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2021-08-07

BANDCAMP DAY August 2021 mit LINGUA IGNOTA, RHIZOM FIGHTERS und SPIRAL SADNESS

Hey, der Bandcamp Friday ist wieder da!

Boah, ich komm doch eh schon nicht mit meiner neuen Musik hinterher... naja, habe mir trotzdem ein paar Tapes bestellt. Über die schreibe ich dann demnächst etwas in meinen Cassette Craze Chronicles.


So bleibt an dieser Stelle eigentlich nur Lingua Ignota zu erwähnen. Ihr neues Album "Sinner Get Ready" ist gestern erschienen, doch darum soll es hier noch nicht gehen. Es hat mich allerdings daran erinnert, dass ich die letzte digitale EP Kristin Hayters im Februar geskippt hatte, weil mir da gerade nicht der Kopf dafür frei war.
Mit einem Cover der Hardcorepunkband Iron Lung und noisegetränkten Interpretationen von Georg Friedrich Händel und Johann Sebastian Bach, versehen mit Hermann Hesse zitierenden spoken words durch Daughters-Sänger Alexis Marshall und Hayters eigenem Gesang in seiner ätherischsten, opernhaftesten Form, spannt "Agnus Dei" in insgesamt nur knapp über viertelstündiger Spielzeit einen weiten, von weißem Rauschen bedeckten Bogen, dessen Atmosphäre so dicht ist, dass man sie mit einem Messer blutig zerschneiden könnte.
Banausen werden hier bewusst eingeladen, dies als reinen Krach abzutun, Kenner wissen es besser. Denn wieder einmal beweist sich Lingua Ignota als eine der relevantesten musikalischen Künstlerinnen der Gegenwart. Besonders das klassische Titelstück ist wahnsinnig gut.


Und damit der Text hier nicht schon zu Ende ist, schummel ich hier jetzt auch noch zwei Alben des tschechischen Undergroundlabels Stoned To Death hinein, die ich mir gar nicht am Bandcamp Friday besorgt, sondern neulich als Download zusammen mit dem kranken Scheiß von Národní Diovadlo geschenkt bekommen habe:

Die Rhizom Fighters sind ähnlich irre wie jene Gruppe aufgestellt. Das Duo verbindet tollwütiges Freejazz-Drumming und Trompete mit experimenteller Elektroverwirrung. Und auf "Otua" kommt noch grindcoretaugliches Heisergebrüll dazu. Das Resultat ist abgefahrene heavy Improvisationsmucke, die das Avantgarde-Rad vielleicht nicht neu erfindet, jedoch durchaus spannend ist und einfach super viel Spaß macht.
Ach scheiß drauf, ich kauf mir jetzt doch eine der auf hundertfünfzig Stück limitierten und nur vierzehn Euro günstigen LPs von "Say No To Automatism!"
Um das einfach so liegenzulassen, bin ich wohl auch zu sehr von John Zorn und den Dead Neanderthals beschädigt, haha.




Nicht zwingend physisch haben muss ich hingegen das selbstbetitelte Debüt von Spiral Sadness.
"Sadcore" nennt sich diese kauzig, elektroakustische Low-Fi-Gruftimusik, auf der gerade der mit starkem Akzent und immenser Antriebslosigkeit dargebrachte Postpunksprechgesang schnell sowohl cringy als auch ermüdend rüberkommt.
Genügend interessante Ideen, um ab und zu mal einen Track einzuwerfen, gibt es hier schon, und irgendwie ist es auch ein Ereignis, dieses Zeug mal gehört zu haben. Ob man dieses jedoch mit einer Kassette zementieren muss? Ich glaub eher nicht. #sad
Es kann halt nicht jede Veröffentlichung eines Labels ein Volltreffer sein.





 

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