"A good lord is a dark one
A good lord is the one that brings the fire
The riverbed will run red
with the blood of the saints
and the blood the holy."
Willkommen in einer Welt, in der die schwarzen Sklaven Nordamerikas ihre Seelen dem Satan und dem Black Metal verschrieben haben!
ZEAL AND ARDOR - Devil Is Fine (12" EP) (2016)
Man könnte sagen, dass Manuel Gagneux, ein auch sonst vollkommen frei von Berührungsängsten mit Musikgenres jonglierender Schweizer / Wahl-New-Yorker, der sich hinter dem Projekt Zeal And Ardor verbirgt, einfach ein brillianter Troll ist.
Auf Basis einer simplen Prämisse, die Paralellen zwischen Chaingang-Gospel und der Kirchenzündelphase der norwegischen Black Metal-Geschichte konstruiert, haut er hier einfach eine EP raus, welche diese Genres direkt miteinander verbindet, zusätzlich angereichert mit einer Prise Delta Blues.
Da das Ganze so aber noch nicht aufregend (in beiden Sinnen des Wortes) sein könnte, kommen auch noch Spieluhr-Zwischenspiele und gregorianische Gesänge dazu, sowie ein Track, der mit Fragmenten tanzbarer Clubsounds und eher arabisch klingendem Gesang aufwartet.
Sowohl formal als auch inhaltlich scheint hier jemand einer möglichst breiten Menschenmenge auf die Füße treten zu wollen, denn sowohl Genrepuristen der verwendeten Musikstile als auch Rassisten oder Antirassisten könnten sich beliebig viele Anstoßpunkte heraussuchen, um sich angepisst zu geben.
Doch in Wahrheit ist dies ja einfach nur sehr gut gemachtes Entertainment, eine fiktive Parallelwelt, ähnlich wie der vieler Kinofilme, in den ein großer Teil der Realität mit unserer übereinstimmt, es aber z.B. Superhelden gibt. Und hier eben im Namen des Teufels rebellierende Sklaven.
Das große Wunder dieser ca. fünfundzwanzigmiütigen EP ist, dass sie trotz der vielen eigentlich unvereinbaren Dinge, die hier in kurzer Zeit geschehen, so ein stringentes Hörvergnügen ist.
Der Schlüssel dazu - und hier trollt Gagneux tatsächlich am meisten - sind die scheinbar historischen Leadgesänge. Es klingt so, als hätte jemand ähnlich wie Martin Schirenc bei Hollenthon seine Musik um authentische Samples herum aufgebaut. Nun wird man aber sehr lange nach Platten suchen müssen, auf denen Gospel zu finden sind, die Verse enthalten wie "little one gonna heed my warning / devil is kind / he come in early morning / devil is fine / he go by many names / devil is kind / we gonna go home to the flames / devil is fine".
Nein, das ist alles neu aufgenommen, aber in Ton und Produktion inklusive einfach sehr überzeugend geraten.
Wer auf experimentellen black-metal-basierten Crossover wie z.B. Batushka, Botanist oder Myrkur steht und es gerne noch eine Nummer humorvoller und wirrer mag (ich sage mal Solefald), der sollte hier ruhig ein Ohr riskieren.
Die einzige Schwäche der kurzweiligen EP ist, dass man ihr manchmal etwas zu deutlich anhören kann, dass es sich um ein Ein-Mann-Projekt handelt. Ein bisschen mehr Band-Dynamik, vielleicht ein wilderes, jazzgrindiges Schlagzeug würden dem Werk nicht schaden.
Da allerdings Interesse an Liveauftritten besteht, kann sich Zeal And Ardor durchaus noch zu einer richtigen Band verwandeln.
Das Konzept hat meiner Ansicht nach durchaus noch locker das Potential, um mit einer richtigen Gruppe ein, zwei Alben mit voller Spielzeit zu füllen.
Der Vinyl-Tonträger (12", 45 rpm, schwarzes Vinyl) ist einwandfrei, also gebe ich hier meine vollste Empfehlung.
Auf Basis einer simplen Prämisse, die Paralellen zwischen Chaingang-Gospel und der Kirchenzündelphase der norwegischen Black Metal-Geschichte konstruiert, haut er hier einfach eine EP raus, welche diese Genres direkt miteinander verbindet, zusätzlich angereichert mit einer Prise Delta Blues.
Da das Ganze so aber noch nicht aufregend (in beiden Sinnen des Wortes) sein könnte, kommen auch noch Spieluhr-Zwischenspiele und gregorianische Gesänge dazu, sowie ein Track, der mit Fragmenten tanzbarer Clubsounds und eher arabisch klingendem Gesang aufwartet.
Sowohl formal als auch inhaltlich scheint hier jemand einer möglichst breiten Menschenmenge auf die Füße treten zu wollen, denn sowohl Genrepuristen der verwendeten Musikstile als auch Rassisten oder Antirassisten könnten sich beliebig viele Anstoßpunkte heraussuchen, um sich angepisst zu geben.
Doch in Wahrheit ist dies ja einfach nur sehr gut gemachtes Entertainment, eine fiktive Parallelwelt, ähnlich wie der vieler Kinofilme, in den ein großer Teil der Realität mit unserer übereinstimmt, es aber z.B. Superhelden gibt. Und hier eben im Namen des Teufels rebellierende Sklaven.
Das große Wunder dieser ca. fünfundzwanzigmiütigen EP ist, dass sie trotz der vielen eigentlich unvereinbaren Dinge, die hier in kurzer Zeit geschehen, so ein stringentes Hörvergnügen ist.
Der Schlüssel dazu - und hier trollt Gagneux tatsächlich am meisten - sind die scheinbar historischen Leadgesänge. Es klingt so, als hätte jemand ähnlich wie Martin Schirenc bei Hollenthon seine Musik um authentische Samples herum aufgebaut. Nun wird man aber sehr lange nach Platten suchen müssen, auf denen Gospel zu finden sind, die Verse enthalten wie "little one gonna heed my warning / devil is kind / he come in early morning / devil is fine / he go by many names / devil is kind / we gonna go home to the flames / devil is fine".
Nein, das ist alles neu aufgenommen, aber in Ton und Produktion inklusive einfach sehr überzeugend geraten.
Wer auf experimentellen black-metal-basierten Crossover wie z.B. Batushka, Botanist oder Myrkur steht und es gerne noch eine Nummer humorvoller und wirrer mag (ich sage mal Solefald), der sollte hier ruhig ein Ohr riskieren.
Die einzige Schwäche der kurzweiligen EP ist, dass man ihr manchmal etwas zu deutlich anhören kann, dass es sich um ein Ein-Mann-Projekt handelt. Ein bisschen mehr Band-Dynamik, vielleicht ein wilderes, jazzgrindiges Schlagzeug würden dem Werk nicht schaden.
Da allerdings Interesse an Liveauftritten besteht, kann sich Zeal And Ardor durchaus noch zu einer richtigen Band verwandeln.
Das Konzept hat meiner Ansicht nach durchaus noch locker das Potential, um mit einer richtigen Gruppe ein, zwei Alben mit voller Spielzeit zu füllen.
Der Vinyl-Tonträger (12", 45 rpm, schwarzes Vinyl) ist einwandfrei, also gebe ich hier meine vollste Empfehlung.
Highlights: Blood In The River, Devil Is Fine, Come On Down
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