Sometimes German, sometimes English. • The title of this blog used to change from time to time. • Interested in me reviewing your music? Please read this! • I'm also a writer for VeilOfSound.com. • Please like and follow Audiovisual Ohlsen Overkill on Facebook!

2017-05-28

COSTIN CHIOREANU - There Is A Place Called Home

Costin Chioreanu ist nicht nur ein Name, dessen korrekte Schreibweise ich nach wie vor immer mal wieder nachschauen muss, sondern ein Künstler, den ich hier meistens im Zusammenhang mit Albumcovern wie z.B. Seven Impales "Contrapasso" erwähne, oder weil seine Arbeit in Form von Postern und  Filmen (z.B. für Auftritte von Paradise Lost und My Dying Bride) zum festen Inventar des Roadburn-Festivals gehört.

Und dann war da natürlich noch sein Düstermusiksoloalbum "The Quest For A Morning Star", welches es auf den mehr als respektablen vierten Platz in meinen persönlichen Jahrescharts 2016 geschafft hat.

Da war es für mich keine große Frage, neulich in Tilburg seine neu erschienene EP mitzunehmen.






COSTIN CHIOREANU - There Is A Place Called Home (12" EP) (2017)

Auf "There Is A Place called Home" verarbeitet Chioreanu Erinnerungen an einen idyllischen Ort in Rumänien, an dem er wichtige Teile seiner Kindheit verbracht hat. Die Illustrationen im Gatefold und großformatigen Booklet beziehen sich auf Ereignisse von dort, wie Begegnungen mit Wildtieren im Wald oder Sternenbeobachtungen mit seinem Großvater, und sind wie gewohnt außerordentlich kreativ umgesetzt.




Die Musik bildet den Soundtrack dazu. Es sind drei von Synthesizern und Gitarren dominierte, cineastische Ambient-Tracks, die das melancholische Element der Erinnerung mit einer sehr puren, kindlichen Sicht auf Schönheit, Freude, aber auch ein wenig Grusel und Mysterium verbinden.

Von den Mitteln her ist diese EP mit "The Quest For A Morning Star" vergleichbar, der ganz finstere blackmetallische Ansatz wäre hier aber natürlich fehl am Platze. Und "There Is A Place Called Home" bleibt während seiner kompletten fünfundzwanzig Minuten Laufzeit rein instrumental.




Es ist ein kleineres, intimeres Werk geworden, welches dafür aber in sich kohärenter bleibt. Ob es für mich einen ähnlichen Stellenwert wie die letzte Veröffentlichung erreichen kann, muss die Zeit zeigen. Dafür fehlt mir noch der Abstand.

Unzweifelhaft aber ist das Werk in seiner Gesamtheit ein erstaunlich gut nachfühlbarer Blick eines kleinen Jungen auf eine überwältigend große, geheimnisvolle Welt.

Costin Chioreanu besitzt eine große Gabe und sehr individuelle Sprache, um Träume und Erinnerungen in Bild und Ton umzusetzen. Diese EP (erhältlich auf Vinyl oder digital) ist ein wunderbares Zeugnis davon.


Highlights: The Day, The Dream






Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen