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2025-11-13

AD NAUSEAM - Live At Roadburn

Alben quasi doppelt kaufen? Hmm... Da muss ich ja einerseits schon immer ein bisschen überlegen.

Anderseits ist Ad Nauseams "Imperative Imperceptible Impulse" nach wie vor nicht nur mein Lieblingsalbum des Jahres 2021, sondern ein Highlight der gesamten Geschichte des (dissonanten) Death Metals. Und wie fantastisch war es, 2023 das ganze Ding am Stück live zu erleben und danach noch mehr zu lieben?

Nein, keine Frage, dieses "Live At Roadburn" ließ sich nicht skippen.


AD NAUSEAM - Live At Roadburn (Half Red Half Black 2LP) (2025)

Trotzdem war natürlich die Frage nach der Version meiner Wahl zu klären - und eigentlich wollte ich ja finanziell vernünftig sein und dachte ich mir, ich hole mir die CD, da ich das Studioalbum ja schon auf Vinyl habe... Aber dann brauchte die Silberlingvariante länger in der Produktion - und vor allem war die Doppel-LP einfach zu verlockend: die Platten schön sauber halbe/halbe in schwarz und rot geteilt, beide in eigenen Papphüllen und die Außenhülle mit Fenster, so dass man, je nachdem, was man nach vorne nimmt, zwischen vier verschieden Covern auswählen kann. Einfach ein simples, aber sehr schönes Design.

Und musikalisch, klar: War geil, ist geil, wird immer geil sein. Dass die Tracks teilweise deutlich länger als in der Studioversion sind, liegt in erster Linie an den Zwischenspielen, während denen Ad Nauseam ihre Instrumente stimmen - auf ihre ganz spezielle Weise, die eine Menge ihrer komplexkrankbrillianten Musik ausmacht. Ein paar Passagen werden live aber auch ein bisschen anders angegangen.

Ad Nauseam live at Roadburn
Beim Mix hat die Band sich auch hier für maximal mögliche, natürliche Dynamik und einen fetten Mittelfinger zum Kompressionswahn entschieden. Das kann vielleicht bedeuten, dass man eine Minute zur Gewöhnung braucht, weil man dies so nicht jeden Tag hört, doch dann merkt man - genau wie es aus der ersten Reihe der Show in Erinnerung hatte, dass eine erstaunliche Klarheit zwischen den verschiedenen Instrumenten herrscht und nicht nur hier, sondern auch im Growl- und Kehlkopfgesang des Frontmanns unerwartet viele Details auszumachen sind.

Klar, letztendlich kann das Originalalbum diese Sachen alle noch eine Nummer besser, aber überhaupt einen derart irrsinning progressiven sperrigen avantgardistischen und doch irgendwie im Geiste lupenreinen Death Metal-Koloss so überzeugend und vor solch einer großen, begeisterten Kulisse auf die Bühne zu bringen und festzuhalten - das erzeugt schon eine spezielle Energie und ist in der Sache einfach zu gigantisch, um es 1. als Band nicht zu veröffentlichen und 2. als Fan nicht haben zu wollen. 

Sicher, wer mit "Imperative Imperceptable Impulse" nicht warmgeworden ist, den wird "Live At Roadburn" sicherlich nicht bekehren. Versuchen solltet ihr Häretiker es natürlich trotzdem, keine Frage!






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