Enorm fleißig, diese Norweger! Ab dem Debüt 2014 ist bisher jedes Jahr ein neues Werk der Herren Borten (Gitarre, Gesang), Kapstadt (Schlagzeug), Snustad (Saxophon) und neuerdings Gaardløs (Bass) erschienen.
Hier ist also "IV", das vierte Album von Spidergawd:
Hier ist also "IV", das vierte Album von Spidergawd:
SPIDERGAWD - IV (golden vinyl LP+CD) (2017)
Wer "III" schon enorm geil fand, kann den Rest dieses Reviews eigentlich gleich skippen und die acht neuen Stücke blind kaufen.
Der Opener "Is This Love...?" gibt sofort unmissverständlich die Marschrichtung vor:
Angetrieben von Kenneth Kapstadts zehnarmigem Tentakeldrumming und dem nach wie stark an Motorpsycho anklingendem fettem Fuzzbass prescht der Monsterschweinerock des Quartetts gnadenlos voran.
Die extra dicke Fettschicht unter der Rhythmussektion liefert wieder das Saxophon, welches meistens eine ähnliche Funktion hat wie die Hammond bei Deep Purple, und so bei einigen Stücken durchaus vom unaufmerksamen Hörer gar nicht bewusst wahrgenommen werden dürfte. Die klassischen Saxophon-Momente, in denen es die Melodie trägt oder gar als Soloinstrument in Erscheinung tritt, sind gut dosiert und dadurch umso wirksamer.
Für den rauen Gesang von Bandkopf Per Borten ist mir zwar nach wie vor kein zufriedenstellender Vergleich eingefallen, in das hochenergetische Rock'n'Roll-Umfeld passt er sich aber perfekt ein.
Vom Aufbau her liegt "IV" sehr nah an "III". Warum auch die erfolgreiche Struktur ändern, wenn man sie so problemlos mit neuen frischen Inhalten füllen kann?
So gibt es z.B. an ähnlicher Position eine deutliche Iron Maiden-Referenz (hier in "What have You Become"). Einen epischen Dreiteiler zum Abschluss hat "IV" zwar nicht, doch "The Inevitable" zeigt Spidergawd von ihrer cinematischsten Seite und erhält mit seinem ausgedehnten bluesigem Gitarren/Saxophonwechselspiel sogar eine Entsprechung für das atmosphärischen Nebelschwadenfest in "Lighthouse, Pt. 2" vom Vorgänger.
Bei aller Kontinuität, die sich ja auch im Artwork zeigt, ist die wichtigste Konstante bei dieser Band der heterogene Ideenreichtum innerhalb ihres Sounds. Und der war wohl noch nie so groß. Ich scheue mich zwar vor einem qualitativen Vergleich, doch die Hartnäckigkeit, mit der sich dieses Album seit Wochen in meiner Dauerrotation hält, spricht vielleicht auch für sich.
Und es ist mir durchaus schon ein paar mal passiert, dass ich nach dem abschließenden ZZ Top-Groovealike "Stranglehold" gleich noch eine Zusatzrunde eingeläutet habe.
Auf dem halluzinogenen, dezent phallussymbolüberschwemmten Cover gibt es jede Menge zu entdecken (also neben den achtzig Prozent Phallussymbolen, haha), und es ist für mich eindeutig das beste dieser ästhetisch faszinierenden abstoßend-anziehenden Viererreihe.
In der limitierten Vinyl-Gold-Edition ist das Bandlogo nicht aufgedruckt, sondern befindet sich auf der PVC-Hülle. Ziemlich schick. Die Credits sind wieder einmal am Rand der Innenseite der Hülle versteckt (was ich bisher noch bei keiner anderen Band so gesehen habe), und - nicht zu vergessen - eine CD-Version von "IV" liegt auch noch bei.
Der Opener "Is This Love...?" gibt sofort unmissverständlich die Marschrichtung vor:
Angetrieben von Kenneth Kapstadts zehnarmigem Tentakeldrumming und dem nach wie stark an Motorpsycho anklingendem fettem Fuzzbass prescht der Monsterschweinerock des Quartetts gnadenlos voran.
Die extra dicke Fettschicht unter der Rhythmussektion liefert wieder das Saxophon, welches meistens eine ähnliche Funktion hat wie die Hammond bei Deep Purple, und so bei einigen Stücken durchaus vom unaufmerksamen Hörer gar nicht bewusst wahrgenommen werden dürfte. Die klassischen Saxophon-Momente, in denen es die Melodie trägt oder gar als Soloinstrument in Erscheinung tritt, sind gut dosiert und dadurch umso wirksamer.
Für den rauen Gesang von Bandkopf Per Borten ist mir zwar nach wie vor kein zufriedenstellender Vergleich eingefallen, in das hochenergetische Rock'n'Roll-Umfeld passt er sich aber perfekt ein.
Vom Aufbau her liegt "IV" sehr nah an "III". Warum auch die erfolgreiche Struktur ändern, wenn man sie so problemlos mit neuen frischen Inhalten füllen kann?
So gibt es z.B. an ähnlicher Position eine deutliche Iron Maiden-Referenz (hier in "What have You Become"). Einen epischen Dreiteiler zum Abschluss hat "IV" zwar nicht, doch "The Inevitable" zeigt Spidergawd von ihrer cinematischsten Seite und erhält mit seinem ausgedehnten bluesigem Gitarren/Saxophonwechselspiel sogar eine Entsprechung für das atmosphärischen Nebelschwadenfest in "Lighthouse, Pt. 2" vom Vorgänger.
Bei aller Kontinuität, die sich ja auch im Artwork zeigt, ist die wichtigste Konstante bei dieser Band der heterogene Ideenreichtum innerhalb ihres Sounds. Und der war wohl noch nie so groß. Ich scheue mich zwar vor einem qualitativen Vergleich, doch die Hartnäckigkeit, mit der sich dieses Album seit Wochen in meiner Dauerrotation hält, spricht vielleicht auch für sich.
Und es ist mir durchaus schon ein paar mal passiert, dass ich nach dem abschließenden ZZ Top-Groovealike "Stranglehold" gleich noch eine Zusatzrunde eingeläutet habe.
Auf dem halluzinogenen, dezent phallussymbolüberschwemmten Cover gibt es jede Menge zu entdecken (also neben den achtzig Prozent Phallussymbolen, haha), und es ist für mich eindeutig das beste dieser ästhetisch faszinierenden abstoßend-anziehenden Viererreihe.
In der limitierten Vinyl-Gold-Edition ist das Bandlogo nicht aufgedruckt, sondern befindet sich auf der PVC-Hülle. Ziemlich schick. Die Credits sind wieder einmal am Rand der Innenseite der Hülle versteckt (was ich bisher noch bei keiner anderen Band so gesehen habe), und - nicht zu vergessen - eine CD-Version von "IV" liegt auch noch bei.
Perfektes Paket einer Band, die jedes Jahr noch ein bisschen besser wird!
Highlights: I Am The Night, The Inevitable, What You Have Become, Stranglehold
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