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2017-06-04

WHITE HILLS und DOLPHIN LOVERS live im Bambi Galore, Hamburg (03.06.2017)

White Hills

Gestern gab es endlich mal wieder den glitterglamourösen Psych Rock der White Hills auf Augen und Ohren. Der Name der Location war mir durch diverse Reviews geläufig, doch ich hatte noch nie nachgeschaut, wo in Hamburg es sich denn befindet, dieses Bambi Galore.

Ziemlich weit abseits, in Hamburg-Billstedt, also der von mir aus eher falschen Seite der Stadt. Dass mir Google einen weiten Ost-Bogen über Bad Segeberg zur Anfahrt vorschlägt, passiert sonst auch eher selten. Mein Navi war da dann doch konservativer. Allerdings wusste es anscheinend nicht über alle aktuellen Sperrungen in Hamburg bescheid, was zu einigem überflüssigen Gekurve in der Stadt führte.

Ohne Gerät wäre ich wahrscheinlich eine halbe Stunde früher vor Ort gewesen. Letztendlich war ich ihm aber dankbar, war ich doch so vorsichtig früh losgefahren, dass ich eh noch mehr als rechtzeitig dort war, zumal der Einlass auch erst später erfolgte als angekündigt. Es gab allerdings auch, anders als mancherorts angekündigt, nicht zwei, sondern nur eine lokale Vorband.


Dolphin Lovers

"Grunge Pop" nennt das Trio Dolphin Lovers seinen Stil, was nicht ganz verkehrt ist, einem jedoch ein radiotauglicheres Bild vorgaukelt, als tatsächlich geboten wird. Dafür dominiert nämlich viel zu sehr die psychedelisch flirrende Gitarre das Klangbild.
Das Set mit einem "(I Can't Get No) Satisfaction"-Soundalike zu beginnen fand ich nicht so clever und ein paar Arrangements und Gesänge waren mir zu beliebig. Anderseits gab es aber auch ein paar schön trippig treibende Stücke, zu denen man sich gut auf Ohrenflug begeben konnte. Und am stärksten waren die Dolphin Lovers vielleicht sogar, wenn sie sich ruhigen Nirvana-Songs annäherten.

Insgesamt gut, aber noch mit mehr Potential nach oben.


Das Bambi Galore, ein sympatisches kleines Kellergewölbe übrigens, welches an diesem Feiertagswochenende leider nur spärlich mit Besuchern gefüllt war, hat natürlich keine fernsehübertragungstaugliche Hauslichtanlage. Für meine Spielzeugknipse also mal wieder eine Herausforderung. Dass ich in solchen Situationen von einer Band fast nur Fotos hinbekomme, auf denen der Drummer zu sehen ist, kommt allerdings selten vor.

Als Ausgleich ist dafür auf meinen gesamten White Hills-Bildern nicht zu sehen, dass Herr Dave W. und Frau Ego Sensation einen leibhaftigen Trommler dabei hatten.


White Hills


Und was für einen Schlagzeuger! Tourdrummer Nick Name (glaube ich; steinigt mich, wenn ich mich irre) weiß zwar bei ein paar älteren Songs auch die wilde Sau rauszulassen, ist ansonsten aber ein Großmeister des reduzierten Roboterspiels, auf denen vor allem Dave W. seinen halluzinogenen Teppich aus Gitarren, Samples und Elektrosounds ausbreitet.

White Hills operieren ständig zwischen den Polen: kontrolliert und ausschweifend, bedrückend und entrückend, grässlich und sexy, kalt und cool, USB und LSD.
Die Setlist war eine runde Mischung aus verschiedenen Schaffensphasen, mit Schwerpunkt auf der neuen Langrille "Stop Mute Defeat" (Review demnächst) und dem Vorgängeralbum "Walks For Motorists". Schwer, da irgendwas besonders hervorzuheben, denn was diese Gruppe anfasst, ist eigentlich immer 1A Edelpsychfood mit Sternchen.

Ob auf der riesigen 013-Bühne oder hier im dunklen Rehkitzverlies: Wie man etwas falsch macht wissen White Hills wahrscheinlich gar nicht. Großartige Show!


Für die Heimfahrt (die ohne kreative Navibeteilung auch wieder geradliniger gewesen wäre) habe ich mir dann noch die CD des 2011er Albums "H-P1" vom Merchstand mitgenommen. Diese enthielt zu meinem Entzücken noch eine komplette Bonusscheibe mit weiteren Tracks. Da gilt wie für das Konzert: mächtig value fürs money!


Dolphin Lovers:











White Hills:


























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