten, sondern die Musik...
Egal, die vollfrontale, mit echten Logo-Aufnähern bestickte Jeansjacke auf der neuen Scheibe von Monster Truck vermittelt auf jeden Fall eine ganz klare Botschaft, was musikalisch zu erwarten ist, denn merke: je denim desto retro.
Hat man das Ding jedoch in der Hand, wird schnell klar, dass die Artwork-Idee tatsächlich ziemlich cool ist, was vor allem an der Rückseite der abfotograferten Jacke liegt, auf der jeder Songtitel des Albums seinen eigenen Patch bekommen hat. In deren Gestaltung ist auch der eine oder andere humorvolle Hinweis auf die kanadische Herkunft der Band zu entdecken.
Doch, diese Hülle hat durchaus Potential, zu einem Klassiker zu werden. Zumindest in Kanada, zumal sich die Gruppe zu Hause gerade in einer Phase des massiven Durchstartens inklusive Spitzenpostionen in den Charts befindet.
Aber entscheidend sind natürlich nicht die Klamotten, sondern die Musik...
MONSTER TRUCK - Sittin' Heavy (red vinyl 2LP) (2016)
Die Auswahl an bejeansten Bands, die sich der Revitalisierung klassischen Hardrocks - gerne auch angereichert mit Blues oder (proto-)metallischen Einflüssen - verschrieben haben, ist aktuell bekanntermaßen riesig. Allein mit den Retro-Bands einer mittelgroßen Gemeinde in Schweden ließe sich vermutlich ein fünftägiges Festival beschallen.
Der Trend ist mir zwar generell nach wie vor sympathisch, allerdings reicht mein Interesse trotzdem vergleichsweise selten so weit, dass ich eine Gruppe auf Tonträger haben muss.
Auch bei Monster Truck hatte ich bis vor einer Woche noch gar nicht ernsthaft daran gedacht, sie auf Konserve besitzen zu wollen, obwohl ich ihren Auftritt beim Roadburn Festival 2014 ja sensationell fand.
Nein, die Entscheidung kam ganz neulich spontan, als ich beim Einkauf des "The Hateful Eight"-Soundtracks nach einem Beifang suchte (Versandkosten und so) - und ich habe es keine Sekunde bereut.
Die zwölf Songs auf "Sittin' Heavy" fußen ganz klar im Siebziger-Jahre-Hardrock, treten mal mächtig Arsch, sind mal bluesig entspannt und weisen durchaus im Einzelfall mal in die Neunziger (Soundgarden). Nein, orthodoxe Spezialisten, die sich auf eine ganz bestimmte musikhistorische Phase festgelegt haben, sind Monster Truck auf keinen Fall. Wohl aber haben sie klar erkennbare Vorlieben, zu denen auch eine sehr starke Portion Southern Rock gehört, die sich über das gesamte Album manifestiert, sei es mal "nur" in ansteckenden, lebensbejahenden Hooks oder auf die Spitze getrieben in "For The People", bei dem einem unwillkürlich wippende Cowboystiefel an den Füßen wachsen.
Es ist insgesamt schon eine sehr bunte Mischung, die sich auf den drei roten LP-Seiten ausbreitet.
Und was die Band dabei auch anpackt, es funktioniert hervorragend!
Am Ende dieser Rezension stehen ja wie immer ein paar Anspieltipps. Zunächst hatte ich mir nach ein paar Durchläufen des Albums fünf Titel herausgeschrieben. Dann hörte ich es wieder und dachte: Nee, es sind genau die anderen Stücke!
Der Grund dafür ist einfach, dass es hier keine Ausreißer gibt. Weder einen alles überstrahlenden Übersong, noch einen Stinker, sondern ausschließlich 1a mitreißende Rock'n'Roll-Qualitätskost, serviert in einem Soundgewand mit erkennbarem sludgephilosophischen Einfluss, in dem Gitarre, Bass und Orgel meist eine fette organische Einheit bilden.
Ich habe dann übrigens den Zufallsgenerator über die Tipps abstimmen lassen. Und das ist schon ok so.
Die vierte Seite der Doppel-LP ist nicht abspielbar, hat aber ein sehr schönes, sogar mal gut erkennbares (wenn auch nicht ganz so leicht abfotografierbares) Edging, welches die Patch-Idee des Backcovers noch einmal aufgreift.
Nur hier ist auch der Aufnäher zum Lied "Midnight" zu sehen, denn der Track befindet sich exklusiv auf der Schallplattenversion des Albums. Selbst der beiliegende Download-Coupon spart den Song aus. Man muss ihn sich bei Digitalisierungsbedarf also eigenhändig aus der Rille kratzen. Und da er sich auf Augenhöhe mit dem Rest von "Sittin' Heavy" befindet, ist er es auch wert.
Fazit: Der Monster Truck rollt! Die Band wird sicherlich auch in Europa bald noch mehr Kleinwagen auf dem Highway zerschroten.
Anspieltipps: It Gets Better, Midnight, Don't Tell Me How To Live, Another Man's Shoes, To The Flame
Der Trend ist mir zwar generell nach wie vor sympathisch, allerdings reicht mein Interesse trotzdem vergleichsweise selten so weit, dass ich eine Gruppe auf Tonträger haben muss.
Auch bei Monster Truck hatte ich bis vor einer Woche noch gar nicht ernsthaft daran gedacht, sie auf Konserve besitzen zu wollen, obwohl ich ihren Auftritt beim Roadburn Festival 2014 ja sensationell fand.
Nein, die Entscheidung kam ganz neulich spontan, als ich beim Einkauf des "The Hateful Eight"-Soundtracks nach einem Beifang suchte (Versandkosten und so) - und ich habe es keine Sekunde bereut.
Die zwölf Songs auf "Sittin' Heavy" fußen ganz klar im Siebziger-Jahre-Hardrock, treten mal mächtig Arsch, sind mal bluesig entspannt und weisen durchaus im Einzelfall mal in die Neunziger (Soundgarden). Nein, orthodoxe Spezialisten, die sich auf eine ganz bestimmte musikhistorische Phase festgelegt haben, sind Monster Truck auf keinen Fall. Wohl aber haben sie klar erkennbare Vorlieben, zu denen auch eine sehr starke Portion Southern Rock gehört, die sich über das gesamte Album manifestiert, sei es mal "nur" in ansteckenden, lebensbejahenden Hooks oder auf die Spitze getrieben in "For The People", bei dem einem unwillkürlich wippende Cowboystiefel an den Füßen wachsen.
Es ist insgesamt schon eine sehr bunte Mischung, die sich auf den drei roten LP-Seiten ausbreitet.
Und was die Band dabei auch anpackt, es funktioniert hervorragend!
Am Ende dieser Rezension stehen ja wie immer ein paar Anspieltipps. Zunächst hatte ich mir nach ein paar Durchläufen des Albums fünf Titel herausgeschrieben. Dann hörte ich es wieder und dachte: Nee, es sind genau die anderen Stücke!
Der Grund dafür ist einfach, dass es hier keine Ausreißer gibt. Weder einen alles überstrahlenden Übersong, noch einen Stinker, sondern ausschließlich 1a mitreißende Rock'n'Roll-Qualitätskost, serviert in einem Soundgewand mit erkennbarem sludgephilosophischen Einfluss, in dem Gitarre, Bass und Orgel meist eine fette organische Einheit bilden.
Ich habe dann übrigens den Zufallsgenerator über die Tipps abstimmen lassen. Und das ist schon ok so.
Die vierte Seite der Doppel-LP ist nicht abspielbar, hat aber ein sehr schönes, sogar mal gut erkennbares (wenn auch nicht ganz so leicht abfotografierbares) Edging, welches die Patch-Idee des Backcovers noch einmal aufgreift.
Nur hier ist auch der Aufnäher zum Lied "Midnight" zu sehen, denn der Track befindet sich exklusiv auf der Schallplattenversion des Albums. Selbst der beiliegende Download-Coupon spart den Song aus. Man muss ihn sich bei Digitalisierungsbedarf also eigenhändig aus der Rille kratzen. Und da er sich auf Augenhöhe mit dem Rest von "Sittin' Heavy" befindet, ist er es auch wert.
Fazit: Der Monster Truck rollt! Die Band wird sicherlich auch in Europa bald noch mehr Kleinwagen auf dem Highway zerschroten.
Anspieltipps: It Gets Better, Midnight, Don't Tell Me How To Live, Another Man's Shoes, To The Flame
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