Ich muss ja zugeben, dass Avatarium gewissermaßen noch einen bei mir gut haben. Ähnlich wie bei den US-Doomern Khemmis hat mich das erste Video zum dritten Album damals aus irgendwelchen Gründen nicht so gekickt, so dass ich das Ding erstmal für Ewigkeiten auf irgendwann später vielleicht verschoben habe. Und nachdem ich mir "Hurricanes And Halos" nun aber vor einem Monat doch endlich gegönnt habe, stehe ich natürlich als Idiot dar, weil das Album durchweg super ist.
Diese späte Einsicht bedeutet außerdem, dass Album Nummer drei für mich noch fast genauso frisch ist wie das nun erschienene vierte Werk. Avatarium-Overkill also. Gibt schlimmeres.
AVATARIUM - The Fire I Long For (LP) (2019)
Um es gleich vorweg zu nehmen: Ich werde kein Urteil darüber abgeben, ob "The Fire I Long For" das beste oder doch nur zweit- oder drittbeste Werk der Schweden ist. Ich kann die Alben (plus eine EP) nicht ranken. Dafür finde ich einfach den kompletten bisherigen Output zu gut.
Ob die Musik nun tradionell doommetallischer, eher protometallsich hardrockend, bluesig oder hymnisch balladesk ausfällt - was nicht zündet, das wird offenbar nicht auf Platte gelassen. Ebenso konnte bisher auch kein Besetzungswechsel die Klasse de Band beeinflussen.
Mehr denn je bilden auf dem neuen Album Sängerin Jennie-Ann Smith und Gitarrist Marcus Jidell das richtungsbestimmende Kreativduo. Zwar längst schon kein offizielles Mitglied mehr, hat Bandgründer und Candlemass-Bassist Leif Edling zwar nach wie vor seine Finger als Songwriter im Spiel, doch "The Fire I Long For" ist der erste Avatarium-Release, auf dem er nicht die Mehrzahl der Stücke (oder gar alle) zu verantworten hat.
Zwei seiner drei Tracks sind überraschenderweise auch die am ehesten verzichtbaren. Nein, schlecht sind sie ganz und gar nicht, aber "Porcelain Skull" und "Epitaph Of Heroes" sind halt am ehesten ans erste Album angelehnter, am meisten nach Sword and Sorcery und Candlemass klingender Fanservice. Was man wiederum vom Klavierstück "Stars They Move" ganz und gar nicht sagen kann. Letztendlich ist die Frage, ob mehr oder weniger Edling besser für Avatarium ist, für mich nicht beantwortbar. Ich habe allerdings schon das Gefühl, dass die Sängerin in ihre eigenen Stücke etwas authentischere Gefühle hineinträgt.
Auch wenn weder schwere Riffs und heavy Hammondklänge, noch die stilistische Vielfältigkeit bei gleichbleibender Songwritingklasse zu vernachlässigen sind - das zentrale Wiedererkennungsmerkmal von Avatarium bleibt unbestritten der Gesang.
Jennie-Ann Smith beugt sich weiterhin keinen Klischees, sondern pflegt ihr ganz eigenes bluesiges Metalorgan, welches sich in leiseren Passagen auch schon mal an Vocal Jazz anlehnen kann.
Und für die meisten Stücke - insbesondere jedoch das flott rock'n'rollige "Shake That Demon" - ist kurioserweise die einzige Stimme, die ich mir statt ihrer vorstellen könnte, jene von Ronnie James Dio himself. Was genau das bedeutet, ist vermutlich egal, aber es ist definitiv etwas positives.
Ob die Musik nun tradionell doommetallischer, eher protometallsich hardrockend, bluesig oder hymnisch balladesk ausfällt - was nicht zündet, das wird offenbar nicht auf Platte gelassen. Ebenso konnte bisher auch kein Besetzungswechsel die Klasse de Band beeinflussen.
Mehr denn je bilden auf dem neuen Album Sängerin Jennie-Ann Smith und Gitarrist Marcus Jidell das richtungsbestimmende Kreativduo. Zwar längst schon kein offizielles Mitglied mehr, hat Bandgründer und Candlemass-Bassist Leif Edling zwar nach wie vor seine Finger als Songwriter im Spiel, doch "The Fire I Long For" ist der erste Avatarium-Release, auf dem er nicht die Mehrzahl der Stücke (oder gar alle) zu verantworten hat.
Zwei seiner drei Tracks sind überraschenderweise auch die am ehesten verzichtbaren. Nein, schlecht sind sie ganz und gar nicht, aber "Porcelain Skull" und "Epitaph Of Heroes" sind halt am ehesten ans erste Album angelehnter, am meisten nach Sword and Sorcery und Candlemass klingender Fanservice. Was man wiederum vom Klavierstück "Stars They Move" ganz und gar nicht sagen kann. Letztendlich ist die Frage, ob mehr oder weniger Edling besser für Avatarium ist, für mich nicht beantwortbar. Ich habe allerdings schon das Gefühl, dass die Sängerin in ihre eigenen Stücke etwas authentischere Gefühle hineinträgt.
Auch wenn weder schwere Riffs und heavy Hammondklänge, noch die stilistische Vielfältigkeit bei gleichbleibender Songwritingklasse zu vernachlässigen sind - das zentrale Wiedererkennungsmerkmal von Avatarium bleibt unbestritten der Gesang.
Jennie-Ann Smith beugt sich weiterhin keinen Klischees, sondern pflegt ihr ganz eigenes bluesiges Metalorgan, welches sich in leiseren Passagen auch schon mal an Vocal Jazz anlehnen kann.
Und für die meisten Stücke - insbesondere jedoch das flott rock'n'rollige "Shake That Demon" - ist kurioserweise die einzige Stimme, die ich mir statt ihrer vorstellen könnte, jene von Ronnie James Dio himself. Was genau das bedeutet, ist vermutlich egal, aber es ist definitiv etwas positives.
Von den Doomstampfern "Voices" und "Rubicon", über die Düsterballade "Lay Me Down"bis zum fast, aber eben nur fast schon zu kitschig bombastischen Titelsong - "The Fire I Long For" ist wieder einmal eine großartige, kurzweilige Hitmaschine.
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