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2020-08-13

ESOCTRILIHUM - Eternity Of Shaog

Kann ein Album, welches eine Illustration namens "Der Dracula vom Mars" als Coverartwork benutzt, überhaupt etwas falsch machen?

Oh sorry, beinahe genau so hatte ich ja erst letzten Monat mein Review von Esoctrilihums "The Telluric Ashes of the Ö Verth Immemorial Gods" begonnen.


ESOCTRILIHUM - Eternity Of Shaog (CD) (2020)


Überhaupt ließe sich vieles aus der Kritik zum Vorgängeralbum zu "Eternity Of Shaog" im Prinzip copypasten, haben wir es doch auch hier mit einem vollkommen maßlos übertrieben überbordenden, kosmischen Horror über die Welt ausschüttenden  Experimental-blackened-Death-Metal-Monster zu tun. Doch halt! Es gibt durchaus entscheidende Unterschiede.

So hatte Asthâghul, der allein verantwortliche kreative Kopf hinter diesem Soloprojekt, zwar auch auf "Telluric Ashes" schon reichlich Kantele und andere nicht primär mit Metal assoziierte Instrumente als Textur für seinen infernalischen, extremmetallischen Sog eingesetzt, doch auf  "Eternity" stehen die skandinavische Kastenzither, Klavier, Streicher und Synthies noch sehr viel mehr im Fokus, sowohl was die Häufigkeit ihres Einsatzes, als auch ihre dominantere Rolle im Mix angeht.

Außerdem ist das Songwriting bei aller die Aufnahmefähigkeit des Hörers strapazierenden Gnadenlosigkeit hier doch eine ganze Ecke sortierter und nachvollziehbarer geraten. Aber vielleicht spricht da auch ein wenig die Komfortzone aus mir.

Denn gerade im Zusammenspiel mit dem gutturalen Röchelgesang fühle ich mich - auch ohne Saxophon - in der Art und Weise, wie hier harsche Black/Death-Riffs mit "exotischen" cleaneren Klängen kombiniert werden, beinahe in jedem der zehn Tracks an die guten alten Schwarzmetalladvantgardepioniere Pan.Thy.Monium erinnert.
Ein bisschen Hollenthon - die für den Effekt allerdings noch Samples bemühen mussten - kommt mir hier und da ebenfalls in den Sinn.

Auch während des übelsten Gedresches - welches diesmal ohnehin etwas gezähmter bzw. mit mehr ruhigeren Passagen ausbalanciert daherkommt - herrscht eine ganz eigentümlich entrückte, urzeitliche Wurzeln simulierende Atmosphäre, eine stets unter der Oberfläche schimmernde, grausige Schönheit.

Und wer nun kopfschüttelnd Passagen wie den Anfang von "Ŧhritôŋh (2nd Passage: The Colour Of Death)" hört und partout keine Anmut in dem Geknatter ausmachen kann: Try again! Du hast dich noch nicht mürbe genug kloppen lassen.
Anderswo - ganz offensichtlich im überwiegend vom Piano betimmten "Ṡhŧg (4th Passage: Frozen Soul)" - ist das filmisch erhabene Element dafür umso deutlicher zu erkennen.

Selbst wenn der Verstand im Vergleich zum Höllenmahlstrom von "Telluric Ashes" diesmal vielleicht in ein paar tausend Splitter weniger zerschmettert wird, schafft Esoctrilihum es nun gerade durch die größere Ausgewogenheit auf "Eternity Of Shoag", einen über die komplette lange Spielzeit nicht nur bei der Stange zu halten, sondern auch zu unterhalten. 
Dieser irrsinige, mystisch symphonisch kratzblastende Overkill macht einfach unheimlich und unheilig Spaß.

Da mag der Erschaffer noch so sehr insistieren, dass wir mit dem finalen zehnten Track die "Monotonie eines fauligen Lebens im ewigen Nichts" erreicht haben; aber nein, so schlimm ist "Eternity Of Shaog" wirklich nicht. Ganz im Gegenteil!




Auch diesmal fiel es mir übrigens leicht, mich für die günstigere CD-Variante des Albums zu entscheiden, ganz einfach weil mir das Design des Digipaks im A5-Format deutlich besser gefällt als das einen zusätzliches Schmuckrähmchen um das Covermotiv krakelnde Layout der LP-Hülle.
(Etwas großzügigere Klebepunkte zur Fixierung der CD-Halterung wären allerdings begrüßenswert gewesen.)







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