Eject Noise Fix |
Ich bin schuldig. Lokale Konzerte habe ich im vergangenen Jahr ziemlich schleifen lassen. Die itzehoer Lauschbar im speziellen hat seit meinem letzten Besuch sogar schon wieder einen Führungswechsel hinter sich. Gestern ließ ich mich angesichts des ersten Benefizfestivals zugunsten des Jugendtreffs aber mal wieder blicken.
Trotz nasskalten Pisswetters trieb es ordentlich Leute in den nun noch musikclubmäßigeren Laden, so dass bereits die erste Band vor voller Kulisse spielen durfte.
Agung Gurung hatte ich zuletzt vor knapp sieben Jahren gesehen. Nach dem Konzert im superengen Raum des leider nicht mehr existenten Musik Cafés bin ich damals am nächsten Morgen mit intensivem (Passiv-)Raucherhusten aufgewacht.
So schlimm war es diesmal nicht. Diese Qualmerei bin ich aber nach wie vor überhaupt nicht mehr gewohnt, zumal viele Locations die Raucher ja nach draußen schicken. So wurde gestern zwar nicht einmal übertrieben exzessiv gequalmt, aber den Gestank habe ich immer noch in der Nase.
So schlimm war es diesmal nicht. Diese Qualmerei bin ich aber nach wie vor überhaupt nicht mehr gewohnt, zumal viele Locations die Raucher ja nach draußen schicken. So wurde gestern zwar nicht einmal übertrieben exzessiv gequalmt, aber den Gestank habe ich immer noch in der Nase.
Zum Glück gab es zum Ausgleich zur Nikotinbelästigung einen lohnenden Konzertabend.
Agung Gurung |
Agung Gurung groovten durch ein lässiges Set freakig wabernden Krautrocks mit betont tschörmenischem Akzent im englischen, oft effektunterlegten Gesang, prominenten Keyboards und der gewissen Note Verrücketerprofessorhaftigkeit, welche dem Kraut die extra Krautigkeit gibt. Nicer Trip!
Ray van Steel |
Ray van Steel waren die fantasieanregendste Band des Abends, denn eine quicklebendige Imaginationskraft war bei dem suboptimalen Sound schon vonnöten, um sich vorzustellen, wie es wohl eigentlich klingen sollte. Doch auch unter regen Einsatz meiner rechten Bregenhälfte war der Bronzezeit-Powermetal der Gruppe nicht so meine Baustelle. Dudelsäcke dudeln mir tendentiell auch eher auf den Sack, so dass ich die Ressourcen zur Entwicklung einer elektronischen Variante des Instruments als unnötig verschwendet ansehe.
Die folgenden drei Gruppen hatte trotz ab und zu nochmal einsetzender Brummattacken zum Glück einen prima Sound.
Kapeister |
Das überwiegend deutschsprachige Trio Kapeister schmiss mit seinem ohne Schleifchen und Sperenzchen auf den Punkt gerageagainstthemachineten Crossoversound den DeLorean an und parkte direkt in der hamburger Markthalle, als dort Anfang 1994 Such A Surge im Vorprogramm von Mucky Pup und Teddybears STHLM spielten. Frische Agitmucke und doch mit dem gewissen Erinnerungsfaktor daran, was man schon für ein alter Sack ist.
Loyft |
Loyft waren optisch der Hattrick beim Hipster/Kiffer-Klischeebingo. Der Typ mit Glatze, Brille und Vollbart *check*, die Dreadlockmatte *check* und die Vollbart-Männerdutt-Kombi *check* - den Drummer zähle ich mal nicht mit, da ich gerade weiter hinten war und kaum sehen konnte. Habe ich jetzt etwas gewonnen?
Nein? Schade. Aber coole Musik, die für mächtig Action im Lauschbar-Pit gesorgt hat, habe ich immerhin gehört. Loyft sind eine Stonerband, die sich das Equipment einer Sludgekapelle geliehen hat, um Grungesongs zu spielen, und das Ganze ergibt eine ziemlich fett rührende Suppe. Nur der eine oder andere Refrain erschien mir ein wenig überstrapaziert. Geschenkt. Loyft bei Loyft!
Nein? Schade. Aber coole Musik, die für mächtig Action im Lauschbar-Pit gesorgt hat, habe ich immerhin gehört. Loyft sind eine Stonerband, die sich das Equipment einer Sludgekapelle geliehen hat, um Grungesongs zu spielen, und das Ganze ergibt eine ziemlich fett rührende Suppe. Nur der eine oder andere Refrain erschien mir ein wenig überstrapaziert. Geschenkt. Loyft bei Loyft!
Eject Noise Fix |
Die Gesamtdramaturgie des Abends stimmte, denn mit Eject Noise Fix schloss - bei allem Respekt für die anderen Bands - der geilste Scheiß das Festival ab.
Ausgestattet nur mit Gitarre, Drums und einem unsichtbaren Riffglücksrad, welches bestimmt, was für ein Fein-, Un- oder Irrsinn im nächsten Part passiert, knallte das Instrumentalduo einen knackig kurzen Popperverklopper und Hirnverknoter nach dem nächsten auf die Bretter. Großartige intellidebilgente Energieüberschussumleitung!
Agung Gurung:
Ray van Steel:
Kapeister:
Loyft:
Eject Noise Fix: