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2014-08-30

Pressespiegel 08/2014 : eclipsed / Metal Hammer / Deaf Forever

Boah, was hab ich mich erschrocken! Was ist überflüssiger als Print-Magazine zum Thema Musik? ;)

Und ich hab mir diesen Monat doch glatt drei Stück davon gekauft!


Ein Schnellcheck:



eclipsed 

Was ist die wirksamste Methode, um sich abzugewöhnen, eine Zeitschrift zu lesen? - Ein Abo.

Mit Zeitschriftenabos ist es doch immer dasselbe. Ein Jahr lang liest man das Blatt fleißig von vorne bis hinten durch, doch irgendwann lässt das Pflichtgefühl nach, die Zeitschrift trudelt ein, wird einmal quer durchgeblättert und bleibt erstmal liegen... und irgendwann hört man vielleicht auch mal in die beigelegte CD rein...   Aber kündigen mag ich es im Fall des ecplipsed dann doch nicht. Denn eigentlich hat das Ding schon einiges zu bieten:
Im Abo günstiger als im Handel, dazu jeden Monat eine CD, die fast immer durchweg hörbar bis sehr gut hörbar ist - Ausfälle sind neben dem üblichen Classic-, Art-, Prog-, Post-, Jam-Rock, Blues usw. am ehesten mal kitschige Progmetal-Beiträge. Also eigentlich immer eine gute Ergänzung für den heimischen Zufallsplayer.
Dazu ausführliche Stories (wenn auch mit zu großem Gewicht auf Retro-Wohlfühlerei - ein Jahr ohne gefühlt zwei Pink Floyd-Titelgeschichten scheint unmöglich) und vor allem immer wieder schöne TOP-100-Ratings, die immer anregen, Rockbildungslücklen zu schließen.
Lästig ist manchmal ein gewisser Snobismus, der sich z.B. äußert, wenn in einem Interview unbedingt (erfolglos) versucht wird, aus der Sängerin der Blues Pills eine abfällige Bemerkung zum Metal-Publikum, vor dem die Gruppe auf Festivals viel spielt, herauszukitzeln.

U.a. in dieser Ausgabe:
• Teil 1 einer großen Story zur Geschichte der Rockfotografie - yep, gut gemacht, interessante Interviews und viele Seiten mit relativ großen Bildern
• "Weltkulturalbum" des Monats: Santana "Lotus" - Oh ja, eines der absolut besten Live-Alben aller Zeiten!
• "Weiter im Text - Kultige Songs und ihre Bedeutung": fast immer interessant, diesmal The Velvet Underground "I`m Waiting For The Man" - cool, aktueller Ohrwurm von mir
• Huch, eclipsed schreibt tatsächlich über Godflesh!
• Album des Monats von Opeth - keine Überraschung hier



Metal Hammer

Ich geb's zu:  Über die Notwendigkeit unbedingt eine ausführliche Wacken-Titelstory zu lesen, weil ich selbst ja nur knapp über zwei Dutzend Bands gesehen habe, vergaß ich doch glatt, dass der Metal Hammer ja Springer-Presse ist. War also definitiv das letzte Mal, versprochen!

Weiterhin gibt's auch keinen Grund, die "Metal-Bravo" zu kaufen. Klar, das eine oder andere Interview kann man lesen, aber das meiste ist für mich absolut uninteressant, was sich auch in der beiliegenden CD wiederspiegelt, die durchzuhören teilweise richtig schmerzhaft ist. Nein, in den populärsten Bereichen des Metal tummelt sich viel stumpfer Kitsch.
Die Rezeption zur neuen Opeth fällt natürlich nach guter Metallermanier - zumindest bei einigen Schreibern - sehr viel anders als im eclipsed aus.
Im Wacken-Bericht freue ich, dass immerhin mal auf die "Qualität" des Daueropeners Skyline hingewiesen wird und dass das ganze Ding mit knapp 30 Seiten recht üppig ausfällt.
Geradezu frech ist allerdings die geballte Inkompetenz und das affige Ins-Lächerliche-Ziehen zum Thema King Diamond... ganz untere Schublade. Aber Hauptsache, auf dem Cover macht er sich gut...



DEAF FOREVER

Eine ganz andere Haltung zum King demonstriert da doch die erste Ausgabe des DEAF FOREVER mit einer Titelstory inklusive der königlich abgesegneten Vorstellung diverser Mercyful Fate-Bootleg-LPs.
Diese Titelgeschichte ist natürlich an sich schon ein Statement, ist das DEAF FOREVER doch das neue Kind des RockHard-Urgesteins Götz Kühnemund, der hier u.a. zusammen mit Frank Albrecht und Wolf-Rüdiger Mühlmann, der hier seinen neugewonnen Bock auf Metal und ehrlichen Musikjournalismus ohne Sponsorzwänge auslebt. Und sich so natürlich in eine klar abgegrenzte Position zum RockHard, von dem er sich bekanntlich abgespalten hat / abgespalten wurde, begibt.

Tatsächlich merkt man dem ganze Heft eine Menge Enthusiasmus an, es werden neben Geschichten zu den "Großen" auch viele Bands und Festivals besprochen, die in anderen bundesweit erhältlichen Zeitschriften wohl weniger prominent wegkämen. Die 130 Seiten sind prall gefüllt und lesen sich deutlich besser, als es beim RockHard zuletzt der Fall war. (Soweit ich das beurteilen kann zumindest - ich kaufe das RH ja auch nur noch wenn z.B. eine exklusive Live-CD von Opeth oder Kreator dabei ist.)

Für 100%ige Metalfans, die das ganze Ding richtig leben und auf Linie der hier gebotenen handverlesenen Mischung liegen,  ist das DEAF FOREVER auf jeden Fall zu empfehlen.

Bei mir persönlich kommt es wohl auf die Themen der Ausgabe an. Insbesondere bei der großen Bestandsaufnahme der deutschen Metal-Landschaft, inkl. der 50 wichtigsten deutschen Platten seit der Jahrtausendwende, habe ich gemerkt, dass ich nicht wirklich die Zielgruppe bin. Von den Scheiben kenne ich nämlich mit "Pelagial" von The Ocean tatsächlich nur eine einzige.

Und dass es mir bei vielen der anderen überhaupt irgendwie in den Fingern juckt, kann ich jetzt trotz meiner momentan doch sehr lebendigen Musikbegeisterung nicht behaupten. Klar sind da ein paar interessant klingende Alben dabei, aber sofort reinhören muss ich nicht... Die besten Chancen haben wohl The Oath, weil ich gerade wieder in das Medium Schallplatte eingestiegen bin und mir die Damen auf dem Cover natürlich gerne groß ansehen würde. Aber auch wegen der Musik. ;)




Und NEIN, das hier war ein einmaliger spontaner Text und wird keine feste Rubrik...


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